2012 USA: Viele Häuser in Mesa Verde
Gegen 6:20 Uhr waren wir ohne Fremdeinwirkung wach. Das war aber auch verflixt: Wenn wir länger schlafen wollten, werden wir durch laute Nachbarn geweckt und wenn wir länger schlafen könnten, dann werden wir von alleine wach. Wir haben noch etwas gedöst und sind dann irgendwann zum Frühstück runter. Es gab Waffeln und sonst nur den üblichen Kram, nichts warmes für Frank. Mesa Verde wartete auf uns.
Ich glaub wir waren erst um kurz vor 9 Uhr auf der Straße. Heute verließen wir Farmington. Es ging über die 64 West auf die 170 North, die nach Grenzübertritt zur 140 wurde. Noch während wir in New Mexico waren rannte am Horizont irgendetwas Kleines über die Straße. Von der Größe her könnte es ein Hase gewesen sein, es hoppelte aber nicht. Als wir an der Stelle ankamen konnten wir eine kleine Wildkatze sehen, die im Gebüsch verschwand. Dort am Straßenrand lag ein Stinktier mit Nasenbluten – tot (das Foto spar ich mir hier).
Jede Menge Tiere am Straßenrand
In Colorado stand ein Deer am Straßenrand und lief etwas hektisch vorm Zaun hin und her. Ein zweites Deer stand noch auf der anderen Seite vom Zaun. Das Erste sprang dann über die Straße. Das Auto, dass uns entgegenkam konnte gerade noch bremsen. Glück gehabt! In Hesperus ging es auf den Hwy 160 West. Dort waren Straßenarbeiten im Gange und überall standen die „Flaggenmännchen“ herum.
Der Indian Summer war in vollem Gange.
Der Abzweig zum Mesa Verde National Park befand sich linkerhand. Die Straße und die Autokarawane schlängelten sich den Berg hoch. Schrecklich wie viel hier los war. Lag vermutlich daran, dass heute Freitag war. Außerdem war es ein NP und die großen bekannten National Parks in Utah und Arizona lagen quasi um die Ecke. Außerdem gehört der Mesa Verde National Park auch noch zum Weltkulturerbe der UNESCO, denn hier haben Zwischen 550 und 1300 die Ancestral Pueblos gelebt.
Mit viel Geduld in den Mesa Verde National Park
Unglücklicherweise hatten wir eine Schnarchnase mit einem Nevada-Rental Car vor uns, der die Straße entlang schlich und vor jeder Kurve noch mehr entschleunigte. Die Schilder, dass langsame Fahrzeuge am Pullout rausfahren sollten, verstand der auch nicht. Nach 15 langen Meilen, vom Parkeingang aus gerechnet, waren wir am Visitor Center Parkplatz angekommen und sahen das Alter der Schnarchnasen: schon fast scheintot! Dann ist die Fahrweise ja kein Wunder!
Im Far View Visitor Center überlegten wir, ob wir eine der beiden geführten jeweils einstündigen Touren zum Balcony House (besser vormittags) oder Cliff Palace (besser am späten Nachmittag) mitmachen wollten, entschieden uns dann aber dagegen. Es wären noch genügend Plätze frei gewesen und 3 $ pro Person pro Ruine war nicht viel, aber irgendwie war uns das einfach zu trubelig mit 40 Leuten in einer Truppe hinter einem Ranger hinterher zu laufen.
Noch während wir im VC waren hörten wir hinter uns plötzlich wie ein Ranger deutsch sprach. Da mussten wir doch mal gucken, wem er die Touren und Zeiten erklärte: Oh Schreck, die Nevada-Schnarchnasen sind Deutsche! Kein Wunder, dass die die Schilder mit den Pullouts nicht verstanden hatten. Ich glaub es wäre besser gewesen, wenn die beiden Grauen mit einer Rentner-Reisegruppe unterwegs gewesen wären.
In die Klippen gebaute Häuser im Mesa Verde
Zurück zu uns: Statt also eine der geführten Touren mitzumachen steurten wir das Spruce Tree House an und kletterten in die Kiva runter.
Das Spruce Tree House ist das am besten erhaltene Cliff Dwelling und das dritt größte in diesem Park. Erbaut wurde es zwischen 1211 und 1278. Das Dwelling bestand aus 130 Räumen und 8 Kivas die unter dieser natürlichen Alcove gebaut wurden. 60 – 80 Menschen haben dort gewohnt.
Der Trail war ca. 800 m lang. Da es auf dem Hinweg schön bergrunter ging, wartet nachher natürlich der Aufstieg auf uns. Manch einem Ami war das wohl zu viel Anstrengung, so dass viele sich damit begnügten nur von oben zu gucken. Anschließend bummelten wir noch kurz durch das Chapin Mesa Museum.
Viel zu sehen auf dem Mesa Top Loop
Danach begaben wir uns auf den Mesa Top Loop und klapperten alle Scenic Points ab. Der Loop war 6 Meilen lang und an den Haltepunkten führen kurze geteerte Wege zu Dwellings und Overlooks.
Wir hielten am Pithouse (600 nach Christus), Square Tower House (1200 – 1300 nach Christus), Pithouses u. Pueblos (700 – 950 n. Chr.), Mesa Top Sites (900 – 1100 n. Chr.), Sun Point Pueblo (1200 n. Chr.), Cliff Palace. Teilweise hatten wir sehr schöne Blicke auf die alten Ruinen.
Irgendwo auf dem Loop kniete Frank sich plötzlich vor unser Auto. Ich dachte schon „Ach du Schreck, jetzt haben wir bestimmt einen Platten“. Aber das war es zum Glück nicht. Allerdings hatte unsere Nebelschlussleuchte vorne rechts einen Glasschaden. Wann und wo es passiert war wissen wir leider nicht. Naja es gibt Schlimmeres und das Auto fuhr auch mit dem kaputten Glas.
Weiter ging es zum Oak Tree House (1250 n. Chr.) , wir trafen einen tierischen Anwohner, dann zum Fire Temple / New Fire House (1250 n. Chr.), wir sahen die alten „Stufen“, die den Felsen hochführten, zum Sun Temple (1250 n. Chr.) bis zum Cliff Palace View.
Und weiter auf dem Cliff Palace Loop
Das ewige anhalten – aussteigen – angucken – einsteigen – weiterfahren – anhalten – … war schon sehr lästig. Irgendwann hatten wir es geschafft und fuhren dann noch den Cliff Palace Loop ab, der ebenfalls 6 Meilen lang war, aber zum Glück weniger Pullouts hatte.
Ein bisschen mehr Bewegung sollte heute auch noch drin sein, also sind wir den Soda Canyon Overlook Trail gelaufen (angabegemäß 1,9 km) und warfen einen Blick auf das Balcony House. Nach einer guten halben Stunde waren wir wieder am Auto.
Letzter Stop war am Cedar Tree Tower. Jetzt reichte es aber auch. Von dort ging es Richtung Park-Ausgang. Auch im Park war inzwischen road work, so dass wir irgendwann in Kolonne (allen voran Schmidtchen-Schleicher) den Ausgang ansteuerten.
Der Weg zur Wetherhill Mesa ist um diese Jahreszeit leider schon geschlossen, so dass wir dort nicht hin konnten.
Der Weg führte uns weiter in die Goldgräberstadt Durango.
tbc