Versammlungshalle Phuc Kien/Fujan in Hoi An

2014 Vietnam: Unterwegs in Hoi An



Auch wenn das Homestay in Hoi An eher ruhig gelegen war, gab es andere Gründe als tut-tut, die den Schlaf störten. Die harte Matratze war nicht ganz unschuldig daran. Hinzu kam um 5 Uhr morgens Hundegebell. Irgendwann kam auch noch kikeriki dazu. Bis kurz nach 7 Uhr klappte es dann doch noch halbwegs mit dem weiterschlafen.

Zum Frühstück gab es Vietnamese Xoi: Reis mit irgendwas dabei. Das war richtig lecker. Nach dem Frühstück fuhren wir mit den Rädern in den Old Town. Wir haben uns viele alte Häuser von außen angesehen und ein paar wenige von innen (mit dem gestern Abend gekauften Ticket).

Die Altstadt steht auf der Welterbeliste der UNESCO. Viele der Häuser sind aus dem 18. Jahrhundert, als Hoi An ein wichtiger asiatischer Handelshafen war. Der Architektonische Stil der Häuser wurde von den Haupthandelspartnern China und Japan sowie der Kolonialmacht der Franzosen beeinflusst.

Ehemals wichtigster Handelshafen



Irgendwann wurden die Handelsschiffe jedoch zu groß, so das in Da Nang einer neuer Seehafen entstand und Hoi An an Bedeutung verlor.

In den damaligen Handelshäusern wurde jetzt jede Menge Souvenir-Kram und Kleidung verkauft, aber auch Handwerkskunst (geschnitzte Holzschiffe u. a.). Hoi An ist auch bekannt dafür, dass man sich dort Kleider, Hemden, Anzüge etc. maßgenau schneidern lassen kann.

Mehrmals im Jahr tritt der Fluss Thu Bon über seine Ufer und die Altstadt steht unter Wasser. Zuletzt war dies in 2013, als die Ausläufer von dem Taifun über den Philippinen die Wassermassen in die Altstadt drückten. In den Gebäuden sahen wir teilweise wie hoch das Wasser stand. Aber so richtig vorstellen konnten wir uns das nicht.

Um die Altstadt besuchen zu dürfen, mussten wir ein Ticket für 120.000 Dong p. P. erwerben, das dazu berechtigt 5 historische Stätten zu besuchen (Museum, chinesische Versammlungshallen, alte Häuser, Japanische Brücke, Kommunales Haus) und damit wir uns in der Altstadt frei bewegen durften. Die Tickets gab es in so kleinen Holzbuden zu kaufen. Dazu erhielten wir einen Flyer, aus dem ersichtlich ist, welche „Gebäude“ wir mit den 5 Tickets besuchen können und wo diese in der Altstadt liegen. Wie gesagt, hatten wir dieses Ticket bereits gestern Abend erworben.

Eine Vielzahl von Versammlungshallen



Die chinesischen Händler, die seinerzeit (vor mehr als 300 Jahren) in Hoi An ankamen, bauten in der Fremde Versammlungshallen, in denen man sich traf und auch feierte. Daher gab es einige chinesische Versammlungshallen, weil jede Region ihre eigene Halle baute.

Wir gingen die Tran Phu von Ost bis nach West entlang, und gelangten zunächst zur Versammlungshalle Phuc Kien/Fujan, 46 Tran Phu. Diese Versammlungshalle ist die größte der Stadt und der Meeresgöttin Thien Hau geweiht.



Über den Vorhof mit Bonsaibäumen und Steinbrunnen gelangten wir durch ein dreigeteiltes Eingangstor zur Versammlungshalle.



Die Schildkröte hatte schwer zu tragen. Außerdem gab es zahlreiche Drachen und natürlich Räucherstäbchen-Spiralen

An der Trung Hoa Assembly Hall, 64 Tran Phu war ein Brautpaar zum “fotoshooting”. Daher wollten wir nicht stören und gingen weiter.

Früher Stoffproduktion



Bis in die 1990er Jahre webten auf der Tran Phu hunderte von Frauen an halbautmatischen Webstühlen jährlich zwei Millionen Meter Stoff. Die Produktion war allerdings unrentabel und wurde daher eingestellt.

Wir gingen vorbei am Museum of Trade Ceramics und sahen noch ein Brautpaar.



Die viatnamesische Telekom war bei der Arbeit. Die Strippen wurden vom Telekom-Mitarbeiter bis zum alten Haus von Duc An, 129 Tran Phu gezogen.

Alte Häuser mit schweren Möbeln in Hoi An



Die Besichtigungsfläche in diesem Haus war sehr überschaubar. Wir waren die einzigen Gäste und konnten in Ruhe gucken. Souvenirs wollte uns hier auch keiner andrehen.
Das Haus, so wie es jetzt war, wurde um 1850 gebaut. Ausgestattet war es mit alten Möbeln – schweren Holzsesseln mit Schnitzereien und großen Truhen.

Die Versammlungshalle Quang Trieu, 176 Tran Phu wurde 1885 erbaut. Der Brunnen im Vorhof stellt ein Fabelwesen (halb Drache/langes Leben u halb Fisch/Wohlstand) dar. Die Säulen waren kunstvoll aus Holz geschnitzt.



Affen und Hunde in der Brückenpagode



Am Ende der Tran Phu befand die japanische Brücke. Sie wurde im 16. Jahrhundert von japanischen Händlern erbaut und verbindet das japanische mit dem chinesischen Viertel. Die Brücke ist 18 m lang und überspannt einen Seitenarm des Thu-Bon-Flusses. Das gute Service wurde mit eingebaut.

Früher wurde die Brücke wegen der Überdachung bei Regenwetter als Markthalle genutzt. In der Brücke stehen auf der einen Seite ein Affe und auf der anderen Seite ein Hund. Es wird vermutet, dass der Brückenbau im japanischen Jahr des Affen begonnen und im Jahr des Hundes beendet wurde.

Die Brückenpagode wurde erbaut um einen Drachen zu besänftigen, der Erdbeben auslösen könnte.

Beim alten Haus von Phung Hung, 4 Nguyen Thi Minh Khai warfen wir nur einen Blick durch das offene Fenster.

Vorbei am Cam Pho Kommunales Haus, der japanischen Brücke sowie der An Hoi Brücke, ging es zum alten Pfandleiherhaus von Tan Ky, 101 Nguyen Thai Hoc, das 1840 erbaut wurde. Chinesische Verse waren in Perlmutt eingearbeitet.



Es ist das beliebteste der alten Häuser und dementsprechend trubelig ging es darin zu. Wir bekamen eine kleine Tasse Tee angeboten, uns wurde kurz was zum Haus erzählt, dann wollte man uns „Münzen“ aus unserem Geburtsjahr / chinesische Tierkreiszeichen (Pferd bzw. Ratte) für 1 $ das Stück verkaufen. Wir wollten aber nicht.
Auch hier zeigten Markierungen wie hoch das Wasser bei den Überschwemmungen stand.



Vorbei am Markt und dem 1653 erbauten Quan Cong Temple, der gegenüber vom Nordeingang des Marktes liegt, kamen wir an noch mehr Telekom-Arbeit vorbei.

Ein Strandbesuch durfte nicht fehlen



Als wir mittags zurück im Homestay waren, saßen draußen 2 Australier, die auf einer etwas längeren Weltreise sind. Außerdem waren noch 2 Israelis im Homestay. Also ein bunter Mix. Wir plauderten kurz und schnappten uns dann unsere Stand-Sachen. Zum Cua Dai Beach waren es auch nur um die 2 km, die einfach zu radeln waren.

Wir folgten der Cao Dai bis zu dem offiziellen Fahrradparkplatz, der linker Hand lag. Fürs Räderparken zahlten wir 5.000 Dong pro Rad. Wer weiter fahren will wird von den Parkplatzwächtern wehement zurückgepfiffen. Wenn ihr jedoch bei einem der Restaurants essen wollt, dann dürft ihr dort euer Rad umsonst abstellen und solltet dann die „Parkplatzwächter“ ignorieren. Vom Parkplatz war es nur noch ein Katzensprung bis zum Strand.

Wir suchten uns einen halb Sonnen- halb Schattenplatz bei einer Palme. Der Strand war wirklich sehr gut besucht. Aber es blieb genug Freiraum. Die emsigen Strandverkäuferinnen ließen uns zum Glück ziemlich in Ruhe. Das Wasser war wiedermal sehr wellig und refreshing.

Die Australier kamen nachher auch an den Strand. Wir quatschen etwas und radelten zusammen zurück.

Um 18:30 Uhr ging es, gemeinsam mit den Australieren und Israelis, zum essen ins Red Dragon Restaurant in Hoi An. Die Rechnung teilten wir nachher durch 3 geteilt. 350.000 Dong (Saigon Beer und Burger mit Pommes).

Es war ein schöner kurzweiliger Abend.
Um 23:30 Uhr ging es zurück zum Homestay. Ganz schön spät.

tbc

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