Vinales: cubanische Flagge im Parque Jose Marti

2016 Cuba: Drei Wochen auf Cuba



„Nicht so gut wie gedacht.“ Das war meine Antwort auf die Frage „Wie war euer Urlaub?“. Wobei diese Antwort eigentlich Cuba gegenüber nicht fair ist.

Es war ein schöner Urlaub der erstaunlicherweise trotz der 8 verschiedenen Unterkünfte und der 2 Nacht-Busfahrten, sehr erholsam war. Wir hatten schöne Begegnungen, insbesondere mit der Bicycling Family und nette Unterhaltungen. Für uns gehört es irgendwie zum Urlaub mit dazu mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen. Ein Stück weit Horizonte zu erweitern. Das durften wir auch auf Cuba erleben.

Cuba ist ein interessantes Land und Havanna eine interessante Stadt. Es war einfach schön die ganzen alten amerikanischen Straßenkreuzer zu sehen. Wir fühlten uns in eine ganz andere Zeit zurückversetzt.

Das Wetter war gut, vielleicht etwas zu warm fürs Sight-Seeing. Wenn nicht die ganzen „Quatsch-Köppe“ = Jineteros wären, wäre es viel entspannter. Die wollen alle immer Taxis von Frank haben oder WiFi-Karten. „Taxi Senior?“ Zitat Franky: „Taxi habe ich nicht, aber WiFi-Karten. Die will ich aber nicht teilen“.

Das nicht (mehr)/ kaum vorhandene Salsa-Feeling trübte unsere Stimmung jedoch ein wenig. Wir hatten uns eindeutig mehr davon versprochen und hatten gehofft nach dem Urlaub ein paar mehr Schritte zu können. Aber das war leider Fehlanzeige.

Mal kurz auf den Punkt gebracht, was wir an Cuba mochten oder auch nicht mochten:

Kein Salsa Feeling, Rum schmeckt nicht, alte Autos stinken, mein T-Shirt gehört mir, ich bin nicht dein Amigo und auch kein Taxi, mehr spanisch sprechen ist besser, einfältige Essenskultur, ich hasse Fleischberge, zu viele Früchte sind schlecht für … Ziemlich entspannter Urlaub. Alte Kleidung schmeckt richtig lecker, schönes Wetter, fast ohne Regen, Guavenmarmelade mag ich, Havanna hab ich eigentlich gemocht, aber jetzt auch nicht mehr. Fahrradfahren nicht empfehlenswert. Beiße nicht die Hand die dich füttert.

Cuba: Ein Mix aus Allem



Cuba war definitiv ein interessantes Reiseziel. Besonders für Oldtimer-Fans. Die Insel bietet eine bunte Mischung aus Städtetouren, Strandurlaub (mit Schnorcheln, Tauchen), Natur erleben. Für jeden sollte etwas dabei sein.

Der Wandel in Cuba war nicht erst seit diesem Jahr im Gange. Touristen mit denen wir gesprochen haben, erzählten, dass es vor Jahren noch anders war als es jetzt ist. Und es wird sich noch mehr verändern. Ob zum Positiven oder zum Negativen wird sich zeigen.

Ein großem Problem ist meiner Meinung nach die ungerechte Entlohnung. Es kann nicht sein, dass Cubaner die im Tourismus arbeiten jede Menge Geld (harte Währung) verdienen und sich dadurch Sachen leisten können, die über die Grundversorgung hinausgehen und natürlich auch „Luxusgüter“ kaufen können. Und die Cubaner, die ein kostenloses Studium hinter sich haben, und in dem Beruf (Ärzte, Lehrer, Ingenieure, …) arbeiten nur ein „Almosen“ von 20 – 30 CUC im Monat bekommen. Bisher scheint dies ohne große Probleme zu laufen, aber ob dieses Ungleichgewicht auf lange Sicht nicht zu Problemen führt? Man wird es sehen.

Ob man zum jetzigen Zeitpunkt noch nach Cuba reisen sollte? Schwierig zu sagen. Vermutlich wird es in diesem Jahr noch voller werden. Europäische Touristen, die noch schnell hinwollen bevor die Amis kommen, mehr Kreuzfahrttouristen und dann noch irgendwann Flugzeuge voller amerikanischer Touristen. Wir sind froh, dass wir jetzt schon dort waren.

Vielleicht ist es besser ein paar Jahre zu warten, wenn sich der Hype um Cuba wieder etwas gelegt hat. Aber wer weiß, wann das sein wird und was sich bis dahin noch alles geändert hat. Cuba ist halt schon länger nicht mehr das was es mal war und der Wandel ist unaufhaltsam!

tbc

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