unterwegs im Tal von Vinales

2016 Cuba: Auf dem Rücken der Pferde


Bereits vor 7 Uhr waren wir wach. Im „Garten“ bellte ein Hund. Heute Nacht kläffte das Tier auch schon. Frühstück hatten wir für 8 Uhr bestellt. Aber als wir schon früher draußen waren, die Morgenstimmung genoßen, konnten wir direkt frühstücken. Es war gerade mal 7:45 Uhr.

Ich trank das erste Mal in unserem Cuba Urlaub Milch mit Kakao. Auf die Erfahrung hätte ich auch verzichten können. Ich muss ehrlich zugeben, dass die Milch absolut nicht schmeckte. Es gab Omelette mit Käse, Brot, Früchteteller, Marmelade. Franky vermisste Wurst. Wobei die cubanische Wurst nicht wirklich der Knaller war.

Gegen 8:20 Uhr marschierten wir zu El Habano los. Der Weg führte uns die Hauptstraße durchs Dorf entlang, an der Tankstelle bogen wir links ab und dann lag das Ziel auch schon auf der linken Seite. Der Fußmarsch dauerte ca. 30 Minuten.



Wir wurden auf der Terrasse geparkt, konnten Reiterhelme nehmen (wenn schon denn schon). Anschließend wurden wir nacheinander mit dem Moped zu einer anderen Pferdefarm gebracht. Ich zuerst. Man was war das aufregend. Meine 1. Fahrt seit Vietnam, mit fast 50 km/h.

Schokolade war nicht zum essen



Dort angekommen sprach der Moped-Mann mit dem Guide, der es aber nicht für nötig hielt mit mir zu sprechen. Na super! Ich wartete also bis Frank da war. Da wurde unser Guide Mario plötzlich auch gesprächiger. Gab die Hand und stellte sich vor. Ging doch!

Wir wurden zu unseren Pferden gebracht. Frank bekam Negro und ich Chocolate. Essen durfte ich die Schokolade aber nicht. Negro war der Größere und das „Führungstier“. Die Reit-/Arbeitspferde sind immer männlich, die Weibchen sind nur für den Nachwuchs zuständig.



Zu Anfang war es schon etwas ungewohnt auf dem Pferderücken zu sitzen, aber mit der Zeit gewöhnten wir uns daran. Viel machen mussten wir eigentlich nicht, da die beiden mit semi-Automatik und GPS ausgestattet waren.

Besseres Einkommen als Pferde-Guide



Als ich den Moped-Mann während der Fahrt fragte, ob unser Guide etwas Englisch kann, meinte dieser nein, weil das Männer sind, die hier als Farmer groß geworden sind und nicht auf der Universität waren. Dies stimmte allerdings nicht. Unser Guide Mario war früher Lehrer und arbeitet jetzt als Pferde-Guide, weil er damit mehr Geld verdienen kann.

An einem Mirador im Wald hielten wir an und parkten die Pferde an einem Zaun im Schatten. Wir erklommen den Aussichtsturm und hatten einen schönen Blick auf das Tal von Vinales. Für 2 CUC kauften wir einen Fruchtcocktail. Der „Wirt“ hatte uns so schön die Gegend erklärt, dass wir es nicht nett fanden nichts zu konsumieren. Die Erklärungen waren allerdings nur auf Spanisch, so dass ich für Frank dolmetschen durfte.



Als wir vom Ausguck runter waren und wieder festen Boden unter den Füßen hatten, kam gerade ein deutschsprechenden Cubaner an, der zu Fuß mit einem deutschen Paar durch die Landschaft/den Nationalpark bzw. die Tabakfelder lief.

Cueva de Silencio



Wir ritten weiter bis zur Höhle Cueva de Silencio. Wir waren passenderweise im Valle de Silencio. Die Fußtruppe war schneller als wir mit den Pferden.

Während unsere Pferde in der prallen Sonne abgestellt wurden, hatte Mario sein Pferd im Schatten eines Baumes geparkt. Wie gemein!

Nur für ein paar Fotos im Eingangsbereich zur Höhle mussten wir nichts extra zahlen.. Eine Besichtigung der Höhle war jedoch nur mit einem Guide möglich, was dann 2 CUC p. P. gekostet hätte. Wir entschieden uns gegen die Besichtigung. Schließich waren wir in Vietnam schon in einer großen Höhle.



Die Landschaft mit den Karstbergen, die hier Mogetes genannt werden, ähnelte schon sehr, der Landschaft in Ninh Binh, Vietnam.

Wir stachen in See – ohne die Pferde



Wieder zurück auf den Pferderücken ritten wir bis zu einem See. Dort durften wir ins Wasser. Wie gut, dass wir unsere Badesachen dabei hatten. Hinter der Hütte zogen wir uns nacheinander um und stürzten uns ins erfrischende Nass. Das Wasser war erfrischend. Die ganzen Guides standen in einer Holzhütte auf der Veranda im Schatten, während die Touris am See saßen bzw. baden gingen.



Wir ließen uns etwas antrocknen und verschwanden zum Umziehen wieder hinter die Hütte. Verbesserungsvorschlag: Umkleidekabinen!

Unser Cowboy erzählte uns, dass er Lehrer für Chemie und Biologie gewesen war. Lehrer verdienten zwischen 15 – 18 CUC im Monat. Seine Schwester war noch Lehrerin. Tomaten kosteten beispielsweise 2 CUC das Pfund. Das konnte sie sich nicht leisten.

Kein Kaffee für uns



Weiter ging es zu einer Kaffee-Rösterei. Da waren wir zwei nicht-Kaffeetrinker ja genau richtig. Wir bekamen die Herstellung des Kaffeepulvers erklärt. Alles wurde per Hand ohne maschinelle Hilfe gemacht. Danach bestellten wir eine Cola und einen Loco-Moco-Cocktail. Der Cocktail schmeckte fürchterlich. Ich sollte doch bei dem bleiben was ich kenne und keine Experimente eingehen. An Viecherzeug kreuchte und fleuchte so einiges umher. Die Schubkarre mit den Kokosnussresten war heißbegehrt.



Landschaftlich bzw. farbtechnisch wurde unser Ausritt jetzt richtig interessant. Azurblauer Himmel, rotbraune Erde, grüne Vegetation. Krass! Wir bzw. unsere Pferde wateten durch Wasser, wobei Frank eindeutig Vorteile hatte. Negro war ein gutes Stück größer als Chocolate. Ich musste aufpassen keine nassen Füße zu bekommen.



Chocolate wollte trinken und hatte auch Hunger, aber Mario schrie direkt „caballo“ und schlug mit der Gerte, so dass Chocolate zwangsläufig weiter musste. Einmal kam Chocolate leicht ins straucheln, konnte sich aber wieder fangen. Ansonsten wäre ich wohl nass und die Kamera im Eimer gewesen.

Nasse Füße beim Reiten



Dann ging’s nochmal richtig tief durchs Wasser. Wir mussten die Beine aus den Steigbügeln nehmen und nach hinten klappen. Was für ein Abenteuer. Meine Schuhe wurden wegen der kurzen Beine von Chocolate etwas nass.

Das Spannendste sollte aber noch vor uns liegen: ein steiler Matschhügel!

Frank und Negro erklommen als erste den steilen Matschhügel, gut festhalten war angesagt. Chocolate und ich folgten sofort. Gut festhalten, Kamera halbwegs sicher unter den Arm geklemmt und los ging’s. Hoffentlich kommt Negro nicht ins Straucheln, dann gibt‘s einen Domino-Effekt. Zum Glück war alles gutgegangen. Ich war nur leicht modderig geworden. Frank weniger. Grundsätzlich fand ich es aber sehr grenzwertig, die Pferde ohne Abstand, direkt hintereinander den Hügel hoch zu jagen. Wenn nur einer getrauchelt wäre …

Punkt 4: Zigarre rauchen



Nach 4,5 Stunden waren wir am Ausgangspunkt angekommen. Wir kletterten von dem Rücken der Pferde herunter. Hier befand sich auch eine Tabakfarm. Wir bekamen kurz was über Tabak erklärt. Jeder der wollte bekam eine eigene Zigarre und konnte paffen. In Honig eingetaucht. Naja!



Pro Stunde kostete so eine Tour 5 CUC p. P. Das unser Guide 5 Stunden bezahlt haben wollte, obwohl es nur 4,5 Stunden waren, gaben wir ihm kein weiteres Trinkgeld.

Mit einem Taxi (keine Ahnung, ob es ein Offizielles war) wurden wir nach El Habano zurückgebracht.

Von dort aus gingen wir zu Fuß in die Stadt zurück. An einer Hinterhofbude holten wir uns eine Pizza für 10 CUP und teilten uns einen Zuckerrohrsaft Guarapo für 20 CUP. Der Saft wurde frisch gepresst und war lecker. Die Pizza war etwas fad, aber essbar. Das letzte Stück Salami schenkten wir einer Hündin.



3 Supermärkte für 3 Teile



Die Lebensmittelversorgung in Vinales schien etwas merkwürdig zu sein. Wir mussten in drei verschiedene Supermärkte um Cola, Chips und Wasser zu kaufen. Wobei wir in den letzten Supermarkt gar nicht reingelassen wurden. Die Tür war verschlossen und es wurden Regale eingeräumt. Dann wurde doch wieder die Tür aufgemacht. Eine andere Touristin schlüpfte rein und schon war die Tür wieder zu. Was sollte das? Die Bekannte von ihr hat dann für sich und für mich durch die geschlossene Tür Wasser mit geordert. So kamen wir zum Wasser. Nur Kekse gab es keine.



Danach gingen wir zur Casa zurück. Dass wir eigentlich noch Geld wechseln wollten hatten wir vor lauter Supermarktbesuchen bzw. unverständlicherweise verschlossenen Türen vergessen.

Fakten zu Vinales



Vinales ist ein riesiger Nationalpark. Es ist nicht erlaubt Maschinen für die Landwirtschaft zu nutzen, auch keine Pestizide und Insektizide dürfen angewandt werden .Es ist folglich alles ökologisch.

90 % der Tabakproduktion gehen an den Staat, die restlichen 10 % kann der Farmer selber verkaufen.

Von der Horseriding Tour gingen 70 % an den Staat. Eigentlich kaum vorstellbar. Die Pferde gehörten auch dem Staat und hatten Brandzeichen.

Das Valley war voller Touris, die mit Pferden, zu Fuß oder im Ochsenkarren unterwegs waren.

Erstmal putzen



Kurz bevor wir die Casa erreichten sahen wir unseren Habana-Vinales-Collectivo-Taxifahrer von gestern, der gerade die Straße entlang kam. Heute war er früher dran – vermutlich musste er nicht auf einen Touri waren, der noch beim Essen saß.

Gegen 15:30 Uhr waren wir in der Casa. Ich sah leicht aus wie ein Dreckspatz. In der Casa schüttelten wir die Schuhe und Socken draußen aus und nicht im Zimmer und putzten die Schuhe ein wenig. Meine Beine waren auch leicht gesprenkelt.

Eigentlich fehlten uns noch ein Besuch das Mural de la Prehistoria und der Ausblick vom Hotel Jazmines auf die Mogetes. Beides lag 4 km von hier entfernt, allerdings in entgegengesetzte Richtungen. Wie doof! Wir könnten Räder leihen? Vielleicht … vielleicht aber auch nicht.

Was hatte das quieken zu bedeuten?



Wir setzten uns auf die Dachterrasse, ruhten uns aus und genossen die Aussicht. Moskitos waren in Lauerstellung oder die Bisse von gestern juckten wie S…

Während wir auf der Dachterrasse saßen war ein schreckliches quieken zu hören. Meiner Meinung nach wurde da unser Abendessen geschlachtet. Frank meint, dass das ein Hund gewesen wäre. Später räumte er dann ein, dass es doch das Schwein gewesen sein könnte.

Gegen 17 Uhr gingen wir noch mal in die Stadt. Die Cadeca hatte natürlich geschlossen. Machte morgen um 8 Uhr wieder auf. Toll! Warum hatten wir da nur vorhin nicht dran gedacht? Aber da wollten wir ja in den Supermarkt, der zu hatte und dann wurde doch wieder jemand reingelassen. Irgendwie ganz komisch und dann war uns die Cadeca entfallen.

Dieser Supermarkt wollte uns jetzt immer noch nicht bedienen, obwohl der Mann vor mir reingelassen wurde. Na gut, wenn ihr unser Geld nicht nötig habt!!! Wir setzten uns noch eine Weile in den Park und beobachteten Leute.



Danach gingen wir zur Casa zurück und unterhielten uns kurz mit dem deutschsprechenden Señor. Er wünscht sich, dass Frau Merkel Cuba besuchen kommt.

Danach ging es unter die Dusche. Abendessen gab es wieder um 19 Uhr. Das Schweinchen – Lummer war super lecker! Keine dahin „gerotzten“ Fleischklopse.

Mit einem englisch-amerikanischen Pärchen unterhielten wir uns noch etwas. Morgen werden wir gemeinsam Richtung Havanna losfahren. Angeblich für 15 CUC p. P. bis zur „Hotel-Haustür“. Wir waren gespannt. Wenn das nicht sicher ist werde ich nicht in dieses Taxi einsteigen. Die Erfahrung von der Hinreise nach Vinales mussten wir nicht nochmal machen.

tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert