Straßenimpressionen

2017 Uganda: Auf den Straßen Ugandas



Mal so richtig ausschlafen war nicht drin. Gegen 5:30 Uhr waren wir wieder wach. Alles lag noch im Dunkeln. Eine Stunde später konnte ich es nicht mehr länger aushalten. Ich quälten mich mit meinen schmerzenden Knien die Leiter runter, schnappte mir den Waschbeutel und schlich runter zu den Sanitäranlagen.

Franky bereitete währenddessen das Frühstück zu. Es gab das restliche Ham von gestern, gewürfelt, mit Spiegeleier und Brot. Lecker!

Um 7:45 Uhr saßen wir im Auto. Vor uns lagen ca. 270 km Weg. Mit mobiler und analoger Hilfe bahnten wir uns den Weg über die Straßen Ugandas. Einen Teil der Strecke waren wir vorgestern schon gefahren. Später mussten wir uns in östliche Richtung halten.

Unterwegs wollte Franky mal links ran fahren, um ein anderes Auto vorbei fahren zu lassen und wäre beinahe in ein bestimmt 2 Meter breites aber auch genauso tiefes Loch gefahren. Man hatte ich Herzklopfen. Die Straßen konnten echt gefährlich sein.

Die Nerven behalten



Mit dem linken Vorderrad saßen wir in einer Kuhle. Vorwärts fahren ging nicht, dann wären wir ins Loch gefallen. Rückwärtsgang rein. Die Reifen drehten durch. Der Gegenverkehr (ein LKW) kam nicht durch, weil wir im Weg standen. Nerven behalten! (Gar nicht so einfach.) 4 WD rein und rückwärts richtig rauslenken. Alles gut gegangen. Puh!!! Schon die zweite Aktion mit Schnappatmung. Beschweren durfte ich mich nicht. Sonst muss ich fahren.

Allein nur beim Sitzen im Auto schmerzten meine Knie. Die Bandagen leisteten etwas Hilfe. Unglaublich, wie die wenigen Kilometer Fußmarsch mir gestern zugesetzt hatten. Solche Beschwerden hatte ich schon lange nicht mehr.



Nach 90 km bzw. 3 Stunden über staubigen und ungeteerten Straßen hatten wir Rukungiri erreicht und damit endlich Teer unter den Reifen. Was für eine Wohltat! Wobei ich schon sagen muss, dass der Weg vorher auch in Ordnung war.

Einkäufe am Straßenrand



Unterwegs kauften wir an der Straße Eier. Bei den ersten Leuten, die am Straßenrand standen und Beutel hochhielten, wussten wir noch nicht was sie verkauften. Dann die Erkenntnis: Eier! Die gab es eigentlich nur in einem Beutel mit 18 Stück. Irgendwann verstand der Junge was wir wollten. Wir bekamen 8 Eier, er 4.000 UGX. Wir mussten unser letztes Kleingeld zusammen suchen, um den Jungen passend bezahlen zu können. Einkäufe am Straßenrand zu erledigen war schon praktisch!

An dem Abzweig der linkerhand nach Ishaka führt, bog vor uns doch tatsächlich ein Weltenbummler auf die Straße. Wir folgten eine Weile dem Schweizer Landrover und überholten dann mit breitem Grinsen und Daumen hoch. Die beiden wunken freundlich zurück.

Als wir dann am Straßenrand anhielten um Tomaten zu kaufen, 5 Stück für 1.000 UGX, überholten sie uns winkend, blieben dann jedoch wenige Meter weiter am Straßenrand stehen. Wir fuhren mit Landcy neben den Land Rover. Fast eine Stunde standen wir plaudernd am Straßenrand. Die beiden waren seit 3 Jahren unterwegs. Wollen aber bald zurück in die Schweiz, weil das Reisen mit fast 70 doch langsam unbequem wird, zumindest mit so einem kleinen Fahrzeug.

Die zweiten Weltenbummler



Wir erhielten ein paar nützliche Informationen und mussten uns dann so langsam weiter auf den Weg machen. Vor uns lagen noch 130 km (überwiegend) geteerte Straßen. Jetzt wurde es aber Zeit. Nicht nur weil ein paar neugierige Kinder sich den 4 Muzungus näherten, sondern wegen der noch vor uns liegenden Strecke.

Im weiteren Verlauf versuchte Frank an diversen Stellen Brot zu kaufen, wollte sich aber nicht übers Ohr hauen lassen. Mit Kartoffeln die für 2 Tage reichten (3.000 UGX) und Zwiebeln (2.000 UGX) kam er schneller ins Geschäft. Eine fertig geschnittene Ananas wollte der Muzungu im Nachgang auch noch haben. Zwei Scheiben kosteten 2.000 UGX. Vermutlich waren wir an dem Tag das Dorfgespräch.



In Mbarara tankten wir bei der Total voll. 71 Liter passten rein. Wobei die Tankwarte sich wirklich immer Mühe geben den Tag nicht voll sondern vollvoll zu machen. Rund 225.000 UGX sollte es kosten, wir rundeten auf 230.000 UGX auf.

Nun musste nur noch Brot her. Das klappte dann auch noch zu einem vernünftigen Kurs. Vier normale Brötchen zu je 200 UGX und 4 Chapati zu je 500 UGX. Geht doch!

tbc

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