Baumlöwen im Ishasha

2017 Uganda: Suche nach den Baumlöwen



Mit Hippogrunzen schliefen wir ein und mit Hippogrunzen wurden wir wach. Hyänenschluckauf war nachts auch zu hören. Außerdem dachte ich, dass ich Löwengebrüll in der Stille der Nacht ausmachen würde. War aber nur ein schnarchender Frank.

Vor Sonnenaufgang waren wir wieder wach. Der Rücken schmerzte etwas und die Blase wollte geleert werden. Ich fand es jedoch noch zu dunkel und unheimlich, um den Weg zum Klöchen anzutreten.

Als es dann heller wurde habe ich mich getraut. Natürlich sprang nichts aus den Büschen um mich zu erschrecken bzw. anzugreifen.

Das Klöchen war hier ein Bodenklo mit Schüssel. Für uns schon etwas befremdlich, sich so über den Boden zu hocken. Aber wenn es nicht anders geht kommt man/frau auch damit klar. Beim Mauern des Klohäuschens haben die Arbeiter meiner Meinung nach vergessen ein paar Lichtluken einzubauen.

Nach dem schließen der Tür stand ich quasi fast im Dunkeln. Dieses „Vergnügen“ hatten wir des Öfteren. Es macht also durchaus Sinn auch tagsüber eine Stirnlampe** dabei zu haben.

Die Grenze zum Kongo



Zum Frühstück aßen wir die restlichen Nudeln vom Vorvortag. Natürlich mit dem guten Hela Curry Ketchup.

Im Nachhinein ist uns erst bewusst geworden, dass wir der Grenze zum Kongo zum Greifen nahe waren. Die gestrandeten Hippos müssten schon im Kongo gelegen haben. Im Internet kann man auch Informationen finden, dass diese beiden Campsites zwischenzeitlich mal gesperrt waren. Vermutlich als die Sicherheit der Touristen nicht so ganz gewährleistet werden konnte.

Ein anderes Camp, auf einem Hügel im Bereich des Southern Circle, wurde mal von Löwen heimgesucht und nicht wieder aufgebaut. Eine spannende Umgebung.

Auf dem Northern Circle sollen morgens Hyänen unterwegs sein. Da wir aber schon welche aus Botswana kannten, wollten wir uns auf die Baumlöwen konzentrieren. Folglich fuhren wir in den Süden des Ishasha, wo die vielen schönen Feigenbäume stehen.

Wirrungen, worüber auch immer



An dem Gate, das den nördlichen und südlichen Teil des Ishasha trennt war irgendwas unstimmig. Der Ranger fragte uns, ob wir auf Campsite 1 übernachtet hätten. Ja. Ob er heute Morgen mit uns gesprochen hätte. Nein. Aber da war auch noch ein zweites Auto, was auch auf Campsite 1 übernachtet hat. Worin die Wirrungen lagen, sollten wir nicht erfahren.

Der Ranger erzählte uns, dass er gerne mal nach Europa und Deutschland reisen möchte, um sich die historisch bedeutenden Orte anzusehen, von denen sie in Geschichte in der Schule lernen. Aber es wäre nicht so leicht von Uganda aus. Wir vermuten, dass er dies auf das Finanzielle oder auf Visa-Bestimmungen bezog. Ansonsten ist es nicht wirklich schwierig ein Ticket zu buchen und in einen Flieger zu steigen.

(Fast) Alle Feigenbäume umrundet



Wir drehten unsere Runden um diverse Feigenbäume. Baumlöwen: Fehlanzeige. Unter ein paar Bäumen hielten wir für längere Zeit an und verputzten nach und nach unseren Keksvorrat. Von Baumlöwen immer noch keine Spur. Stopp! Stimmt nicht! Eine Spur gab es in Form eines Tatzenabdrucks im sandigen Boden. Wie frisch der war, können wir als unerfahrene Fährtenleser allerdings nicht beurteilen.



Als wir so unentschlossen in der Gegend standen, hielt ein Auto an und der Fahrer erzählte uns, dass sie weiter der Straße Richtung Norden folgend linkerhand 4 Löwen auf dem Boden gesehen hätten. Wir fuhren dorthin. Fanden aber nichts. Ein wenig enttäuscht fuhren wir für einen Pitstop zum Campingplatz zurück.

Keine Baumlöwen! Doch!



Danach setzten wir unseren Weg über den südlichen Nordzirkel, auf dem es nicht wirklich spannendes zu sehen gab, bis zum Gate fort. Dort meinte Frank zum Ranger, dass leider keine Löwen da wären. „Doch, die klettern jetzt auf die Bäume.“ „Wie jetzt echt?“ „Yes!“ Also drehten wir wieder um.

Auf der Hauptstraße kam uns ein Auto entgegen, dessen Fahrer wir vor ein paar Stunden noch erklärt hatten, dass wir keine Löwen gesehen haben. Sie waren erfolgreich. Die Touris strahlten! „Löwen? Die erste links, dann immer der Straße folgen.“ Der nächste Fahrer, der uns entgegenkam, bestätigte den Weg. „Am ersten Feigenbaum rechterhand rein. Da würde man dann auch schon die Autos sehen.“ Das kuriose an der Sache: Genau bei diesen 2 oder 3 Bäumen waren wir vorher nicht gewesen.

Kurze Anmerkung:
Als wir mittags die Info über die am Boden befindlichen Löwen bekommen hatten, wird der Herr, der uns das erzählte, nicht daran gedacht haben, dass wir zunächst rechs auf einen Loop hätten abbiegen müssen und dann wären die Löwen auf der linken Seite auf dem Boden zu sehen gewesen. So passt es nämlich mit dem Feigenbaum auf dem sie nun lagen.

Baumlöwen auf Feigenbäumen



Der von Löwen besetzte Feigenbaum war gar nicht zu übersehen. Ein Ranger wachte in der Nähe und um den Baum rum tummelten sich die Touris in ihren Autos. Wir erfreuten uns an den 4 Löwen, die es sich auf verschiedenen Ästen bequem gemacht hatten. Wie lässig die da lagen und einfach nur abhingen. Wobei es bei dem einen Löwen doch recht unbequem aussah. Nach dem wir im Stop-and-Go eine Runde um den Baum gedreht hatten und immer wieder entzückt waren, drehten wir endgültig ab.



Diesmal nahmen wir direkt das südliche Tor, was eigentlich nur ein Ausgang sein sollte. Der Beschilderung nach, darf es inzwischen allerdings auch als Eingang genutzt werden. Überglücklich verließen wir also den Ishasha!!! Franky musste unser Verlassen wieder in einem Büchlein dokumentieren.



Auf den am Wegesrand stehenden Feigenbäumen waren leider keine weiteren Baumlöwen zu sehen. Das wäre noch das i-Tüpfelchen gewesen. Wir waren mit unseren 4 Baumlöwen aber auch richtig zufrieden!

Was machen Löwen auf Bäumen?



Nun noch die alles entscheidende Frage: Warum klettern die Löwen überhaupt auf die Bäume? Sonst ist das doch eher der Job der Leoparden! Richtig! Es wird vermutet, dass die Löwen während einer Epidemie auf die Bäume geflüchtet sind, um sich vor stechenden Insekten zu schützen. Neben den Baumlöwen hier im Ishasha gibt es nur noch 2 Orte in Tansania, an denen es auch dieses Phänomen zu beobachten gibt.

Drei Stunden Fahrt für knapp 60 km lagen nun vor uns. Das wird ein Spaß!

tbc


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