Straßenimpressionen Mindelo

2018 Kapverden: Anreise nach Sao Vicente


Eigentlich war die Woche entspannt, bis gestern. Dann stürzte das Computer-Chaos über Frank ein. Donnerstagabend um 22 Uhr fielen wir erledigt auf die Couch. Noch etwas TV zum Abhängen. Frankys Technik-Schnick-Schnack war noch nicht gepackt.

Wiedermal eine beinahe schlaflose Nacht. Die dritte in dieser Woche. So langsam stieß ich an meine Grenzen. Um 3 Uhr ging endlich der Wecker. Ab unter die Dusche, Brote schmieren. Franky hing noch vorm PC. Hatte er mir nicht versprochen, es nicht zu tun? Die letzten Sachen wanderten ins Handgepäck. Franky fiel noch alles Mögliche ein. Jedes Mal dieser Stress! Musste das sein?

Um 4 Uhr saßen wir endlich im Auto. Schwiegereltern fuhren uns ohne Stau und stockendem Verkehr über die A57 in Windeseile zum Flughafen. Nach einer kleinen Verstockung beim Drop off wurden wir unser Gepäck mit 20 und 13,8 kg los.

Verspäteter Abflug



Der Flieger von TAP Air hob mit ca. 20 Minuten Verspätung um 6:20 Uhr Richtung Lissabon ab. Was unsere Umsteigezeit auf 55 Minuten schmelzen ließ. Ein kleiner Snack (Sandwich) und Getränke wurden zügig serviert. Hundemüde hingen wir in den Sitzen. Ein Glück, dass der Platz neben uns in der 3er Reihe frei blieb.

Fünf Minuten nach der Landung in Lissabon begann offiziell das Borden für den Weiterflug nach Sao Vicente. Wir standen gefühlt auf dem hinterletzten Stellplatz, fuhren eine Ewigkeit bis zum Terminal. Hier erwies es sich als Vorteil, dass wir als eine der letzten in den Shuttle-Bus gestiegen waren. Schnell die Rolltreppe hoch. Oben stand schon Flughafen Personal, dass uns den Weg wies: „links abbiegen“. Um die Ecke. Also richtig links. Noch schnell aus der EU ausreisen. Der Automat war uns freundlich gesonnen.

Wir erreichten den Anschlussflug



Ein Blick auf den Bildschirm und das Abfluggate. Zum Glück nur ein kurzer Weg. Unterwegs wurden wir wieder vom Bodenpersonal angesprochen. Ja Sao Vicente, und ja, wir kommen aus Düsseldorf. Geschafft, wir standen im Shuttle Bus, der uns zügig zum nächsten Flugzeug brachte. Ob unser Gepäck auch mitkommen wird?

Exkurs: Ein paar Tage später sollten wir von anderen Leuten hören, die nicht so viel Glück mit dem Anschlussflug in Lissabon hatten. Deren Flieger aus Hamburg war verspätet, doch der Flieger in Lissabon wartete nicht. Ein Anschlussflug konnte sogar erst am übernächsten Tag stattfinden. Als wir das hörten, waren wir froh, dass wir nur ein wenig Rennen mussten. Ende.

Aus welchen Gründen auch immer, hatten wir beim online Check in am Mittwoch Plätze in der Executive Class zugeordnet bekommen. Reihe 4! Soweit vorne saßen wir noch nie. Der Flieger war relativ leer. Zu unserer Verspätung kamen noch weitere Minuten dazu. Es ging also erst eine halbe Stunde später als geplant in die Lüfte. Uns war’s egal!!!

Wir verspeisten zwischenzeitlich ein paar unserer Brote, um nicht zu verhungern. Endlich in der Luft dauerte es noch eine Weile bis wir zwischen Chicken und… ne, es gab nur Chicken … auswählen konnten.

Ein erster Blick von oben auf Sao Vicente



Die Zeit ging nur zögerlich um. Ganz ungewohnt für uns, ganz ohne jegliches Bordprogramm zu fliegen. Nach 4 Flugstunden gingen wir zur Mittagszeit in den Landeanflug auf Sao Vicente über. Hellbraune Felslandschaft empfing uns.



Der Flughafen war übersichtlich. Immerhin gab es 2 Start-/Landebahnen. Wir durften zu Fuß in ein kleines, sehr neues Häuschen (das Terminal) gehen. Unser vorderer Sitzplatz verschaffte uns die Möglichkeit als Erste das Visa on arrival gegen Zahlung von je 25 Euro zu erhalten. Von anders lautenden Informationen (dass ein Visum zwingend vorab über die Botschaft beantragt werden muss) hatte ich mich in den letzten Tagen tatsächlich noch verrückt machen lassen.

Unsere Koffer waren auch angekommen



Nun kam Spannung auf: Hatte es unser Gepäck auch geschafft? Jawohl! Mit bei den ersten Koffern liefen sie vom Band. Ab nach draußen, vorbei an den Menschen die Schilder hochhielten. Auf uns wartete keiner. Wo können wir Geld wechseln??? Wir sprachen einen Service Mann an. Eine Geldwechselstube gab es nicht, nur einen ATM. Eine kleine Summe könnten wir in der Bar oder im Souvenirladen wechseln. Im Souvenirladen wechselten wir 20 Euro in 2000 Escudos. Damit können wir den Taxifahrer bezahlen und hatten noch etwas übrig.

Ein pfiffiges Bürschchen hatte uns auch schon entdeckt. Ab mit ihm zum Taxi. Vom Flughafen bis in die Stadt war es nur ein Katzensprung. Somit waren wir 35 Minuten nach der Landung schon an der Unterkunft Residencial Che Guevara in Mindelo angekommen.

Wichtige Erledigungen in Mindelo



Schnell eingecheckt, aufs Zimmer, raus aus den Klamotten. 30 Grad und Sonne waren eindeutig zu viel für lange Hosen und dicke Schuhe. Leichter bekleidet gingen wir direkt los in die Stadt. Bis 15 Uhr mussten wir Geld getauscht haben. Danach war Schalterschluss.

Am Hafen entlang, vorbei an dem Monument zum Gedenken an den Flug über den Südatlantik nach Brasilien, wo uns ein netter Einheimischer die Geschichte dazu erzählte … Bis zur ersten Bank. Nachdem wir zunächst eine Nummer ziehen und warten mussten bis wir an der Reihe waren, verlangte die Dame eine Umtauschgebühr von 10 Euro, was uns Missfiel. Wir verließen die Bank und gingen ins Nachbargebäude. Dort war die BAI ansässig. Auch dort verlangte der Angestellte eine Gebühr. Was half’s … Wir wechselten 1000 Euro in 109083 Escudos. Bei der Summe waren die 10 Euro auch halbwegs zu verschmerzen.



Ice in the Sunshine auf Sao Vicente



Jetzt erstmal in den Supermarkt! Wo war denn einer? Genau gegenüber, lag der Fragata Supermarkt. Wasser, Cola und 2 Eis am Stil wanderten über den Tresen. Wir setzten uns auf eine Mauer und verspeisten das Eis.

Weiter zogen wir durch die Stadt, die uns ein Stück weit an Kuba erinnerte und karibisches Flair verbreitete. Am Torre de Belem drehten wir ab ins Landesinnere. Der Hafenturm ist die Mini-Ausgabe von dem in Lissabon. Wir verzichteten auf einen Besuch des Museum, welches sich im Turm befindet.



Wir drehten eine Runde, gingen zum Hafen, um uns die Fährtickets bei Armas zu organisieren. Pro Person kostete die Überfahrt 800 Escudos. Wir erhielten unsere Tickets und sollten uns morgen früh um 7:30 vorne im Gebäude einfinden.

Himmlischer Strand von Laginha



Nun aber schnell zurück zum Hotel, ab in die Schwimmsachen und zum Stadtstrand von Mindelo. Das türkisblaue Wasser am Praia da Laginha lud zum Baden ein. Brrr was war das kalt. Nein, erfrischend! Alles eine Ansichtssache.

Recht schnell verließen wir wieder das Wasser und entspannten in der Sonne. Regelmäßig wenden nicht vergessen. Gegen 17:30 Uhr gingen wir zum Hotel zurück, duschten das Salz ab und aßen die letzten Brote. Die Koffer mussten noch umgepackt werden. Wanderschuhe und lange Sachen rein,… War ganz schön knapp. Unser Zimmer bezahlten wir auch noch (4820 Escudos) und vereinbarten für morgen ein frühes Frühstück.

Früh gingen die Lichter aus. Hatten wir doch schon einen langen Tag hinter uns.

tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.