Chain of Craters Road: Etwas Alte Straße, die nicht vom Lava Flow erfasst wurde gibt es am Alanui Kaiko Lookout zu sehen.

2015 Hawaii: Volcanoes National Park



Die „senile-Bettflucht“ oder auch Jetlag genannt macht sich bemerkbar. Es war 1:30 Uhr! Die Frösche gaben ihr Bestes um Weibchen zu werben. Ohne Ohrstöpsel war dieses Gequake wirklich nicht zu ertragen. Vielleicht waren wir auch nur aufgeregt, weil es heute in den Volcanoes National Park gehen sollte.

Gestern Abend hatten wir schon begonnen die Koffer auszupacken, damit machten wir weiter. Irgendwann fanden wir dann auch die 2 Kühlakkus und die Gewürze. Wahnsinn, dass Sachen in einem Koffer beinahe verloren gehen können. Der Lockenbalsam war allerdings wirklich nicht mitgekommen.

Um 7 Uhr hatten wir bereits gefrühstückt, Brote geschmiert und waren auf den Weg in den Volcanoes National Park. Die Fahrt dauerte ca. 30 Minuten. Am Eingang erwarben wir den Tri-Annual-Pass für 25 $. Das machte Sinn, denn neben dem Volcanoes National Park werden wir noch auf Maui den Haleakala NP und eine kleinere Site auf Big Island besuchen. Das Visitor Center hatte um diese Uhrzeit noch geschlossen. Aber wir kamen auch so zurecht. Wir hielten uns zunächst rechts und stoppten an den Steam Vents, Sulphur Banks und am Kilauea Lookout. Um diese Zeit ging es im Park noch richtig ruhig zu.



Der Halema’uma’u Crater dampfte. Ihm war es auch zu verdanken, dass der Crater Rim Drive schon seit Jahren nicht durchgängig befahrbar ist.

Wanderung runter in den Crater


Kilauea Iki Trail
Kilauea Iki Trail



Am Kilauea Iki Overlook schnürrten wir unsere Wanderstiefel, schulterten die Rucksäcke und stürzten uns ins Wandervergnügen.

Erst ging es entspannt durch Wald und dann runter in den Krater. Die Sonne schien und es war warm, dabei war es erst um die 10 Uhr als wir durch den Krater spazierten. Zur Mittagszeit muss es wohl ein wenig unangenehmer sein hier langzuwandern. 1959/1960 hatte hier die Eruption stattgefunden.

Bei der Wanderung durch den Krater folgten wir den Steinhaufen. Jedes Jahr sackt die „Erde“ um ein paar Zentimeter ab. Wodurch der „Boden“ Risse bekommt und stellenweise bröckelt.



Der Blick zurück in den Krater zeigt die Steinhaufen und Laufspuren.

Der Aufstieg aus dem Krater raus war, erwartungsgemäß, anstrengend, dabei waren es „nur“ 122 Höhenmeter. Da war sie wieder: die Schnapp-Atmung! Wir hassen bergauf laufen.

Nach 2 Stunden hatten wir die Thurston Lava Tube erreicht. Diese Höhle ist das Ergebnis eines unterirdischen Lavaflusses von vor 500 Jahren. Von dort war es nicht mehr weit bis zum Parkplatz.

Lava Trees auf dem Keanakako’i Trail



Wir fuhren ein kleines Stückchen weiter, bis zum Parkplatz vom Devastation Trail. Eigentlich sollte es hier Nene geben. Naja, wie das halt so ist, natürlich waren keine da. Wir wollten aber nicht den Devastation Trail laufen, sondern ein Stück vom Keanakako‘i Crater Trail. Vom Parkplatz liefen wir ein Stück am Straßenrand entlang, bis wir den Trail Head vom Keanakako’i Trail erreichten.

Wie sich herausgestellte, kann man das Auto auch direkt an der Chain of Craters Road parken. Dort gab es auf beiden Seiten unmittelbar am Trailhead (also beim Zebrastreifen) kleine Parkbuchten und man kann sich den unschönen Gang entlang der Straße sparen.



Wir sahen Lava Trees, also Bäume, die von Lava ummantelt wurden, und Tree Molds. Den ganzen Weg bis zum Crater waren wir jedoch nicht gegangen.

Die Chain of Craters Road bis zum Ende des Volcanoes National Park



Nach diesem kurzen Abstecher über Lava ging es zurück zum Auto (Nene waren immer noch nicht in Sicht) und diesmal motorisiert auf die Chain of Craters Road. Es gab am Wegesrand genügend Pullout Möglichkeiten und Lookouts.

Lava so weit das Auge blickte. Teilweise sah es aus, als hätte jemand Erde umgegraben. War aber tatsächlich Lava.

Etwas Alte Straße, die nicht vom Lava Flow erfasst wurde gibt es am Alanui Kaiko Lookout zu sehen.



Ganz langsam erholt sich die Natur von den Lava Flows. Hier und da sprießen kleine Pflanzen aus dem schwarz heraus.

Wir stoppten noch an einer Lava Tube und einem Skylight. Nach 19 Meilen hatten wir den Holei Sea Arch erreicht.

Picknicken sollte man keinesfalls am Ende der Straße am Holei Sea Arch, denn dort wehte uns der Wind den Geruch der Toiletten um die Nase. Eine bessere Möglichkeit zum picknicken ist der Kealakomo Lookout. Die Holzbrüstung versperrte zwar die Sicht, wenn man sitzt, aber die Luft dort war angenehm.

Ab dem Sea Arch war die Straße gesperrt. Früher konnte man dort auch gar nicht mehr weiterfahren, weil die Lava im Weg lag, also die Straße „überflutet“ war. Inzwischen (müsste in diesem Jahr gewesen sein), wurde die Straße allerdings von der Lava befreit. Es ist nun eine Gravelroad, die allerdings nur als Notfall-Straße genutzt werden soll, falls im Puna District, der zuletzt häufiger von Lavaflows betroffen und bedroht war, der Highway 130 nicht mehr befahrbar ist.

Petroglyphs in der Lava



Eine letzte kleine Wanderung führte uns zu dem Pu‘u Loa Petroglyphs. Zuerst gingen wir durch die Landschaft, am Ende war ein Bordwalk von dem wir aus einen Teil der Petroglyphs sehen konnten.

Glühende Lava im Volcanoes National Park



Am Jagger Museum warteten wir auf dem Parkplatz darauf, dass es dunkel wurde. Wir wollten in der Dunkelheit die Lava glühen sehen. Fußläufig erreichbar war zz. kein Lavaflow zu sehen. Mit dem Heli hätten wir evtl. die Möglichkeit fließende Lava zu sehen. Wir entschieden uns jedoch für die günstigste Variante, dem Lava Glowing in the dark des Kilauea Craters. Es war eine Massenveranstaltung und kalt war es inzwischen auch.



Wir schlenderten, nach dem wir uns satt geguckt hatten, noch kurz durch das Jaggar Museum und machten uns dann auf den Weg zurück nach Hilo.

Auf dem Rückweg hielten wir am Kuhio Grille an. Dort trifft man eher Einheimische an. Das Essen war OK und verhältnismäßig günstig. Die Klima lief auf Hochtouren, ohne unsere Jacken wären wir erfroren. Die Desserts sahen köstlich aus, aber leider passte nichts mehr rein.

Gegen 20 Uhr waren wir zurück. Wir duschten und fielen ins Bett. Es war ein anstrengender, aber schöner Tag. Um 21:30 Uhr gingen die Lichter aus. Coqui, coqui, …

Das lustigste Highlight des Tages hätte ich nun beinah vergessen: Morgens beim Brot toasten lösten wir den Rauchmelder aus. Wir sollten künftig aufpassen, dass die Toasts nicht zu dunkel werden.

Gefahrene Meilen: 115

tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert