Hoa Lu

2014 Vietnam: Radtour in Ninh Binh



Wie unheimlich, heute Nacht / Morgen war kein einziges tut-tut in unserer Unterkunft in Ninh Binh zu hören. Dennoch verlief die Nacht unruhig.

Wir gingen runter zum Frühstück. Alles wirkte irgendwie verlassen. Die Tochter des Hauses gab dann wohl ihrer Mutter bescheid und die kam dann irgendwann. Zum Frühstück konnten wir aus drei „Gerichten“ wählen. Franks Omelette ging so. Mein Bananen-Pfannkuchen war OK. Zusätzlich gab es noch einen Früchteteller. Auf jeden Fall waren wir satt. Mein Magen war mal wieder etwas überfordert. Jippieh! Hörte das denn nie auf?

Nach dem auschecken duften wir unser Gepäck unter der Treppe verstauen. Wirklich sicher war es dort ja nicht. Gegen 9 Uhr erhielten wir Räder vom Hotel, die wir für 50.000 Dong pro Rad ausgeliehen. Die Räder gehörten der Familie und waren sehr klapprig. Franks Rad hatte eine Acht. Wir kamen uns vor wie Affen auf dem Schleifstein.

Auf Nachfrage bekamen wir im Hotel Kopien einer Ninh Binh Stadtkarte und einer groben Umgebungskarte. Als erstes fuhren wir zu dem Hotel von dem heute Abend der Nachtbus abfahren sollte. Wir vergewisserten uns, ob der Nachtbus auch wirklich heute Nacht mit uns fährt. Das wird er!

Mit dem Rad von Ninh Binh nach Hoa Lu



Durch Wiesen und Wälder, nee, Reisfelder, und an Karst-Bergen vorbei ging es Richtung Hoa Lu. Der alten Kaiserstadt. In Ninh Binh fuhren wir zunächst querfeldein und nicht entlang der Hauptstraße. Die Wege waren teilweise etwas matschig, was vermutlich daran lag, dass es in den Tagen zuvor geregnet hatte. Wie gut, dass die Räder vorher schon schmutzig waren, da müssen wir also kein schlechtes Gewissen haben. Wir sahen natürlich auch dementsprechend vermatscht aus.



Wir kamen, weil wir einmal falsch abgebogen waren, an einer kleinen Behausung vorbei, die direkt an einem der Karstberge angebaut war.

Ein Schweinetransporter fuhr an uns vorbei.

In Trang An waren gefühlt 1000 Touris, die in Ruderbooten durch die Landschaft gekarrt wurden. Auch in Hoa Lu war es voll.

Vor sämtliche Restaurants an denen wir vorbei kamen stand jemand davor und bat uns einzukehren. So oft und viel hätten wir gar nicht essen oder trinken können. Wir sind immer mit einem freundlichen „no“ vorbei gefahren. Auch vorbeifahrende Tourbusse wurden wie wild heran gewunken.

In Hoa Lu wurden wir direkt angequatscht unsere Räder irgendwo abzustellen. Kann man denn nicht erst mal in Ruhe gucken? Schließlich stellten wir unsere Räder bei einer älteren Dame ab. Das Parken war umsonst, dafür sollten wir hinterher eine gekühlte Cola-Dose für 15.000 Dong kaufen. Von der Radtour sahen wir ziemlich übel schmutzig aus, so dass wir sogar in einer Schüssel unsere Füße/Beine waschen durften. Ob in der Schüssel auch das Gemüse gewaschen wird möchte ich lieber nicht wissen.

An der Hauptstraße, wo auch der Parkplatz für die PKWs und Busse war, gab es unzählige Verkaufsstände. Hier wurden wir angequatscht, ob wir Euro-Münzen in einen Schein tauschen könnten. Auf solche Geschäfte sollte man nicht eingehen, weil man irgendwie beschummelt wird.

Wir erkunden die alte Kaiserstadt



Hoa Lu liegt ca. 12 km von Ninh Binh entfernt, in nordwestlicher Richtung. Bis nach Trang An waren es von Ninh Binh ca. 7,5 km (um einen kleinen Anhaltspunkt zu haben). Die Gegend war flach und einfach zu radeln. Der Straßenverkehr war überschaubar. Die Straßen waren breit.

Der Eintritt in die alte Stadt kostete 10.000 Dong p. P. Es war ganz OK dort ein wenig rumzulaufen, aber auch nicht so der mega Hit.

Hoa Lu war im 10. Jahrhundert während der Dinh bzw. Le Dynastie die Hauptstadt von Vietnam. Vorteil an dieser Gegend war der natürliche Schutz durch die Karstberge. Vieles (Tempel, Schreine, Königspalast) wurde während der Kriege zerstört.



Wir liefen noch den Berg (Ma-Yen) hoch, weil wir dachten, dass wir eine schöne Aussicht hätten, aber dem war nicht so. Am Ende stand ein Mini-Tempel (vielleicht ist das auch das Grab von Dinh Tien Hoang). Wir kraxelten noch etwas weiter und sahen einen Fluss. Die „Stufen“ waren ziemlich rutschig, so dass wir vorsichtig laufen mussten.

Zu Beginn des Weges saßen ältere Damen und bettelteb „money, money“. Gegeben haben wir nichts und wurden daher bestimmt von denen verflucht. Zumindest haben sie irgendwas auf vietnamesisch gesagt, was bestimmt nicht freundlich war.

Auf dem Rückweg kamen uns ein paar Jugendliche entgegen, die ihren Spaß daran hatten dutzende Fotos mit uns zu machen. Wir haben uns gefragt, ob die wirklich „happy“ waren uns Langnasen zu treffen, oder ob die uns veräppeln wollten. Wer weiß, ob wir jetzt im vietnamesischen Youtube laufen.


Weiter und immer weiter



Unsere Räder standen noch bei der älteren Damen. Wir tranken, wie versprochen, die Cola und radelten weiter. Erst ging es den Weg wieder einige km zurück, bis wir irgendwann abbogen, um querfeldein zu fahren.

tbc

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