Blick auf die Küste von der Satellite Tracking Station Access Road

2013 Hawaii: Satellite Tracking Station Road



Nach ca. 10 (!) Stunden Schlaf wurde ich mit einem leichten Magengrummeln wach. Nach Erledigung wichtiger „Geschäfte“ blieb das Frühstück erstmal drin. Aber bereits auf dem Weg zur Nord(see)küste bzw. zur Satellite Tracking Station Road verspürte ich wieder Druck. Auf der Autobahn gab es allerdings keine Möglichkeit „mal eben“ anzuhalten. Eigentlich …

Im Berufsverkehr passierte dann das, was passieren musste. Nein, ich hab mir nicht in die Hosen gemacht. Frank wollte auf der vierspurigen Autobahn nach links in eine Lücke wechseln. Der Vordermann war allerdings zu nah dran bzw. war ganz zum stehen gekommen und zack, fuhren wir ihm in die Karre. Yippieh! Das schepperte ganz schön.

Zum Glück gab es keine Personenschäden und beide Autos waren fahrtüchtig. Nach dem ich unseren Kotflügel und ein paar Einzelteile wieder von der Straße eingesammelt und in unserem Kofferraum verstaut hatte fuhren wir rechts auf den Seitenstreifen, wo auch schon unser Unfallgegner stand. Der Hawaiianer war ziemlich entspannt, hat sich sogar bei uns für den Unfall entschuldigt „I’m sorry for that“ und hatte ein schlechtes Gewissen, weil er unseren Urlaubstag kaputt gemacht hat. Er rief dann die Polizei, die auch ziemlich schnell per Motorrad erschien. Ein Abschlepper war sogar schneller als die Polizei, wurde aber von Frank direkt wieder weggeschickt.

Erste Kontakte mit der hawaiianischen Polizei



Sämtliche Daten wurden aufgenommen. Ein zweiter Polizist kam dazu. Die Polizisten waren zum Glück sehr freundlich. Als wir dann noch erzählten, dass wir wegen Hawaii Five-O auf unserer 5. USA-Reise hierhergekommen waren, wurde es ganz verrückt. Der 1. Polizist fährt nämlich das Motorrad, was im Vorspann ganz zum Schluss kurz mit dem Blaulicht zu sehen ist. Wie cool war das denn!?!

Wir durften dann noch auf dem Motorrad sitzen und machten Fotos. Als ich erwähnte, dass die Sonne ungünstig stand, drehte er sogar sein Motorrad. Der Polizist verabschiedete sich dann mit den Worten „Nice to meet you“. Das war alles sooo verrückt. Trotz des Schreckens mit dem Unfall hatte es sich also doch noch etwas für sich.

Als wir unsere Fahrt zur Satellite Tracking Station Access Road fortsetzten (die Erlaubnis hatten wir, weil nichts Wesentliches kaputt war), machte sich mein Darm wieder bemerkbar. Der erste Strandparkplatz wurde angesteuert. Unglücklicherweise waren die Toiletten wegen Bauarbeiten gesperrt, aber es gab ein Dixi-Klo. Egal, ich nahm alles was irgendwie nach Klo aussah. Es war sogar sauber und müffelte nicht. Zumindest bevor ich drauf war.

Satellite Tracking Station Access Road



Vorbei an den schönen Stränden der Westküste war die Satellite Tracking Station Access Road unser Ziel. Das Permit hatten wir uns vor 2 Tagen geholt. Direkt zu Beginn war eine Schranke, dort zeigten wir unser Permit und meinen Ausweis. Alles wurde überprüft und dann wurde das Tor für uns geöffnet. Es ging steil den Berg hinauf.

An der nächsten Schranke, die nicht besetzt war, öffnete uns ein Security Fahrzeug, das uns bis zu dieser Schranke voraus gefahren war, damit wir passieren konnten.

Auf den ersten Parkplatz vom Kuaokala Trail gelangt man noch ohne 4 WD. Rechts vor dem Parkplatz ging dann die 4 WD-Strecke ab, auf der ein entsprechend geländegängiges Fahrzeug unbedingt erforderlich war. Wobei 4 WD zu unserem Zeitpunkt nicht zwingend notwendig war. Die Strecke war ziemlich schaukelig. Mehr rockig, aber ab und zu auch matschig.

Rockige Straße nicht gut für den Magen



Von dem ganzen Geschaukel machte sich irgendwann wieder mein Magen bemerkbar. Aber es gab keine gescheiten Büsche am Wegesrand. Was tun? Naja, man bzw. frau hockt sich halt an den Straßenrand, in der Hoffnung, dass keiner kommt. Ich konnte in Ruhe mein Geschäft verrichten. Glück gehabt!




Während ich so hockte warf Frank einen Blick in den Kofferraum und stellte fest, dass ich in meinem Einsammel-Eifer auch das Trittbrett von unserem Unfallgegner eingepackt hatte. Der hatte das aber anscheinend auch nicht vermisst.

Weil uns beiden das Geschaukel irgendwann reichte, drehten wir bereits vor dem Campground wieder um.


Tolle sicht von der Satellite Tracking Station Road



Wir warfen einen Blick auf die Yokohama Bay und die Nordküste.

Runter von der 4 WD-Strecke hielten wir rechts am Parkplatz vom Kuaokala Trail an, schraubten unsere Trecking-Stöcke zusammen und liefen los, um die Wai’anea Mountains zu erwandern. Bereits nach wenigen Metern überkam mich ein Bedürfnis … Tapfer ging es weiter.

An der T-Kreuzung, an der wir eigentlich links lang mussten, gingen wir ein kurzes Stück rechts runter, mit Blick auf die Küste.

Auch die Wanderung bekam mir nicht



Da es mit meinem Darm nicht wirklich viel Sinn machte weiter zu laufen, gingen wir leider zum Auto zurück. Die 5 Meilen hätte ich in dieser Verfassung wohl kaum geschafft. Die 1,7 km bzw. fast eine Stunde Hiking hatte mir schon gereicht. An der Schranke nutzte ich das Telefon und kurz darauf kam das Security Auto und öffnete die Schranke. Die 2. Schrank war schon offen.



Frank trackte den Rückweg: Von unserem Wendepunkt bis unten waren es 9,9 km für die wir 1,5 Stunden Fahrzeitig nötig hatten.

Direkt unterhalb der Zufahrt zur Satellite Tracking Station liegt die Yokohama Bay. Ein richtig toller Sandstrand, vor einer unbeschreiblichen Kulisse.

Warten auf die perfekte Welle an der Yokohama Bay



Die Yokohama Bay befindet sich im Ka’ena Point State Park. Von hier aus kann man einen Trail laufen, der zum Ka’ena Point führt (am ersten Tag waren wir vom Norden her zum Ka’ena Point gelaufen).

Frank ging alleine zum Strand, während ich im Auto vor mich hin litt.

Ein Surfer kam mit seinem zerbrochenen Surfbrett den Strand entlang gelaufen. Hoffentlich hatte er vorher das Schild gelesen, dass die Wellen ganz schön gefährlich sein können …



Auf dem Rückweg durfte Frank für mich noch vorne an den Toiletten halten. Das Dixi-Klo war um einiges sauberer gewesen, zumindest bevor ich drauf war, als die Toiletten an der Yokohama Bay.

Waschstraße mit Kratzern



Da wir auf jeden Fall noch zu Alamo wollten, um unseren Unfallwagen auszutauschen, musste eine Waschstraße her, denn so konnten wir ihn nicht abgeben. Aber sowas wie Waschstraßen oder self car wash schienen Mangelware zu sein. In Nanakuli fanden wir eine Waschstraße, allerdings war das Auto nachher beinah schmutziger als vorher und hatte – was noch viel, viel schlimmer war – total die dünnen Kratzer im Lack.

Kane’aki Hei’au



Wir hatten noch kurz versucht das Kane’aki Hei‘au zu finden. Als wir es dann gefunden hatten, hing ein Schild an der Straße, dass es geschlossen war. Wer vor hat es zu besichtigen: Wenn ihr von Honolulu in Richtung Nordküste fahrt, biegt ihr in Makaha rechts in die Makaha Valley Rd. Dieser Straße folgt ihr eine ganze Weile. Bevor die Straße eine Linkskurve macht, wo es zu diesen „Verschandelungen“ – also Hochhäusern – geht, biegt ihr rechts ab. Dort war auch ein Schild vorhanden, dass es rechts zu dem Heiau geht. Zu Beginn der Straße stand ein Schild, dass das Heiau geschlossen ist. Wir sind dennoch die Straße weitergefahren. Sie endet jedoch an einem „Kontroll-Häuschen“. So wie es aussah gelangt man dort in eine Wohnanlage. An dem Häuschen hing ein Schild was ebenfalls darauf hinwies dass das Heiau geschlossen war. Dort sind wir dann umgedreht.

Unfallwagen tauschen: I am sorry for that!



Weiter ging es nach Hause bzw. zu Alamo. Das erste was die Dame wissen wollte, war, ob jemand verletzt wurde. Nein! Dann war alles i. O. Wir durften uns ein neues Auto aussuchen. Vorher wurden noch Meilen-Stand und Tankfüllung notiert. Wie gut, dass wir heute Morgen noch getankt hatten, somit fehlte nicht allzu viel. Zur Wahl standen wieder nur 4-Türer. Der Jeep mit Stoffdach schied aus. Blieb die Wahl zwischen silber und rot. Frank wollte Silber. Raus mit dem Wagen. Gepäck umgeladen, den Alten zum Return gebracht.

Gerade als wir mit dem neuen losfahren wollten machte es „pling“: check oil! Ich wieder rein, die Situation geschildert. Die Dame sagte dann „I’m sorry fort hat“, das scheinen wir heute öfter zu hören, ohne dass derjenige was dafür kann. Man konnte zwar noch 1000 Meilen mit dem Wagen fahren, aber wir sollten uns besser einen Neuen aussuchen. Also wieder den Wagen returnt, alles an Gepäck ausgeladen, wieder zum aussuchen gegangen und den Roten mitgenommen. (diesmal stand ganz am Ender der Reihe auch ein 2-WD, den wir einfach „übersahen“). Ein Lämpchen ging zum Glück nicht an. 33492 Meilen hatte er bisher gelaufen.

Auf dem Weg zum Hotel stoppten wir noch bei Saveway. Frank durfte für mich Bananen und Immodium plus holen. Für mich dauerte es gefühlte Ewigkeiten, bis er wieder zurück war. Jetzt wurde es aber höchste Zeit, dass ich aufs Klo kam. Vom Magen her war mir plötzlich auch nicht mehr so ganz wohl.

Frank musste gucken, wie er mit dem Gepäck alleine klar kam. Als ich fertig war bin ich wieder runter zu ihm und holte noch das neue Parking-Schild fürs Auto.

Im Laufe des Abends musste ich noch so einige Male zum Klo flitzen und mein Magen spuckte die Banane innerhalb von wenigen Minuten wieder aus. Irgendwann nach 22 Uhr hatte ich Ruhe und konnte ohne weitere Komplikationen ein- und durchschlafen

Gefahrene Meilen: 107,3 (mit dem Schwarzen) + 9,5 (mit dem Roten)
Gelaufene km: 1,7

tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.