gezeichnet von Kampfspuren

2017 Uganda: Lion Tracking

Beschissen war die Nacht….. Dabei wollten wir doch für das Lion Tracking ausgeruht sein.

Es war wieder angenehm warm und nicht so chilly wie in Fort Portal, aber meine Erkältung machte mir unwahrscheinlich zu schaffen. Der Hals war trocken, ich hatte Durst wie ein Kamel, was dazu führte, dass ich irgendwann in der Nacht (es war noch niemals 23 Uhr) Druck verspürte. Franky hatte angeboten mich zum Klo zu begleiten. Nein, ich halte es aus. Keine 10 Minuten später: „Frank? Können wir vielleicht doch gehen?“

Zelt geöffnet und losgetrabt, vorsichtig in alle Richtungen geleuchtet: es waren keine Augen zu sehen. Die Schluckauf-Hyänen waren für den Moment still.

Als wir abends schon im Zelt lagen musste noch ein Auto angekommen sein. Zumindest war es nun da. Premiere! Das erste Mal, dass wir nicht alleine irgendwo übernachteten. Unbeschadet, dafür aber erleichtert, lagen wir wieder im Dachzelt.

Bei meinem ganzen drehen und wenden und…. konnte Frank auch kaum schlafen. Gegen 5 Uhr ging‘s dann echt nicht mehr. Der Wecker war eh auf 5:30 Uhr programmiert.

Unter Hyänen-Schluckauf das Zelt abbauen



Ab zum Klöchen. Mangels Waschbecken putzten wir uns die Zähne am Busch. Waschen fiel aus.

Nach dem Zeltabbau, unter Hyänen-Schluckauf (wie unheimlich), aßen wir das Pizzabrot von gestern (gekauft im Dutchess in Fort Portal) im sicheren Auto. Lecker! Und das obwohl es gestern bereits vom Vortag war.

Kurz vor 6:30 Uhr waren wir, wie verabredet, an der Tankstelle. Die Security vom angrenzenden Hotel plauderte kurz mit uns. Einige Geländewagen fuhren vom Hotel-Grundstück. Kurz drauf kam unser Mann für das Lion Tracking mit einer großen Antenne und einen Funkgerät bewaffnet durch die Dunkelheit angelaufen.

Der Lion-Tracker war uns unheimlich



Wir hatten extra schon einen Platz auf der Rücksitzbank freigeräumt. Der Typ war etwas schräg drauf, gab auf Fragen keine direkten Antworten, führte Monologe. Wollte aber immer die Bestätigung von uns haben, dass wir alles verstehen. Schließlich wäre das ja nicht so einfach mit uns, als nicht nativ-english-speaking-person. Ja genau. Gleiches gilt auch für Sie! Ich mochte den Typen nicht!

Unterwegs kreuzte eine Hippo-Mama mit Baby unseren Weg. Wir wären gerne stehen geblieben, mussten jedoch weiter. Der schräge Typ auf der Rücksitzbank trieb uns an!

Wir fuhren zum Lion Tracking in den östlichen Teil des Queen Elisabeth National Parks und warteten am Kasenyi Gate dann auf andere Leute. Die kamen mehr als nur ein paar Minuten verspätet und dafür hatte der Typ vorhin so einen Stress gemacht …

Nach dem alle Formalitäten endlich geklärt waren, stieg der Guide dann zu denen ins Auto, weil das ein Klappdach hatte und er da die Antenne schwenken konnte. Wir sollen hinterherfahren. Die Fahrerin, eine Kanadierin die seit 15 Jahren in Uganda lebte und seit 2 Jahren das Little Elephant führte, war dann plötzlich auch uns gegenüber aufmerksam und fragte, ob wir nicht zu ihr ins Auto einsteigen wollten. Klar, machte natürlich auch Sinn! Kurzerhand stellten wir Landcy am Rand ab und stiegen um.

Lion Tracking mit großer Antenne



Nach ein paar Minuten Fahrt hat James (das er so heißt erfuhren wir durch die Kanadierin, die ihn vorher schon kannte, uns hatte er sich nicht vorgestellt) die Antenne geschwenkt und dem Rauschen gelauscht. Es kam ein Signal und wir fuhren dem nach. Tatsächlich kamen wir bei 2 Löwinnen aus. Beide müssten laut James irgendwo Junge versteckt haben. Wo wüsste er allerdings auch nicht.



Ohne Lion Tracking nur schwer zu finden



Die Löwen waren nahe an einem der Wege die durch den Park führten. Wir durften die Tracks verlassen, weil wir durch das Lion Tracking Researcher waren. Die anderen Autos, die natürlich auf uns aufmerksam wurden, mussten auf den Tracks bleiben. James rief sogar den Ranger an, der auf einem Moped herbei geeilt kam und darauf achtete, dass keiner den Weg verließ.



Wir suchten die nächsten Löwen. Bis dahin dachte ich echt noch, dass wir uns die ganze Aktion auch hätte sparen können. Brummeliger Guide der zwar auch Wissen geteilt hat, aber auch seine politische Meinung, in einer ganz unmöglichen Art und dann die 2 Löwinnen nicht unweit der Straße…

Kampfspuren im Löwengesicht



Mit ein wenig Zickzack fahren kamen wir bei einem Löwen und einer Löwin aus Beide waren total entspannt oder vollgefressen. Sein Gesicht war durch deutliche Kampfspuren gezeichnet.



Zu guter Letzt trafen wir auf eine Gruppe von fünf Löwen, die laut James sonst zu sechst sind. Deren Abendessen oder war es das Frühstück, bzw. das was noch davon übrig war, sahen wir noch im Gras liegen. Vorher hätten wir noch beinahe eine Python überfahren, die sich nach einer Vollbremsung der Kanadierin, ganz schnell ins Gebüsch schlängelte.



Von Botswana waren wir mit den Löwen etwas verwöhnt und mussten heute lernen, dass wir letztes Jahr echt Glück hatten. Die Löwen sind nicht wirklich leicht in dem hellen Savannen Gras zu finden. Selbst mit den Ortungsgeräten war es nicht einfach sie auszumachen.

Verkaufsstände am Crater Lake



Wir stoppten noch kurz an einem Verkaufsvillage am Bunyampaka Crater Lake, das glücklicherweise auch Toiletten hatte. Der Roadtrip Uganda Typ (mit dem wir gestern auf der Campsite kurz sprachen) stand mit seinem Auto auch schon da. Überflüssig zu erwähnen, dass wir unseren Kibale-Kumpel bereits heute Morgen bei der Registrierung am Kasenyi-Gate wiedergesehen hatten. So ist das, wenn alle Touris die gleiche Runde drehen.

Zurück am Gate wurden wir an unserem Auto rausgelassen. Auf dem Rückweg hatte ich James auf das Schulsystem angesprochen, woraufhin er sich in Rage redete. Oh weh. Komischer Kauz. Wir setzten ihn gegen 11:15 Uhr an dem kleinen Office kurz hinter der Shell-Tankstelle ab. 20 USD bekam er noch für das Lion Tracking, dieser Anteil ging direkt an die Community, zusätzlich gaben wir 10 USD Tip, womit er – gefühlt – nicht zufrieden war. Der Kanadierin hatten wir 3 USD gegeben.

Am Bootsanleger der Peninsula nahmen wir einen kleinen Mittags-Snack zu uns. Das Toilettenhäuschen schien noch nicht so ganz funktionsfähig zu sein. Büsche wären villeicht eine bessere Alternative.

Ich war total fertig. Die Erkältung und der wenige Schlaf machen mir zu schaffen.

Informationen zum Lion Tracking (Buchung nur im UWA Visitor Center auf der Mweya Peninsula) findet ihr auf dieser *Webseite* oder *hier*.

tbc

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