Blick auf den Prado vom Balkon

2016 Cuba: Viel Geduld bei der Ankunft



Unsere Geduld wurde bei der Anreise auf eine harte Probe gestellt. Erstmal dauerte es schon ewig (eine Stunde) bis wir endlich aus dem Flieger rauskamen und durch die Immigration waren. Die Touristenkarte, die wir vorher über die bekannten Kleinanzeigen erworben hatten, wurde getrennt und abgestempelt. Die eine Hälfte verblieb beim Immigration-Officer, die andere Hälfte im Ausweis. In Düsseldorf wurden wir nur gefragt, ob wir die Touristenkarten haben, beim boarden in Madrid wollte man sie sogar sehen. Wobei nachher im Flieger auch noch Einreisekarten verteilt wurden, falls jemand keine Touristenkarte hat. Diese Zettel sahen aber gänzlich anders aus. Ob man dann bei der Einreise noch eine Gebühr hätte zahlen müssen entzieht sich unserer Kenntnis. Eine Zollerklärung musste im Flieger auch noch ausgefüllt werden.

Nach der Bescheinigung über das Vorhandensein einer Auslandsreisekrankenversicherung hat keiner gefragt.

Auf unser Gepäck warteten wir dann auch noch mal eine Stunde. Erst war unser Flug an dem einen Kofferband angeschlagen, dann an dem daneben. Frank hatte ein Auge auf das eine Band, ich auf das andere. Und wo kamen unsere Rucksäcke raus? Natürlich an dem Ersten.

Am „Ausgang“ wurden die Banderolen, damit man weiß wohin das Gepäckstück fliegt, gecheckt. Irgendwas hatte ich mal gelesen, dass auffällige Koffer gekennzeichnet werden. Vielleicht geschieht dies auf diesen Banderolen. Wir konnten passieren und landeten in der Ankunftshalle. Dort herrschte ein Chaos.

Über die Vermittlerseite mit den Casas hatten wir zwar mal angegeben, dass wir am Flughafen abgeholt werden möchten, aber erhielten nie eine Bestätigung darüber. In der Ankunftshalle stand dann zwar ein Typ mit einem „Sandra“-Schild, allerdings in Herzform. Er wusste keinen Nachnamen und hat auch nicht gesagt wohin er die Sandra bringen soll. Daher entschieden wir, dass wir wohl nicht gemeint waren und kümmerten uns um die Bargeldversorgung.

Die Geldwechselstuben befinden sich draußen, rechts und links neben dem Ankunftshallen-Ausgang. In der oberen Etage in der Ankunftshalle soll es wohl Geldautomaten geben. Wir hatten jedoch ausreichend Bargeld mit dabei, so dass wir Geld wechseln mussten. Frank war mit seiner Erkältung total fertig und hat sich mit den Rucksäcken etwas Abseits hingestellt, während ich brav in der Schlange stand und mich weiterhin in Geduld übte.

Hinter mir standen Franzosen. Bei der Immigration hatten wir mitbekommen, dass der Air France Flieger wohl viel Verspätung hatte. Ich habe dann direkt mal nachgefragt wie viele Stunden das waren. Der Flieger war mit 6 Stunden Verspätung losgeflogen, allerdings hatten die Passagiere das schon donnerstags erfahren. Grund für die Verspätung war der Papst, der an dem Freitag ein Treffen mit dem Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche in Havanna hatte. Ob es eine Entschädigung von der Airline gab, wenn der Flieger wegen dem Kirchenoberhaupt verspätet startete? Ich bezweifelte dies.

Wir übten uns im Schlange stehen



Die Franzosen entschieden dann nicht Schlange stehen zu wollen (wobei das typisch kubanisch ist) und suchten den Geldautomaten auf. Ich blieb brav in der Schlange stehen und hatte nach fast einer Stunde endlich 500 Euro gegen CUC = Touristen-Peso getauscht. Obwohl ich aufgepasst hatte war ich dann doch um einen Peso besch… worden. Aber was soll’s! Jeder guckt halt wo er bleibt und wie er den reichen Touri etwas schröpfen kann. In Vietnam lernte ich mich nicht mehr über so etwas aufzuregen.

Nun war es schon fast Mitternacht und ein Taxi musste her. Es mangelte nicht daran, aber die Preise waren mir etwas zu hoch. Wenn man eins für 25 CUC bekam war man gut. 30 CUC waren laut Internet wohl auch OK. Für 25 CUC wollte uns erst kein Taxi fahren, aber mit einem Privatwagen. Das wollte ich aber nicht. Frank wäre es vermutlich egal gewesen, seine Geduld war so langsam am Ende.

Wir liefen etwas auf und ab, wurden ständig angequatscht und schafften es dann doch mit einem Taxi von Cubataxi für 25 CUC in die Altstadt gefahren zu werden. Etwas Geduld zahlte sich somit aus. Unsere Rucksäcke wurden in dem Kofferraum des alten Ladas verfrachtet. Der Kofferraumdeckel wollte zunächst nicht einrasten und ich hatte schon meine Bedenken, ob das so eine kluge Wahl war mit diesem Taxi zu fahren, aber dann bekam der Fahrer das doch noch hin.

Durch teilweise gespenstisch leere Straßen, über die ab und an mal dunkle Gestalten huschten, ging es Richtung Altstadt. Wir passierten ein paar Bahnübergänge, an einem mussten wir warten, weil ein dunkler, nicht beleuchteter Zug (vermutlich Güterzug, aber wer weiß das schon) über die Schienen fuhr.

Innerhalb von ca. 30 Minuten waren wir an unserer Casa. Am Straßenrand wartete schon ein Typ auf uns (das war aber nicht der Casa-Besitzer). Er nahm meinen Rucksack und wir folgten ihm ins Haus, eine steile Treppe hoch. Oh weh! Wo waren wir hier gelandet? Die Besitzerin wurde noch von dem Typen geweckt. Wir wären spät dran! Ja, das wissen wir, aber wir waren eine Stunde zu spät in Havanna und brauchten drei Stunden bis wir endlich im Taxi saßen. Frühstück bestellten wir für 9 Uhr. Da konnten wir wenigstens noch etwas ausschlafen. Vollkommen k. o. fielen wir gegen 1 Uhr nachts ins Bett.

Frank war dank der Erkältung total fertig. Ich konnte nicht schlafen. Mir war unter dem dünnen Laken total kalt, außerdem war ich hungrig und aufgeregt was die 3 Wochen Cuba uns bringen werden. Zum Morgen hin war ich dann doch etwas eingenickt.



Die Kontaktdaten zu unserem Casa Partiiculares, direkt am Prado:
La Terraza de Prado
Julio Gomez Sardinas
Prado #254
e/Animas & Trocadero, Habana Vieja
juliogomez@infomed.sld.cu

tbc

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