Fähre Armas

2018 Kapverden: Zurück nach Sao Vicente



Die Nacht war grauselig, ich konnte einfach nicht in den Schlaf finden. Irgendwie machte ich mir Sorgen den Wecker nicht zu hören, das verabredete Aluguer mit Emilio somit nicht zu bekommen, dafür dann ein Privat-Taxi zahlen zu müssen… Ich bin schon besch …
Wie eine Schraube drehte ich mich von rechts nach links, ließ die Beine über den Bettrahmen baumeln oder auch nicht, …

Pünktlich zum online check-in um kurz vor 2 Uhr bemühte ich mich mal zur Uhr. Franky wurde wach. Der check-in verlief problematisch: mussten doch alle persönlichen Daten (Geburtsdatum, Ausweis, etc.) noch mal erfasst werden.  Leicht angenervt und noch wacher als zuvor, checkte ich uns ein.

Eine schlaflose Nacht



Auch danach konnte ich nicht einschlafen. Erst kurz vorm Wecker (der auf 5:15 Uhr stand) fiel ich in den Schlaf. Hatte sich eigentlich gar nicht mehr gelohnt. Die letzten Sachen stopften wir in die Koffer. Der große Koffer war dem Platzen nahe. Dicke Wanderschuhe, Schnorchelsachen und nun auch noch die Schmutzwäsche, brachten ihn fast zum Explodieren.

Wir hatten es gestern Abend versäumt, ein kleines Frühstück zu bestellen, was nicht weiter dramatisch war. Gestern Abend beim Sundowner verkaufte eine Dame aus dem Ort verschiedene selbstzubereitete Sachen. Bspw. einen Zitronenkuchen, der wie ein Marmorkuchen aussah, frittierte Bananen-Zimt-Stangen, recht süße Papaya-Guaven-Mischung, Popcorn, … Für 7 Sachen bezahlte ich 70 Escudos. Diese Speisen dienten uns nun und später vor der Fähre als Frühstück.

Frühe Abfahrt aus Tarrafal



Rechtzeitig rollten wir uns auf die Straße, bedacht möglichst wenig Lärm zu machen. Die Koffer stellten wir vor dem Tor ab, gingen zum Sundowner Platz, den Sternenhimmel beobachten. Es leuchtete und funkelte. Irgendwer schlief am Strand. Einige Autos fuhren an uns vorbei, hätten uns teilweise sogar mitnehmen wollen. Wir warteten auf Emilio, der sich gestern Abend nochmal davon versicherte, dass wir morgen also heute um 6 Uhr auch tatsächlich draußen stehen würden.

Irgendwann kam er angefahren. Die Koffer wurden noch auf die schon volle Ladefläche verstaut, Plane drüber, oben drauf thronte ein Dorfbewohner. Franky nahm auf dem Beifahrersitz Platz, ich auf der Rückbank, wo schon ein deutsches Pärchen saß. Wir setzten nochmal zurück, luden leere Kanister auf. Chusin, der uns auf dem Hinweg mit nach Tarrafal genommen hatte, fuhr an uns vorbei. Bei ihm hätten wir vermutlich auf der Ladefläche sitzen müssen, was um die Uhrzeit echt kalt gewesen wäre. Glück gehabt!

Reifenpanne auf dem Weg zum Hafen



Die Fahrt über die Buckelpiste zog sich gewaltig. Zunächst war es noch dunkel, doch es wurde sehr schnell hell. Ungefähr nach 50 Minuten hatten wir den Staub hinter uns und fuhren über Kopfsteinpflaster. Plötzlich hielten wir an. Emilio stieg aus. Wir hatten hinten rechts einen Platten. Kam uns irgendwie bekannt vor. Nur das hier keiner Sand schaufeln musste. Die Geschichte dazu gibt es *hier*.



Recht schnell waren die Radmuttern gelöst, der Ersatzreifen, der auch nicht sehr vertrauenserweckend aussah, herabgelassen. Der kaputte Reifen musste runter und der gebrauchte neue Reifen drauf. Alles wieder eingepackt und eingestiegen. Weiter ging es. In Porto Novo tätigte Emilio schon die ersten Erledigungen, bevor er uns am Hafen absetzte.

Mit der Ilhas Polaris nach Sao Vicente



Wir gingen vorbei an den letzten Fahrern, die nach Passagieren Ausschau hielten und die Stufen hinunter in das Hafengebäude. Diesmal fuhren wir mit der Fähre Ilhas Polaris, da diese schon um 9 Uhr ablegte und nicht erst um 10 Uhr.

Der Fährpreis ist mit 800 Escudos pP identisch. Die Polaris war ein ganzes Stück kleiner als die Armas Fähre. Bevor wir einsteigen durften, wurden zunächst alle Fahrzeuge reingefahren. Bananen, Koriander, Kisten, Koffer, alles wurde nach Sao Vicente transportiert. Wir schoben uns mit unserem Gepäck durch den Frachtraum an den Fahrzeugen vorbei. Seitlich war ein Bereich, in welchem die Koffer abgestellt werden konnten.



Danach setzten wir uns auf das Passagierdeck, in der Sonne war es schön. Später legte ich mich auf die Sitzbank, denn es waren genügend Plätze frei.

Zu Fuß zur Unterkunft in Mindelo, Sao Vicente



Nach einer Stunde hatten wir den Hafen von Mindelo erreicht. Nachdem alle Fahrzeuge die Fähre verlassen hatten, gingen auch wir von Board. Die Taxi-Fahrer waren sehr unaufdringlich. Wir konnten recht unbehelligt das Gelände verlassen und rollten die gut 15 Minuten zu unserer neuen Unterkunft, der Casa Comba. Diese lag nur eine Straße weiter als unsere letzte Unterkunft.

Auf dem Weg dorthin lag ein kleiner Supermarkt, den wir wegen der Bäume, die das Schild verdeckten, vorher nicht sehen konnten. Viele Escudos hatten wir nicht mehr. Daher leisteten wir uns nur eine große Wasserflasche, eine kleine Cola und Chips.

Traumhafter Praia da Laginha  



Ein Glück, dass wir das Zimmer schon beziehen konnten. Wir machten uns strandfertig, ein letztes Mal Sonne tanken. Das Meer am Praia da Laginha hatte wieder diese unbeschreiblich schöne türkisblaue Farbe. Ein Traum!!! Das Wasser war, wie bereits vor 2 Wochen kalt. Es wehte ein gutes Lüftchen, teilweise wurden wir sandgestrahlt.



Hitze und Hunger trieben uns zurück zur Unterkunft: Duschen und dann ab, etwas Essen. Wir gingen wieder Richtung Strand zum U Sabor: Pizza Essen. Wir entschieden uns beide für die Pizza mit Hühnchenstücken. Genau die richtige Wahl. Mit Getränken und Trinkgeld waren wir bei den eingeplanten 2.000 Escudos. Passt!

Wir bummelten zurück zum Strand, schauten noch etwas in das Blau. In der Casa warteten wir auf den Sundowner, ganz ohne Punsch. Danach verließen wir den Balkon, packten die Koffer für den Flug. Früh gingen die Lichter aus. Durch das frühe Aufstehen war es ein anstrengender Tag. Unsere letzte Nacht auf Sao Vicente brach an.

tbc

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