My Son - Tempelgruppen B und C

2014 Vietnam: Mit dem Moped nach My Son



Die Nacht war mittelprächtig. Vor 6 Uhr war ich wieder wach. Draußen kam von irgendeinem Lautsprecher, oder etwas ähnlichem, laute Beschallung. Außerdem machte ich mir Sorgen, ob das mit dem Moped fahren heute klappen wird. Wir sind beide noch nie mit so einem Ding gefahren. Und dann noch die regellose Fahrweise der Vietnamesen. Da macht man/frau sich schon so seine Gedanken, ob wir das hinbekommen und ob alles gut gehen wird auf dem Weg nach My Son.

Das Frühstück war heute wieder lecker. Es gab wieder etwas Vietnamesisches. Heute war internationaler Frauentag und wir Damen bekamen von der Eigentümerin ein Rosensträußchen, eine Klappkarte und eine Halskette mit einem Stein-Anhänger von den Marble Mountains geschenkt. Das war total süß und so vollkommen unerwartet.

Gegen 9 Uhr wurde ein Moped zum Homestay gebracht. Für das ausleihen zahlten wir 6 $ . Das wurde mit auf die Übernachtungsrechnung gesetzt. Wir wurden mit Helmen ausgestattet und die Fahrt konnte losgehen.

Unsere erste Moped Tour



Um kurz nach 9 Uhr fuhren wir mit dem Moped los. Unsere Verbandstasche nahmen wir sicherheitshalber mit. Zu Anfang war es noch etwas holprig. Aber recht schnell entspannten wir.

Da man in Vietnam ein Moped immer mit leerem Tank bekommt, hielten wir zuerst an so einer kleinen Straßenzapfsäule an und tankten für 30.000 Dong. Der Tank war aber nicht wirklich voll, mehr wollte die ältere Dame allerdings nicht reinfüllen. Ob das bis My Son reicht? Irgendwo tankten wir später dann noch mal für 80.000 Dong an einer richtigen Tankstelle voll.

Führerschein

Eins solltet ihr noch wissen, wenn ihr euch motorisiert im Land fortbewegt. Weder unser normaler Führerschein, noch der internationale Führerschein werden in Vietnam anerkannt. Wenn man also Moped fährt, macht man das auf eigene Gefahr.

Der Weg von Hoi An nach My Son



Die Strecke nach My Son ließ sich sehr gut fahren. Wir folgten in Hoi An der Tran Hung Dao, die dann im weitern Verlauf zur Hung Vuong Street wurde. Am Fischereihafen hielten wir uns auf der mittleren Spur – Richtung Vinh Dien. Kurz nachdem wir die Autobahnbrücke unterquert hatten gelangten wir an eine T-Kreuzung (hier befindet ihr euch bereits in Vinh Dien) und fahrt an der Kreuzung links, also Richtung Süden.

Ab hier war der Weg dann sehr gut ausgeschildert. Zunächst ging rechts eine neu geteerte Straße ab. Dort haltet ihr euch weiter geradeaus. In Nam Phouc geht es an einer Kreuzung dann rechts Richtung My Son. Das war dort auch an einer Straßenlaterne oder einem Pfahl angeschlagen. Die Straße hat die Nummer 610. Ihr folgt der Straße, bis My Son irgendwann nach links ausgeschildert ist. Dort biegt ihr ab und gelangt nach 9 km zu dem Eingang von My Son.

Von Hoi An bis My Son sind es ca. 50 km. Für diese Strecke benötigten wir ohne Stopps (außer fürs Tanken) und ohne Verfahren tatsächlich 2 Stunden. Obwohl mir das nicht so vorkam. Laut Angaben im I-Net soll man nur 1 Stunde benötigen.

Um kurz nach 11 Uhr hatten wir also das Ziel erreicht, bezahlten 100.000 Dong p. P. an Eintritt. Wir konnten mit unserem Moped bis zu dem großen Busparkplatz/Restaurant über „Kopfsteinpflaster“ weiter fahren und zahlten 5.000 Dong fürs parken . Von dort war es dann nur ein kurzer Fußmarsch zu den Tempelanlagen.

Auf Entdeckungstour in My Son



Im I-Net fand ich verschiedene Infos darüber wie weit wir bis an die Ruinen fahren können. Wir durften ohne eine extra Gebühr bis zum Parkplatz am Restaurant fahren. Ich habe aber auch gelesen, dass man dafür 30.000 Dong extra zahlen muss, um bis dort zu fahren. Manchmal kann man auch lesen, dass die letzten 2 km vom Eingang bis zum Restaurant nur mit einem Jeep gefahren werden dürfen (die Jeeps standen auch tatsächlich eingeparkt unter einem Unterstand). Die Jeepfahrt soll dann im Eintrittspreis inkludiert sein. Vermutlich wird das je nach Besucherandrang unterschiedlich gehändelt.

Über den Hauptweg gingen wir auf die Tempelanlagen zu. Vor erreichen der Hauptanlagen, verließen wir den Hauptweg nach rechts und gelangten von hinten an die Tempelgruppe H. Die bestand allerdings nur aus einem kleinen Rest.



Wieder zurück auf dem Hauptweg kamen wir an der kleinen Veranstaltungsbühne vorbei. Allerdings waren wir genau zur falschen Zeit dort und konnten an keiner Veranstaltung teilnehmen.

Als nächstes gelangten wir zu den Tempelgruppen B und C. Diese waren auch am beeindruckensten. An den Außenwänden waren in den Ziegelstein eingearbeitete Wächterfiguren zu erkennen.


Fundstücke ausgestellt



Die als Tempelgruppe D gekennzeichneten Gebäude wurden zu Ausstellungsräumen umfunktioniert. Folglich waren dort „Ausgrabungsstücke“ ausgestellt.



Auf der anderen Flussseite lag nach rechts runter die Tempelgruppe A. Hier waren Flächen abgesperrt und es waren leichte Wiederaufbau-/Freilegearbeiten zu erkennen. Andere Bauten hingegen waren ziemlich überwuchert.

In der Luft schwirrte eine Vielzahl von Libellen.



Über eine Treppe gelangten wir zur Tempelgruppe G. Das Bauwerk war wieder halbwegs aufgebaut worden.

Zuletzt besuchten wir noch die Tempelgruppen E und F. Die Bauten wurden dort teilweise vor der Witterung durch ein Dach geschützt. Bombenkrater waren hier auch gut zu erkennen. Wobei das auf den Fotos nicht so wirklich gut rüberkommt.


Geschichtsstunde über My Son


Ein kleiner Exkurs zu My Son:
Die Tempelanlagen von My Son waren vom 4. bis 13. Jahrhundert das wichtigste religiöse Zentrum des mächtigen Cham Königreichs die über Jahrhunderte in Vietnam herrschten. Entdeckt wurden die Tempel wurden von französischen Archäologen Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt.

Während des Vietnamkriegs wurde das Gebiet stark von den Amerikanern bombardiert. Von den seinerzeit über 70 Sakralbauten sind jetzt nur noch ca. 20 Bauten vorhanden, wobei Wiederaufbauarbeiten im Gange sind. Die angelegten/gekennzeichneten Wege solltet ihr nicht verlassen und nicht quer durchs Gestrüpp laufen, denn ihr könntet noch auf Minen treffen. Bombenkrater sind teilweise gut zu erkennen.

My Son gehört inzwischen zum Weltkulturerbe der UNESCO.

In My Son solltet ihr eigentlich früh morgens (geöffnet ab 6:30 Uhr) oder erst nach 13 Uhr besuchen, um den Touristenmassen zu entgehen. Wir waren im Grunde genau zur falschen Zeit da, aber es war dennoch ganz angenehm. Zu Anfang waren noch einige Reisegruppen vor Ort, dann wurde es ruhiger. Als wir rausfuhren kamen uns 2 Busse entgegen. Glück gehabt.

Gut 2 Stunden erforschten wir die Anlagen.

Wieder auf den richtigen Weg gebracht



Auf dem Rückweg legten wir so einige Fotostopps ein und fotografierten viele Rindviecher. Schlammbäder sind gut für die Haut. Vielleicht sollten wir das auch mal machen.



Ein Rindvieh fühlte sich wohl von mir bedrängt. Erst stand sie da und dann kam sie auf mich zu gelaufen. Scnnell aufs Moped und losgedüst.

In Vinh Dinh fanden wir nicht so ganz den Abzweig nach Hoi An was daran lag, dass wir diesmal komplett über den Highway gefahren waren und nicht über die kleine Brücke links daneben, die direkt nach Vinh Dinh führte. An einer Tankstelle fragten wir nach dem Weg und sollten dann einem Herren mit seinem Kind auf dem Moped bis zu dem Abzweig hinterherfahren. Das war total lieb! Sie zeigten uns den Abzweig und wir bedankten uns lächelnd und winkend.

In Hoi An hielten wir kurz an dem Laden an, von wo morgen der nächste Schlafbus uns nach Nha Trang bringen sollte. Der Typ war wohl etwas besch… meinte, dass wir hier bestimmt falsch wären, wenn unser Voucher nicht so aussehen würde, wie der, den er mir zeigte. Unseren Voucher hatten wir natürlich nicht mit. Wir waren schon fast weg, als er dann wieder rief und mir einen anderen Voucher zeigte. Na also, dann war doch alles gut. Die Schlafbusse sorgten echt immer wieder für Aufregung. Wie ätzend!

Tagesabschluss am Strand



Nach gut 2,5 Stunden waren wir wieder am Homestay und unterhielten uns kurz mit den anderen beiden Paaren. Jetzt wollten wir aber noch an den Strand und schwangen uns, weil es schneller geht und der Tank noch nicht leer war, wieder aufs Moped.

Diesmal sind wir bis zum An Bang Beach. Hier gab es natürlich auch emsige Parkwächter. Leider vergaß ich mir zu notieren was wir fürs parken bezahlten, aber es war irgendwas „Übliches“.

Die Sonne war kaum noch da. Das Wasser zwar etwas wärmer als gestern, oder es kam uns nur so vor. Die Wellen waren größer, die Gischt war unglaublich. Frank sprang wie ein Delfin durchs Wasser.

Ohne Sonne war es dann doch etwas frisch und wir düsten schon bald wieder zurück. Moped fahren macht richtig Spaß!

Gemütlicher Abend mit neuen Freunden



Wir machten uns ausgehfertig und gingen mit den anderen beiden Paaren zum Destination Restaurant. Die Kochmutti war wohl etwas überfordert mit den ganzen Bestellungen. Meine Frühlingsrollen kamen nicht, standen allerdings auf der Rechnung. 250.000 Dong bezahlt.

Im Anschluss gingen wir noch in eine Bar bzw. saßen auf der Außenbestuhlung.

Mot hai ba, yo! Prost! Cheers!



Erst gegen 1 Uhr waren wir zurück im Homestay. Auf den Straßen im Old Quarter kann es um diese Uhrzeit sogar richtig ruhig zugehen. Wir und ein paar Ratten am Gemüsemarkt, waren die Einzigen die unterwegs waren.

tbc

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