sie lang ist der Umfang eines Affenbrotbaums

2016 Botswana: Game Walk im Okavango Delta



Der Wecker ging um 6 Uhr. Wir machten uns fertig für den Game Walk und suchten die Sachen für den Morgenausflug zusammen. Um 6:30 Uhr gab es Frühstück, um 7 Uhr ging die Tour los.

Frank hatte morgens Affen am Camp gesehen. Ich leider nicht.

Wir liefen zunächst, wie die Elefanten, hintereinander über unsere Insel bis zum Bootsanleger für die Mokoros. Neben unserem Delta-Haupt-Guide Technical (das war nicht sein richtiger Name, aber sein afrikanischer Bushman-Name ist so lang und für uns nicht auszusprechen, dass er halt der Technical ist) begleiteten uns noch 3 weitere Männer. Diese beobachteten die Umgebung ganz genau. Im Gebüsch hatte sich ein Elefant versteckt. Es war echt nicht leicht ihn auszumachen, dabei waren das doch so riesige Tiere.



An dem Bootsanleger der Mokoros schienen sich morgens immer Elefanten zu tummeln. Durch in die Hände klatschen wurden diese von den Guides vertrieben und wir konnten zu den Einbäumen gehen. Inzwischen werden die Mokoros, zum Schutz der Bäume, nicht mehr aus Holz geschnitzt, sondern aus Fieberglas hergestellt.

Mit dem Mokoro durch das Delta



Um ein Mokoro mit Touristen fahren zu dürfen muss man eine Art Ausbildung mit Prüfung machen und bekommt bei Erfolg einen Mokoro-Führerschein.



Mit dem Mokoro wurden wir ca. 30 Minuten lang durch das Okavango Delta gefahren, vorbei an Seerosen, Papyrus und anderen Wasserpflanzen. Im Mokoro saßen wir auf Plastikschalen (ähnlich wie im Stadion). Ruckartige Bewegungen waren verboten, sonst liefen wir Gefahr zu kentern. Erinnerungen an die Paddeltour auf der Niers mit meinen Kollegen wurden wach. Dort waren wir erfolgreich gesunken und standen bis zum Hintern im Wasser. Hier wäre das wohl nicht so empfehlenswert.

Unterwegs auf der Hippo-Autobahn



Die Wasserwege, die die Mokoros nutzten, wurden vor Jahren von den Hippos „angelegt“. Wir fuhren sozusagen auf Hippo-Autobahnen durch das Delta. Früher war das Mokoro das einzige Verkehrsmittel im Delta. Ohne die Hippo-Autobahnen wäre eine Fortbewegung mit den Mokoros durch das Dickicht nur schwer möglich gewesen.

Wir stiegen auf der anderen Okavango Delta Insel aus und wurden ca. 3 Stunden von Technical über diese Delta-Insel geführt.

Wir sahen Elefanten, Zebras, Warzenschweine und in der Ferne rote Letschwes (eine Antilopenart) gesehen.

Laut unserem Guide waren Zebras selten in einer so großen Gruppe anzutreffen, wie wir sie vor uns hatten. Das macht sie aber sicherer vor Angriffen von Fressfeinden.



Die Warzenschweine hatten Angst vor uns und liefen mit wehendem Schwanz davon.

Den Tieren auf der Spur beim Game Walk



Im Sand gab es einige, auch frische, Fußspuren zu sehen von Elefanten, Hippos und Leoparden.

Um Hippos zu fangen muss man nur eine kleine Grube graben und diese mit Laub/Ästen abdecken. Fällt das Hippo in die Grube, kommt es mit seinen kurzen dicken Beinchen nicht mehr raus. Wie gemein, aber eine lustige Vorstellung.

Mittlerweile war das Jagen in Botswana verboten. Nur Tiere die sich auffällig (anormal) verhalten, dürfen geschossen werden. Im Idealfall gibt man vorher dem Staat Bescheid und erschießt das Tier erst wenn man die Genehmigung hat. Ist dafür keine Zeit, darf man das Tier auch zunächst töten und dann dem Staat von dem gestörten Verhalten berichten.



Das Okavango Delta war mal 22.000 qkm groß, inzwischen ist es auf ca. 18.000 qkm geschrumpft. Erderwärumung und Klimawandel waren auch hier, mitten im Nirgendwo, ein Thema.

Zurück im Camp vom Game Walk



Der Game Walk war für uns sehr lehrreich. Um 11:15 Uhr waren wir wieder zurück in unserem Camp. Es gab Lunch, bestehend aus Rührei, Speck, Bohnen, selbstgebackenem Garlicbrot, Papaya mit Joghurt.

Bis 16:30 Uhr hatten wir Zeit zur freien Verfügung. Wir duschten und faulenzten. Nach einem kurzen Mittagsschlaf ging es dann um 16:30 Uhr auf einen Abend-Game-Walk mit Technical und Stick.

Technical erklärte, wie man Tierfallen baut. Wer weiß wofür wir dieses Wissen mal benötigen werden.

Außerdem spielten wir mit Impala-Poo weitspucken. Der Schweizer hatte gewonnen und durfte zur Belohnung noch „Maschinengewehr“ spielen.

Dann testeten wir noch wieviel Leute man benötigt um einen Baobab (= Affenbrotbaum) zu umarmen.

Auf dem abendlichen Game Walk sahen wir Baboos (Paviane), Elefanten und Warzenschweine.



Um 18:30 Uhr gab es Dinner: Hühnchen, Bohnen-irgendwas-Gemüse, gekochte Schmörkes. Wir waren heute mit Abwaschdienst dran.

Danach saßen wir noch am Lagerfeuer und lauschten dem Hippo, das hinter dem Bootsanleger im Wasser vor sich hin grunzte.

Um 21:30 Uhr war Schicht für heute.

tbc

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