2018 Kapverden: Wanderung nach Monte Trigo
Eigentlich wollten wir es nicht mehr. Taten es dann aber doch: Wandern! Marc und Tanja wollten nach Monte Trigo laufen und wenn wir Lust hätten könnten wir mitkommen und uns für den Rückweg ein Boot teilen. Laut Wanderführer 3 Stunden Wanderzeit. Für uns also mindestens 5.
Wir besprachen, dass es nichts ausmacht, wenn wir etwas langsamer wären. Tanjas Magen war allerdings seit gestern Nachmittag nicht auf der Höhe, so dass das Tempo bei uns allen gedrosselt war. Ein leichtes Zwicken verspürte ich auch in der Magengegend. Gestern Abend war das Wasser gechlort. Wie letztes Jahr im Flieger von Hongkong nach Amsterdam. Da hatte es mich dann auch erwischt …
Zunächst war noch alles gut, abgesehen von der Hitze. Zu Anfang hatte Tanja Krämpfe, bei mir setzte es später auch noch ein. Zweimal musste ich austreten, was zum Glück an manchen Stellen möglich war.
Karge Landschaft auf dem Weg nach Monte Trigo
Die Strecke war landschaftlich wieder ganz anders, als bei den vorherigen Wanderungen. Sehr karg. Überwiegend flach, die An- und Abstiege moderat. Die Bodenbeläge variierten von gepflasterten Strecken über geschotterten Flächen.
Die Sonne schien auf uns herunter, es gab kaum Schattenplätze, der Wasservorrat wurde knapp. Franky hatte Beschwerden mit den Knien. Meine beiden Knie waren erstaunlicherweise topfit. Die 14 km nach Monto Trigo zogen sich irgendwann gewaltig.
Mit Eseln auf dem Eselpfad nach Monte Trigo
Mitten auf dem Weg kam uns eine Großfamilie von Eselchen entgegen. Ganz schüchtern blieben sie am Rand stehen und warteten, dass wir vorbei liefen.
Später sahen wir auf einer Bergkuppe noch einen Esel und 2 Ohren. Diese Ohren gehörten zu einem ganz kleinen Eselchen. Kopf und Ohren waren im Verhältnis zu dem restlichen Körper viel zu groß. Aber es war sooooo knuffig!
Die letzte Eselgruppe war so süß. Erst wollte eins der großen Eselchen Marc küssen. Das kleine Eselchen, was Franky zum Gepäck tragen verdonnern wollte, gab mir ein Küsschen. Wie süüüüß.
Kühle Getränke in Monte Trigo
Mit neuem Schwung. Nein, nicht wirklich… Mit am Gaumen klebender Zunge erreichten wir das Dorf Monte Trigo. Am Ende des Weges, also bevor es ins Dorf ging, war eine Eselbarriere aufgebaut, damit diese nicht ins Dorf laufen können.
Bereits am Friedhof wartete ein eifriger Bootsführer auf uns. Er führte uns auf meine Bitte zu kalten Getränken. Die kleine Bar hatte eine Kühltruhe. Jedes Getränk kostete 150 Escudos. Das kühle Getränk tat nach den 5,5 Stunden in der Sonne gut. Hoffentlich sah der Magen es auch so…
Das Meer ruft
Der Steinstrand in Monte Trigo bot keine bequeme Liegemöglichkeit und keinen Sonnenschutz. Wir legten unsere Sachen auf die Mauer, gingen über die Kullersteine. Es war gar nicht so einfach ins Wasser zu gelangen. Wir erfrischten uns, und trockneten uns dann auf der Mauer. Hinter der Mauer befand sich die örtliche Mülldeponie.
Monte Trigo ist nur über den Eselpfad, den wir gewandert waren, zu erreichen oder per Boot. Während wir am Strand waren, hielten Boote, die Waren dabei hatten an. Die Kartons wurden von den Männern ausgeladen und von den Frauen des Dorfes abtransportiert.
Mit dem Boot ging es an der Küste entlang zurück nach Tarrafal. Ein Auge auf das Meer gerichtet (in der Hoffnung auf eine spannende Sichtung), dass Wasser war glasklar, ein Auge auf die Küste und den Vulkan Tope de Coroa. In ungefähr 45 Minuten wurden wir am Strand in Tarrafal abgesetzt. Die 4000 Escudos teilten wir uns.
Der Magen war noch nicht fit
Die anderen drei nahmen sich ein kaltes Super Bock Bier. Ich mangels Alternativen einen Mangosaft. Der drückte natürlich auf den Magen. Die Gelegenheit nutze ich direkt zum Duschen. Dann war es auch schon Zeit für den Sundowner. Auf nüchternem und angeschlagenem Magen eine sportliche Idee. War aber erstmal okay. Einige neue Leute waren heute eingetroffen.
Das Abendessen schmeckte wieder köstlich. Sogar das Ziegenfleisch. Der 2. Teller war dann jedoch etwas zu viel des Guten. Ich verzog mich mal kurz aufs Zimmer. Danach saßen wir noch eine Weile mit Tanja und Marc draußen. Morgen früh ging‘s für die beiden weiter. Wir tauschten Handynummern aus und verabschiedeten uns. Ich nahm mir fest vor beim nächsten Sundowner etwas zurückhaltender zu sein.
tbc