Unterwasserwelt an der USS Liberty in Tulamben

2018 Bali: Schnorcheln an der USS Liberty

Die Federviecher fingen an zu krähen und gackern. Ich wollte noch nicht wachwerden. Drehte mich um, verfiel allerdings eher in Tagträume als in richtigen Schlaf. Ein Blick aufs Handy 6:48 Uhr. Immerhin! Mein Schnupfen schien etwas nachgelassen zu haben. Sollen wir an der USS Liberty schnorcheln? Aber klar doch! Um kurz nach 7 Uhr gingen wir zum Frühstück. Wir bestellten das gleiche wie gestern. Diesmal trank Franky seinen Tee mit Zucker.

Anschließend packten wir schnell alles zusammen. Schauten uns den Weg nochmal bei Maps.me an. Unsere Handys nahmen wir nicht mit, dann konnten sie auch nicht verloren gehen.

Bis zum Tauch Terminal Resort wo sich das Wrack befinden soll, waren es gut 17 km, die wir in knapp 45 Minuten meisterten. Der Gunung Agung sah so friedlich aus. Unvorstellbar, dass er noch im November den Flugverkehr lahm legte.

Einfacher Zugang vom Strand



Wir fuhren am Tauch Terminal Resort Tulamben vorbei und nahmen den nächsten Weg links. Dieser führte auf einen großen Parkplatz. Wir parkten neben zwei anderen Mopeds und gingen in westlicher Richtung ans Meer. Franky wurde direkt angequatscht, ob er für 180 k ein Shirt von der USS Liberty kaufen wollte. Maybe later.



Der Herr lief uns bis zum Strand hinterher. Zeigte uns in welche Richtung das Schiff lag. Unsere Sachen könnten wir unter dem Baum ablegen. Gesagt getan. Wir hielten uns schräg links in die angezeigte Richtung. Vor uns waren ein paar Taucher, denen wir einfach folgten. Ganz easy! Und schon war die USS Liberty vor uns. Überall stiegen Blubberblasen auf. Mein Gott! Wieviel Taucher hockten denn da?

Korallen und Fische am Bug der USS Liberty



Der Bug, oder was auch immer wir vor uns hatten, war mit Korallen bewachsen. Plötzlich hatte ich um mich herum jede Menge Fische. Wo kamen die denn her? Ganz einfache Erklärung: der Typ neben mir hatte Brot dabei.



Es war eh merkwürdig. Als wir um ca 9:10 Uhr ins Wasser gingen war kein anderer Schnorchler in Sicht und genau jetzt waren noch andere mit uns da.

Die Strömung, die hier eigentlich stärker sein sollte war verglichen mit gestern, harmlos. Wir schauten uns das Wrack der USS Liberty an. Schwammen einmal drüber bis es wirklich viel zu tief wurde und wieder zum Bug zurück. Vor mir freie Sicht auf den Bug. Jetzt gehörte er mir ganz alleine! Dachte ich … Bis zu dem Moment wo gleichzeitig ein Schnorchler aus der Mitte des Bugs hervorkam und mich von rechts 3 überhebliche Freitaucher beinahe weggegrätscht hätten und dann auch noch ein Mädel, dass ganz unkoordiniert im Wasser rumstrampelte. Super gelaufen!!!



Abtauchen tat meinen Ohren nicht so gut. Nach 2 – 3 Versuchen gab ich auf. Zuviel Druck auf den Ohren der nicht wegging. Dafür konnte Franky das aber hervorragend.

USS Liberty war gut besucht



Nach einer Weile hatte ich den Papp auf. Wir schwammen ans Ufer und setzten uns zum Trocknen auf die Kullersteine. Wir beobachteten die Massen an Tauchern, die kamen und gingen.



Die USS Liberty ist bei Tauchern und Schnorchlern gleichermaßen beliebt. Das Wrack soll 125 Meter lang sein. Es war mal ein Versorgungsschiff, das 1942 von einem japanischen UBoot torpediert wurde. Beim Versich es nach Singaraja zu schleppen, ist es vor Tulamben liegen geblieben. Neben dem Schiff sind auch noch die Eisenbahnschienen zu erkennen, die es geladen hatte.

Schnorcheln im Osten der Bucht



Ganz im Osten der Bucht schien es auch noch Korallen zu geben. Mit Scooby fuhren wir etwas die Straße auf der wir gekommen waren zurück. Bogen dann links auf einen Weg ab, der uns genau dorthin führte. Einige Tauch-Pritschenwagen parkten im Schatten. Tauchlehrer und -Schüler tummelten sich dort.

Wir parkten Scooby im Schatten. Ein Herr sprach uns an, ob wir schnorcheln wollten. Ja, wollten wir! Das ginge am besten an der Bucht entlang in westliche Richtung oder östlich bis an die Lavaklippen. Wenn wir stark genug wären. Klar, sind wir! Wir ließen unsere Sachen an der Vorderseite eines Bootes liegen. Im Bedarfsfall störten sie dort niemanden.

Riesige Fischschwärme



Und ab in die Fluten! Direkt zu Beginn wurde ich von einem Taucher auf einen riesigen Fischschwarm aufmerksam gemacht. Bis ich wusste was er mir zeigte vergingen allerdings einige Sekunden. Franky hatte derweil schon seinen eigenen Fischschwarm entdeckte.



Wir schnorchelten in Küstennähe um die Lavanasen herum. Franky erblickte zwei von diesen großen weißen Seesternen. Ich nur einen kleinen gelbgrünlichen. Bekannte Fische und ein paar Korallen trafen wir an.

Um die Lavaklippen herum lag linkerhand ein kleiner Strand, den steuerten wir an, um dort eine Pause einzulegen. Franky paddelte los. Ich kam nicht hinterher. Wo nahm er nur die Power her? Franky!!!!! Die Strömung war zu stark. Ich schaffte es nicht zum Strand. Wollte es auch gar nicht schaffen. Wir drehten um.



Mit der Strömung paddelte es sich doch gleich viel einfacher. Kurz vorm Ausstieg tummelte sich neben einer großen Makrele ein riesiger Fischschwarm. Putchifisch oder so. Vielleicht habe ich den Balinesen auch einfach nicht verstanden. Die Makrele genoss es sichtlich in dem Schwarm einzutauchen. Franky stand irgendwann mitten im Schwarm und die Fische schwammen rechts und links an ihm vorbei.


Viele Kullersteine



Wir machten es uns wieder auf Kullersteinen bequem. Beobachteten die Taucher. Die Sonne knallte herunter. Wir gingen nochmal ins Wasser. Schnorchelten nun in westliche Richtung. Ein paar Fische, die wir bisher selten gesehen hatten, schwammen uns vor die Nase. Recht bald reichte es mir. Franky folgte mir raus. Wir trockneten noch etwas und entschieden uns zurück zu fahren. Hunger hatten wir auch schon. Die letzten paar Erdnüsse und ein paar Schokowaffeln waren nicht sehr ergiebig. Vielleicht finden wir unterwegs in Amed etwas.

Mit einem Zwischenstop an einer richtigen Tankstelle, an der wir für 17 k volltankten fuhren wir nach Amed zurück. Stop mal Franky. Der Warung Ole soll gut sein. Ein Blick auf die Karte zeigte moderate Preise. Franky parkte und wir ließen uns im Ole Warung nieder.

Stärkung im Warung Ole: Top!



Mehrere Hunde und Katzen waren hier zu Hause. Franky bestellte Chicken Satey mit Fried Noodles, ich einen Chicken Burger mit Pommes. Es dauerte zwar etwas bis das Essen kam, aber es war richtig lecker. Der Warung Ole wirbt damit, dass alles hausgemacht ist. Wir waren beide sehr zufrieden. Nur der Straßenlärm war teilweise etwas nervig. Das Preis Leistungsverhältnis war top. 103 k standen auf der Rechnung. 110 K gegeben. Als Getränke hatten wir Cola und Eistee.

Der Warung Ole organisiert auch Fahrten zu sämtlichen Orten auf Bali. Die Preise und Ziele sind auf 2 Boards angeschlagen. Nach Pemuteran kostete die Fahrt bspw. 250 k pp. Wir zahlten für die entgegengesetzte Richtung 650 fürs Taxi.

Die Fahrt zum Airport wird mit 200 k pp angegeben. Für uns schon mal eine Orientierung. Die Fahrt nach Candi Dasa wäre sogar 20 k pp günstiger als mit Perama. Was soll‘s.

Bis nach Hause waren es noch ca 2 km. Wir entsalzten unsere Sachen. Hüpften in den Pool und machten es uns auf den Liegen bequem.

Ein entspannter Abend



Zum Abendessen gönnten wir uns Eis aus dem Adi Shop. Von dort werden wir wohl auch noch ein paar Souvenirs mitnehmen.

Getränke und ein weiteres Eis für Franky , der seins in Windeseile inhaliert hatte, wollten wir im Supermarkt holen. Dort war das günstigste Wasser jedoch ausverkauft. Der Eistee mit Blumengeschmack schmeckte interessant, aber mehr musste ich davon auch nicht haben.

Wir saßen eine ganze Weile auf der Terrasse. Bis wir dachten, dass die Mücken bissig werden.

Franky lud nachher noch ein paar Bilder von der Unterwasserkamera herunter, während ich las und zwischendurch Lebenszeichen verschickte. Verhältnismäßig spät gingen die Lichter aus.

tbc

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