unterwegs an der Ostküste der Emirate

2013 V.A.E.: Von Forts und Wadis



Was hatten wir uns von diesem Hotel erhofft? Auf jeden Fall 4 erholsame Nächte. Doch nach der ersten Nacht sollten wir es besser wissen. Gegen 1 Uhr meinte irgendjemand mit seinem Auto oder Motorrad so richtig mit Motorengeheul Vollgas geben zu müssen. Als dann um kurz nach 5 Uhr der Muezzin uns weckte, konnte ich vor „Freude“ kaum an mich halten.

Um 7:30 Uhr war es mit der Nachtruhe dann ganz vorbei. Wir machten uns fertig und plünderten das Frühstücksbuffet. Die Auswahl war groß, so dass für jeden was dabei sein müsste. Auf der Frühstücksterrasse saß es sich gefährlich. Vor Krähen, Fliegen und rauchenden Tischnachbarn mussten wir uns dort in Acht nehmen. Daher frühstückten wir an den anderen Tagen drinnen.

Heute wollten wir ein bisschen die Gegend erkunden und für einen der nächsten Tage einen Schnorchelausflug nach Musandam buchen. So der Plan!

Die Umsetzung der Tagesplanung erwies sich jedoch schwieriger als gedacht. Straßen waren entweder neu, ungeteert oder nicht ausgeschildert. Auf karten-gockel war überhaupt kein Verlass, weil der sich selber nicht auskannte oder an den unterschiedlichen Schreibweisen für Ein und Dasselbe scheiterte.

Aber der Reihe nach. Wir folgten der E89 stadtauswärts und dann ins Gebirge.

Über Bithna nach Dibba



Erster Stopp war das Fort Bithna (1745), dass wir uns nur vom “Ausguck“ ansahen. Dazu fuhren wir von der 89 die erste „Abfahrt“ herunter auf eine nicht gekennzeichnete Schotterstraße, die ins Dorf führte. Ausgeschildert war das Fort von der 89 ein paar hundert Meter weiter. Das Fort war schön in die Palmen eingebettet.

In Masafi bogen wir auch kurz zum Fort ab. Aber eigentlich nur, weil an der Hauptstraße ein Schild Richtung Fort ausgeschildert stand. Auch hier fuhren wir über Schotter durch die Seitenstraßen. Die Ausschilderung war wirklich spartanisch, so dass wir manchmal raten mussten in welche Richtung wir nun fahren mussten. Wir stellten uns die Frage, ob es nicht irgendwelche einfacheren Wege gab, über die wir dahin gekommen wären …



Am Fort wartete im Eingangsbereich auch ein Mann aus Bangladesch oder irgendeinem anderen Land. Wir sahen uns das Fort kurz von außen an und setzten unseren Weg fort.

Die verschwundeten Wadis



Wadis gehören hier einfach zur Landschaft dazu. Also wollten wir auch welche sehen. Die Infos die wir vorher aus dem I-Net hatten waren jedoch so was von hilfreich, dass wir überhaupt nichts fanden. Die „gute“ Ausschilderung trug natürlich auch nicht dazu bei fündig zu werden.

In Tayyibah sollte es eine Oase mit Fruchtbäumen und ein Wadi geben mit einer alten Moschee, von wo aus man einen schönen Blick auf die Umgebung haben sollte. Wir fanden allerdings nichts von alledem und folgtem stattdessen dem Schild Richtung Wadi Siji. Die Straße dahin war neu geteert und sogar mit Solarlampen am Wegesrand versehen.

Diese neue Straße war gut zu befahren, endete dann jedoch an einer T-Kreuzung ohne weitere Beschilderung. Wir entschieden uns für eine Richtung, da es dann jedoch irgendwann in Schotter überging drehten wir wieder um. Auf planloses über Schotter huckeln hatten wir echt keine Lust.

Kamele und Schafe am Wegesrand



Kleines Trostpflaster für den unsinnigen Abstecher waren die Kamele, die wir am Wegesrand stehen sahen. Kaum das ich dort stand und Fotos machte hielt das erste Auto mit „Einheimischen“ an, einfach entgegen der Fahrtrichtung, mitten auf der Straße. Die jungen Männer fanden es wohl interessant, dass ich die Kamele fotografierte. Kaum das sie ihren Weg fortgesetzt hatten hielt der nächste, genauso schräg parkend auf der Straße an. Die drei jungen Männer plauderten auch etwas mit mir und setzten dann ihre Fahrt fort. Ich knipste noch ein paar Fotos und ging zum Auto zurück. Plötzlich hupte es hinter mir. Es war der zweite Wagen, der wieder auf dem Rückweg war, und winkend vorbei fuhr.

In Erwartung auf Futter waren die ersten beiden schon aufgesprungen. Vermutlich hielt dort sind nur der Besitzer an. Man beachte die Fußfesseln.



Ein bisschen genervt waren wir schon, dass die ach so tollen Wadis nicht zu finden waren, so dass wir im weiteren Straßenverlauf gar nicht erst probierten irgendwelche Wadis zu finden (Wadi Al Uyaynah und Wdi Ama die ich auf dem Plan hatte, ließen wir somit links liegen – es gab auch keine Beschilderung).

Informationen aus dem Netz nicht zu gebrauchen



Die Informationen die ich vorher aus dem I-Net hatte, konnten wir komplett in die Tonne kloppen. Ich weiß nicht, was manche Leute für Infos veröffentlichen und wie andere daraus schlau werden und die Sachen finden sollen. Das war mir echt ein Rätsel.

Unterwegs stießen wir plötzlich auf eine Schafherde. Erst dachte ich, die Schafe wären verunfallt, aber die hatten sich einfach nur auf der Straße ausgeruht. Ob es keine schöneren Plätze für eine Siesta gab?

Somit hatten wir genug von Bergen, Kamelen und nicht gefundenen Wadis. Wir wollen Wasser sehen und den Ausflug klar machen. Auf nach Dibba, der dreigeteilten Stadt, die den Emiraten Fujairah und Sharjah sowie dem Sultanat Oman gehört.

Keine Einreise in den Oman



Im omanischen Teil sollten sich die Schnorcheltour-Anbieter befinden. Außerdem müsste es vom Strand aus auch Schnorchel-Möglichkeiten geben.

Lt. den Informationen aus einem aktuellen Reiseführer, kann man einfach über die Grenze fahren, weil es innerhalb der Stadt keine Kontrollen gibt. Oh weh! Wie alt war die Info denn bzw. wann überprüfen die mal die Infos die im Reiseführer angedruckt werden? Natürlich gab es Kontrollen. Wir mussten unsere Pässe abgeben, einen U-Turn machen, bekamen unsere Pässe zurück und sollten uns in die Schlange auf dem Parkplatz einreihen. Die bestand aus 6 Reisebussen, einem Bulli, 4 – 5 Pkws. Nach dem wir uns auch eingereiht, unser Mittagsessen verspeist hatten und sich immer noch nichts tat, fuhren wir weg. Wer weiß wie lange das noch gedauerte hätte, schließlich war gerade Mittagszeit.

Die tollen malerische Felsbuchten, breiten weißen Strände und Schnorchel-Riffe blieben uns also verwehrt.

Weil wir etwas angenervt vom nichts finden waren, fuhren wir kurzerhand den erstbesten Strand an. Da stand zwar was von Family Beach, aber das war uns egal.

Schlechte Sicht unter Wasser



Eine kleine Schildkröte konnten wir vom Land aus im Meer erkennen, aber im Wasser war sie absolut nicht auszumachen. Was wohl auch daran lag, dass wir keine 2 Meter weit gucken konnten. Das Wasser war, bedingt durch den Sand und dem Wellengang, sehr getrübt. Fische gab es auch kaum, oder die waren nicht zu sehen. Die wenigen die es gab schwammen weg sobald sie uns entdeckten. Oh weh! Die einzigen die „still“ hielten waren die vielen Plastik-Fische.

Während ich trocknete, sammelte ich noch ein paar Muscheln. Danach ging es zum Hotel zurück. Dort mussten wir uns erst mal entsanden. Zum Essen fuhren wir wieder zum World Trade Center. Diesmal probierten wir das Al Mallah aus. Auf der arabischen Family Platte war für uns beide was dabei. Bis auf einen Dip, dessen Name wir nicht mehr wissen, war alles sehr lecker.

Wieder zurück im Hotel setzten wir uns auf dem Balkon und lauschten der live-Musik.

Kurzfazit:
Vom ganzen Tag im Auto sitzen hatten wir beide richtig schwere Beine.

tbc

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