2016 Cuba: Malecon mit Abstechern
Bisher hatten wir uns an diesem Tag nur chauffieren lassen. Daher nutzten wir die Gelegenheit und bummelten den Malecon entlang. Ab und an mussten wir aufpassen, dass wir durch die Wellen, die gegen den Mauer schlugen nicht nass gespritzt wurden. An manchen Stellen saßen Leute auf der Betonmauer (insbesondere viele Jugendliche).
Der Malecon ist eine 7 km lange Uferpromenade, mit 6 Spuren. Sehr viel Verkehr war hier allerdings nicht.
Am Malecon lagen ein paar Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel das Hotel Nacional und das Monumento a las Victimas del Maine.
Den Plaza Tribuna Anti-Imperialista zieren 138 kubanische Flaggen. Dahinter lag die Interessenvertretung (bzw. mittlerweile wieder Botschaft) der USA, um diese zu verdecken wurden die Masten errichtet. So eine Theorie.
Calle de Hamel – etwas Verrückt
Am Reiterdenkmal von Antonio Maceo (General aus dem ersten Unabhängigkeitskrieg) bogen wir landeinwärts ab und suchten uns den Weg zur Calle de Hamel.
Es wurde musiziert (keine Ahnung welcher Stil, aber es war laut), Menschenmassen auf wenigen Quadratmetern. Mit den Rucksäcken waren wir irgendwie etwas deplatziert. Ziemlich abgedrehte Kunst und Wandbemalungen machten diesen Ort aus. Für uns war es, besonders wegen dem „Gepäck“, etwas to much und wir flüchteten.
La Guardia: In den Medien gehypt
Wir gingen weiter in Richtung Prado. Vorbei an dem Gebäude in dem sich das Restaurant „La Guardia“ befand. Das lag auf der Concordia No 418 zw. Escobar y Gervasio. Der Treppenaufgang unten im Erdgeschoss ist z. B. aus Bildbänden bekannt.
Ganz oben befand sich ein Restaurant. Per Zufall war ich vorm Urlaub auf eine Folge der Geissens gestoßen. Da es um Cuba ging, war ich hängen geblieben. Natürlich haben die Geissens dort gegessen. In der Januar oder Februar Ausgabe vom Stern war das Restaurant auch als Tipp genannt. So viel zum Hype um Cuba. Wir kehrten dort jedoch nicht ein und begüngten uns mit Fotos vom Treppenaufgang mit Fidel-Schriftzug.
Salz knabbert die Fassaden am Malecon an
Die nächste Möglichkeit bogen wir wieder Richtung Malecon ab, in der Hoffnung, dass wir nochmal irgendwo auf den Hop-on-hop-off-Bus springen könnten. Wir fanden jedoch keine Haltestelle. Bei den teilweise echt verblichenen Schildern war es auch kein Wunder, wenn man die übersah und selbst wenn wir eins gefunden hätte wäre es fraglich gewesen, ob der Bus dann auch da hält.
Die am Malecon gelegenen Häuser waren teilweise vom Salz „angefressen“. Renovierungsarbeiten fanden statt. Ein paar Jahre später sah ich einen Bericht, in dem davon berichtet wurde, dass der Malecon sogar teilweise gesperrt wird, wenn das Meer zu unruhig ist. Das erklärt natürlich den Salzfrass.
An einer Ecke war ein rostiges Auto liegen geblieben. Mit nur noch 3 Reifen ließ es sich in der Tat schlecht weiterfahren. Witzigerweise trafen wir am nächsten Tag bei Viazul den Touri, der gerade in dem Auto saß, als der Wagen in der Kurve auseinandergebrochen war. Die Welt ist wiedermal ein Dorf.
Festungen schützten die Bucht
Am Castillo de San Salvador de la Punta setzten wir uns auf die Mauer und beobachteten den Straßenverkehr. Einer meiner vielen Zettel war dabei fliegen gegangen und wurde von einem kubanischen Mädchen gefangen. Zum Dank verschenkte ich ein Päckchen Maoam und ein Honig Bonbon und ich durfte sogar ein Familienfoto machen.
Zwischen hier und dem El Morro auf der anderen Buchtseite wurde früher zur Verteidigung eine Kette aus schwimmenden Holz- und Bronzeringen gespannt, damit feindliche Schiffe nicht in den Hafen einfahren konnten.
Über den Prado gingen wir zurück zur Casa, wo wir um 16:30 Uhr ankamen. Wir ruhten uns etwas aus und duschten das Salz vom Malecon ab. Danach ging es wieder raus: Essen fangen.
Eigentlich wollten wir zum Los Nardos, aber die Schlange war riesig. In den Bögen standen die Leute im Schatten an, über vielleicht 100 Meter. Das kann doch nicht deren Ernst sein?! Wir nahmen zwar kurz einen Platz in der Schlange ein, verließen diese jedoch wieder, um ein anderes Lokal zu suchen.
Geduldig Schlange stehen – typisch kubanisch
Das geduldig Schlange stehen konnten wir auch später immer wieder auf Cuba beobachten. Ob vor Banken, Supermärkten, Essensständen, Restaurants, … Überall wurde in Reih und Glied gewartet. Wer neu hinzukommt fragt „Quien es el ultimo?“ oder kurz „El ultimo?“. Der bisher letzte meldet sich und man übernimmt dann selbst die Aufgabe des Letzten bis es einen neuen Letzten gibt. Eigentlich ganz einfach und vor allem gab es kein Geschubse und Gedrängel.
Wir fanden einen kleinen Italiener auf der Straße wo auch das Floridita lag. Zwei Pizzen und zwei Bier, aus gekühlten Gläsern, kosteten 15,40 CUC. Vorab gab es sogar einen Gruß aus der Küche. Abgesehen davon, dass der Käse zwischen den Zähnen klebte schmeckte es ganz gut.
Zum Käse entfernen gingen wir zurück zur Casa und dann gegen 20 Uhr mit unseren 2 Bierflaschen wieder los. Am Ufer wollten wir der Kanonenschuss-Zeremonie lauschen.
Wie der Zufall es so wollte trafen wir dort die Jungs aus dem Flieger wieder. Um 21 Uhr gab es einen Schuss und alles war vorbei.
Der Wind war recht frisch und wir sind gegen 22 Uhr zurück zur Casa. Licht aus, gute Nacht.
tbc