2017 Uganda: Hippos im Ishasha
Auf der 60 km langen Buckelpiste Richtung Ishasha gab es, bis auf einen großen schwarz-rot-irgendwas-Vogel, auch Sattelstorch genannt, gab es keine neuen Tiersichtungen. Die Landschaft war jedoch abwechslungsreich und wunderschön. Auch hier saßen Schmetterlinge in Mengen in Matsch-Dreck-Mist-Pfützen. Traurig war nur der Anblick von Feldern die gebrandrodet waren. Wie sollen die Tiere denn dort noch etwas zu fressen finden?
Um 14:20 Uhr waren wir im Ishasha. Dieser Teil des Queen Elizabeth National Parks ist berühmt für seine Baumlöwen. Eine Garantie hat man natürlich nicht welche zu sehen. Sie sollen wohl auch gerne über die Grenze gehen, denn bis zum Kongo ist es nur ein Katzensprung.
An der Straße waren keine Baumlöwen zu sehen. Schade, dann hätten wir uns den Eintritt gespart. Das Office war zunächst unbesetzt. Ein Ranger eilte herbei und rief dann eine Dame, die für das Office zuständig war. Beide erzählten uns, dass heute noch keine Löwen auf Bäumen gesichtet wurden. Wie schade! Wir setzten also alle unsere Hoffnungen in den morgigen Tag. 80 USD Eintritt für uns beide wanderten über den Tresen, 30.000 UGX für Landcy (ob wir uns das Geld fürs Auto hätten sparen können, wenn wir im Nordteil das Auto für 4 Nächte „angemeldet“ hätten, wissen wir nicht), 30.000 UGX fürs Camping und 30.000 UGX für die Karte vom Nationalpark.
Die Karte vom Ishasha als kleine Hilfe
Vor drei Tagen dachte ich noch, dass wir die Karte nicht benötigen, weil unser Reiseführer genügend Kartenmaterial liefert. Allerdings sind im Bradt Travel Guide** keine Karten zum Ishasha Sektor vorhanden, so dass die Investition nun durchaus Sinn machte.
Die Dame wollte noch wissen auf welchem der beiden Campingplätze wir übernachten werden. „Keine Ahnung! Welcher ist der Bessere?“. Der Ranger wurde befragt „sind beide gut“. Letzentlich werden wir uns beide ansehen und dann entscheiden. Das war in Ordnung.
Wir fuhren über den nördlichen Circel und ließen uns vom Namen des Camps in die Irre führen. Mit Landcy landeten wir im Camp der Schönen und Reichen. Ups. Naja, die kalte Cola tat gut, den einen USD war sie wert.
Eine Sandbank voller Hippos
Wieder zurück von unserem „Ausflug“ folgten wir dem Circel. Für uns neue Topi (Leier)Antilopen gab es hier in Mengen. Ansonsten die alten Bekannten: Uganda-Grasantilope und Büffel. Frank hatte unterwegs mal die Erkenntnis, dass wir in Uganda bei Weitem mehr Tiere gesehen haben als in Botswana. Recht hat er. Das Mehr ist nicht nur auf die jeweilige Anzahl einer Gattung, sondern auch auf die verschiedenen Tierarten bezogen.
Wir sahen uns die beiden richtigen Camping Campsites an. Die Sicht auf jede Menge dicke Hippos hatten beide. Wer glaubt, dass wir gestern schon mit einer super Hippo-Lage genächtigt hatten, der muss das hier erstmal erleben! Die Hippos lagen aufgereiht auf einer Sandbank.
Auf dem zweiten Campingplatz machten sich Colobus Affen gerade über den Mülleimerinhalt her und flohen bei unserem Anblick in die Bäume. Es gab keine Dusche und nur ein Loch-im-Boden-Klo. Keine Frage wo wir übernachteten: Auf dem ersten Platz natürlich.
Dort kam mit uns ein anderes Roadtrip Uganda Auto, ebenfalls mit Dachzelt mit einem Paar aus der Tschechei, an. Das war das erste und auch das einzige Mal, dass wir auf ein anderes Dachzelt-Auto gestoßen sind.
Auf der Suche nach Baumlöwen
Inzwischen war es 16:30 Uhr. Wir wollten aber noch schauen, ob wir Glück hatten und Baumlöwen fanden. Dazu fuhren wir in den südlichen Teil des Ishasha. Baumlöwen “Fehlanzeige“ . Die Dame an der Schranke meinte, dass morgen ab 9 Uhr eine gute Zeit wäre. Um 6 Uhr könnte man hingegen im Norden Hyänen sehen.
Auf dem Rückweg zum Campingplatz wurden wir durch ein am Wegesrand stehendes Auto auf Elefanten aufmerksam, die Grünzeug futterten (die Elefanten natürlich, nicht die Menschen im Auto). Der Anführer der Elefanten-Truppe setzte sich in Bewegung und wir fuhren mit dem Auto ein Stück zurück, um nicht im Weg zu stehen. Der Elefant kam auf die Straße gelaufen, stellte sich vor unser Auto und machte mit dem Fuß eine Kick-Bewegung. Ob er eigentlich auf die Straße abbiegen wollte? Er lief dann um den Busch rum und kam hinter unserem Auto wieder hervor. Wenn der jetzt aufs Auto zuläuft sollten wir Gas geben. Stattdessen trottete er wieder über die Straße ins Grünzeug. Der Rest der Elefantentruppe (mindestens 2, vielleicht aber auch noch ein paar mehr) fraß weiter.
Abendessen mit Hippos
Wir sind zur Campsite zurück, suchten uns einen schönen Platz mit Blick auf den Hippo-Pool und begannen zu kochen. Frank machte Feuer, ich schälte Kartoffeln, die wir zu Pommes verarbeiteteten. Ich pickte noch ein paar kalte Nudeln die von gestern übrig waren. Unsere Vorräte waren echt geschrumpft. Nach Katunguru kam auf der Durchfahrt auch kein anderer Ort, keine Siedlung, rein gar nichts mehr, wo man sich mit Lebensmitteln hätte versorgen können. Und Kutunguru war auch nicht wirklich groß. Im Bedarfsfall solltet ihr euch besser schon in Fort Portal mit Lebensmitteln eindecken.
Die Hippos lagen inzwischen nicht mehr auf der Sandbank, sondern hielten ihre Ohren aus dem Wasser und beobachteten uns. Vorm Essen bauten wir noch schnell das Dachzelt auf und duschten.
Lagerfeuerromantik
Die Pommes schmeckten köstlich! So ein Lagerfeuer war eine schöne Sache und hatte den Vorteil, dass wir etwas Gas sparten. Im selbstgebastelten „Bierkühler“ (ein halbierter 5 Liter Wasser Kanister) versuchten wir das Bier, was wir gestern nicht mehr getrunken hatten, etwas runterzukühlen. So ließ es sich halbwegs trinken. Noch schnell den Abwasch gemacht. Gegen 19:30 Uhr verschwanden wir ins Zelt.
Gefahrene Kilometer: 156
tbc
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