2015 Hawaii: Unterwegs nördlich von Kona
Wie (fast) immer waren wir um 6 Uhr schon wach. Meine Fußgelenke schienen die gestrige Delfinverfolgung nicht ganz unbeschadet überstanden zu haben. Wenn ich mich in der Nacht drehte taten die Gelenke weh und die ersten Schritte morgens waren die Hölle. Wenn ich mich „eingelaufen“ hatte ging es. Frank hatte glücklicherweise keine Beschwerden.
Frühstück gab es heute wieder in der BBQ-Ecke mit Rührei und Speck. Kathy und Len waren auch dort. Wir unterhielten uns eine Weile, sind dann aber gegen 9 Uhr zurück aufs Zimmer, Sachen zusammenpacken und ab ins Auto. Heute wollten wir in den Norden der Insel.
Makalawena Beach
Zum Makalawena Beach wählten wir die Off-Road-Variante. Wie ich es hasse so durchgeschaukelt zu werden, fast hätte ich Dramamine benötigt. Was für eine sch… Idee! Zu Fuß wären wir echt schneller gewesen als im 4-WD-low. Über Stock und Stein quälte sich der Wrangler.
Nach vielleicht der Hälfte der Strecke hatte ich keinen Bock mehr. Außerdem war immer das Risiko, dass ein Reifen dieses Abenteuer nicht übersteht würde und dann stehen wir da … Daher wurde das Auto irgendwo im Nirgendwo geparkt und zu Fuß ging es weiter. Ab hier wurde die Buckelpiste noch buckeliger, die Löcher noch tiefer. Vermutlich war es eine kluge Entscheidung den Rest zu laufen.
Durch die kleine Wanderung war uns so richtig warm geworden. Endlich erreichten wir das Meer. Wir suchten uns einen Platz und sind rein in die Fluten. Noch ahnten wir nicht, dass der Maks zu einem ganz besonderen Urlaubsabenteuer beitragen würde.
Erst durchgeschüttelt und dann floss Blut
Das reingehen war kein Problem. Die Sicht war schlecht, ein paar Fische und Korallen, aber nichts Spektakuläres. Mein linkes Fußgelenk fing an zu Schmerzen, ich wollte nicht mehr mit den Wellen „kämpfen“. Wir drehten um, um wieder dort rauszugehen wo wir reingegangen waren.
Frank stand schon und schrie mich an, dass ich mich beeilen solle, weil große Wellen kamen. Ich bekam das aber nicht so schnell hin. Frank hat‘s umgehauen und ich wurde auch leicht rumgeschleudert. Beim zweiten Versuch riss es mich dann richtig rum. Wie ein Käfer auf dem Rücken liegend, die Beine in die Höhe und dann schön mit den Wellen … So ein SCH…!!! Vor der nächsten Welle schafften wir es beide raus. Dabei gingen allerdings Franks Schnorchel und die Maske verloren. Es blieb ihm keine andere Wahl, als nochmal ins Wasser zu gehen, obwohl er blutete. Die restlichen Schnorchelsachen brachte ich in der Zwischenzeit in Sicherheit.
Von draußen konnte ich dann beides erspähen und Frank schaffte es Schnorchel und Maske rechtzeitig aufzulesen bevor es vom Meer verschluckt wurde. Jetzt mussten wir erstmal unsere Wunden versorgen. Frank hatte es am linken Ellbogen und an der Handinnenfläche richtig erwischt. Erstmal desinfizieren und mit Sprühpflaster versiegeln. Das Blut verlief richtig schön in dem Aufgesprühten. Sah lecker aus!
Mich hatte es nicht so übel erwischt. Nur eine kleine Schramme am Rücken und an der Handinnenfläche. An den Beinen hatte ich zum Glück nur minimale Abschürfungen. Meine Bikinihose musste jedoch ganz schön leiden. Toll, wie ich es geschafft habe innerhalb weniger Tage zwei Bikinihosen zu beschädigen. Nach dieser Aktion hatte ich echt die Schnauze voll!
Wir packten unsere Sachen und liefen recht schweigsam zum Auto zurück.
Puako Petroglyph Archaelogical Preserve
Nächster Halt: Puako Petroglyph Archaelogical Preserve. Naja, hätten wir uns auch sparen können. Die Petroglyph-Platten zu Anfang waren noch am schönsten.
Auch der Schuh gab seinen Geist auf
Aber das wussten wir ja nicht und sind daher wie Hänsel und Gretel durch den Märchenwald geirrt. Dabei hat Franks Treckingsandale den Geist aufgegeben. Wie gut, dass ich mein nicht mehr wirkendes rotes Moskitoband dabei hatte. Dies hielt den Schuh zusammen. So lief ich also mit Rotschühchen anstatt Rotkäppchen durch den Märchenwald.
Am Ende des Weges gab es einen Lookout auf ein Petroglyphen-Feld. Wir hatten uns irgendwie mehr davon versprochen, aber anscheinend konnten die damals nur Männchen zeichnen.
Zurück am Auto schnappten wir uns die Picknicksachen und liefen zu den Picknick-Tischen am Meer. Ein Mungo war auch anwesend.
Mauna Kea Resort
Das Mauna Kea Resort ist neben dem Sheraton die 2. Anlaufstelle für die Manta Rochen. Schnorcheln soll man dort auch ganz gut können. Wir sagten am Pförtner-Häuschen, dass wir schnorcheln möchten. Kein Problem, wir sollten den Weg zum Clubhaus folgen und dort auf den Beach Parking Parkplätzen parken. Hier gibt es Sandstrand, wie schön!
Am rechten Rand war der Strand von Lavafelsen begrenzt. Im Wasser gab es dort Korallen und Fische. Die Sicht unter Wasser war allerdings auch hier eher schlecht.
Bis in den hohen Norden
Wir beendeten das Schnorcheln recht schnell, ließen uns nur kurz in der Sonne antrocknen und fuhren auch schon weiter. Dummerweise hatten wir nicht genug Getränke mit und den Supermarkt im Resort wollten wir nicht nutzen, aber weit und breit gab es keinen anderen Supermarkt. Naja, noch war es nicht akut.
Der Lapakahi State Historic Park hatte schon geschlossen, dabei müsste eigentlich noch geöffnet sein. Im Nachhinein sah ich mir die Bewertungen auf Tripadvisor und wunderte mich darüber nicht mehr.
Pololu Overlook im hohen Norden
Durch Hawi durch fuhren wir bis zum Pololu Overlook. Hier ist die andere Seite von dem Waipio Valley, wo wir von Hilo aus mit dem Wrangler runtergefahren waren.
Mit dem Parken war es dort etwas schwierig. Die Anwohner werden sich irgendwann „bedanken“, dass die Touris am Lookout immer für Verkehrschaos sorgen.
Auf dem Rückweg nach Hawi entdeckten wir in der Ortschaft Kohala auf der linken Seite eine Wellblechhütte, die ein Supermarkt war. Gekühltes Wasser und Cola wanderten über den Tresen. Das tat gut. Die Getränke waren sogar günstiger als bei Safeway.
In Kapaau stand auch eine Statue vom King Kamehameha I. Angeblich das Original.
In Hawi wanderten wir einmal die Hauptstraße hoch und runter . Sahen Halloween-Deko und Elektro-Kram, der Franks Elektrikerherz gleich viel höher schlagen ließ!
Ohne Lamas durch die Kohala Berge
Zurück fuhren wir dann nicht mehr am Meer entlang, sondern über den Hwy 250 durch die Kohala Berge. Vorbei an grünen Wiesen mit Kühen, Pferden, Schafen, Schweinen, aber keine Lamas. Die sollte es hier eigentlich auch geben. Die Sonne sank immer tiefer.
Die Fahrt zurück nach Kona zog sich. In Kona hielten wir noch bei Safeway an. Brot und noch mehr Wasser kauften wir und fuhren zum Zimmer zurück. Duschen und Essen. Es gab die Reste vom BBQ von vorgestern und die restlichen Bratkartoffeln von gestern. Diesmal waren wir allein in der BBQ-Ecke.
Gefahrene Meilen: 149
tbc