Mar Tranquilidade

2018 Kapverden: Mar Tranquilidade in Tarrafal


Aus meinem Bericht bei TripAdvisor über das Mar Tranquilidade, mit ein paar Ergänzungen:


Wir waren Anfang November eine Woche im Mar Tranquilidade und haben in dieser Zeit keinen einzigen Menschen gesprochen, der vorzeitig seine Tasche packte oder es nicht mehr abwarten konnte endlich zu fliehen. Ganz im Gegenteil: Es mussten einige Leute, die keine Vorbuchung hatten, abgewiesen werden, weil keine Zimmer mehr verfügbar waren.

Wer nach Tarrafal kommt sollte wissen, wo er/sie sich drauf einlässt. Ja, es gibt nur kaltes Wasser, dass nur mäßig aus den Leitungen kommt. Wir in unserer Überflussgesellschaft vergessen allerdings sehr häufig, dass Wasser in anderen Ländern ein sehr kostbares Gut ist und nicht sinnlos verschwendet werden sollte. Da fällt die Dusche halt mal etwas schneller aus. Sauber wurden wir trotzdem.

Die Zimmer



Ja, es gibt offene Fenster und Ritzen. Dadurch wird das Zimmer gut durchgelüftet. Zwar kommen dadurch auch Insekten ins Zimmer (Ameisen sind eh Stammgäste, aber auch mal ein Hundertfüßer, eine Kakerlake oder eine Spinne). Es „bröselt“ etwas vom Dach und auch feiner Sand rieselte an einer Stelle rein, aber mit Besen und Kehrblech ausgestattet, konnten wir dies ganz schnell lösen. Frank fegte damit auch regelmäßig die Ameisen raus. Nerviger fanden wir eher die Hähne, die mitten in der Nacht um die Wette krähten. Aber das gibt’s andernorts ja auch.

Die Zimmer wurden während des Aufenthalts nicht gereinigt, die Handtücher nicht gewechselt. Wir fanden das vollkommen in Ordnung.

Für die Übernachten zahlten wir 4600 Escudos pro Nacht inkl. Frühstück.

Mahlzeiten



Das Frühstück wurde ab 8 Uhr serviert, vorher ist das Brot noch nicht fertig gebacken. Es gab immer leckeres frischgebackenes Brot. Einen Morgen gab es statt Brot Pfannkuchen.


Eingedeckt war jeder Tisch mit Teller, Tasse, Margarine, Marmelade und mit einem Geschirrhandtuch abgedeckt. Auf der Steinmauer standen Tee, Kaffee, Kakao, Cornflakes, Wurst, Käse, Gurke und Tomaten. Die Brötchen wurden in einem Korb am Tisch serviert. Es schmeckte gut.



Mittags gab es immer eine andere Suppe mit Brot und irgendetwas mit Fisch. Wir essen keinen Fisch und können daher die Qualität nicht beurteilen. Von den anderen Reisenden hatten wir nur Positives gehört.

Das Abendessen wird ab ca. 19 Uhr gemeinsam mit Allen eingenommen, wobei die Tische immer einzeln gedeckt sind (keine lange Tafel). Neben Fisch gab es meist ein Fleischgericht. Entweder Nudeln, Reis oder Kartoffeln, verschiedene Gemüsesorten und Salat. Als Nachtisch wurde neben einem Grogh als Absacker ein Keks serviert. Das Abendessen kostete 1300 Escudos pro Person.

Auf der Terrasse befand sich ein Flaschenkühlschrank mit alkoholfreien und alkoholischen Getränken zur Selbstbedienung. Daneben lag ein Büchlein aus in dem jeder auf Vertrauensbasis die Mittagessen und die getrunkenen Getränke eintrug. Getränke aus dem Kühlschrank kosteten je 150 Escudos. Das Mittagessen 400 Escudos pro Person.


Gefiltertes Quellwasser wurde kostenfrei zum Abzapfen zur Verfügung gestellt. Ein einem Tag schmeckte das Wasser ganz leicht nach Chlor, was sich dann bei mir am nächsten Tag leicht negativ auswirkte.


Sundowner



Der Sundowner ist eine sehr schöne „Erfindung“. Schnell kommt man mit dem ein oder anderen Mitreisenden in Kontakt. Wenn man das nicht mag, kann man sich davon fernhalten, ist schließlich keine Pflichtveranstaltung. In unseren sonstigen Urlauben sind wir eher nur für uns (wir sind bis auf sehr wenige Ausnahmen immer individuell unterwegs), daher war es für uns ungewohnt aber auch sehr schön, mal etwas mehr Kontakte zu pflegen.

Unternehmungen



Wie der Name schon sagt, kann man im Mar Tranquilidade ganz wunderbar entspannen (sei es in der Hängematte oder an dem langen menschenleeren Strand).



Auch Wanderfreude kommen hier auf ihre Kosten. Sei es auf dem Weg an der Tunfischfabrik vorbei bis zum Krater, zu einem der Wasserfälle und bis nach Monte Trigo (das ist das Nachbardorf). Von Monte Trigo kann man für 4.000 Escudos mit einem Fischerboot dann wieder zurück nach Tarrafal fahren.

Schnorcheln



Schnorcheln war nur so mittelprächtig. Wir schafften es nur an einem Tag zu Anfang ins Wasser. Sahen zwar ein paar Fischschwärme, eine kleine Muräne und eine kleine Schildkröte, aber keine großen Aha-Erlebnisse. Dafür sind wir aber in der Vergangenheit einfach schon zu viel durch die Weltgeschichte gereist und etwas „verwöhnt“. Die Sicht war generell nicht sehr gut. Im Laufe der nächsten Tage wurde der Wellengang zu stark und wir verzichteten auf weitere Schnorchelversuche.

Am Strand gab es viele Spuren, die darauf schließen ließen, dass kleine Schildkröten geschlüpft waren. Wir konnten auch zwei Löcher mit den Resten von Eierschalen ausmachen und entdeckten leider auch eine kleine Schildi, die es nicht geschafft hatte.

Ein kleines Paradies



Susi und Frank sind ganz bezaubernde Menschen. Das Mar Tranqulidade ist ein kleiner Schatz. Verwöhnte All-Inklusive-Touristen haben hier nichts zu suchen bzw. werden sich nicht wohlfühlen. Wer es auch mal einfach und unkompliziert mag, der ist hier genau richtig. Oft sind unsere Urlaube so konzipiert, dass wir beinah täglich in einen anderen Ort weiterziehen. Wir hatten uns diesmal bewusst für eine Woche Entspannung pur entschieden und waren sehr zufrieden.

Wie sich Tarrafal entwickeln könnte, wenn die Straße mal komplett fertiggestellt ist, möchten wir uns lieber nicht vorstellen. Wir hoffen, dass das Mar Tranquilidade sich seinen Charme beibehalten kann.

Ein großes Dankeschön an Susi und Frank für dieses kleine Paradies!

Zur Webseite des Mar Tranquilidade geht es *hier*.

tbc

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