2020 Niederrhein: Besuch der Nette-Alpakas
Warum immer in die Ferne schweifen? An einem sonnigen Freitag im Mai machten wir uns mit unserer Nichte in das 15 km entfernte Leuth. Welches besondere Ereignis in diesem kleinen Stadtteil von Nettetal erwartete uns dort? Eine Wanderung mit den Nette-Alpakas!
Seit dem vergangenen Jahr bietet Sandra-Lea Freimuth in Leuth Alpaka-Wanderungen an. Zu der kleinen Herde gehören fünf Alpakas. Zu uns stießen noch zwei andere Abenteurer, somit durften alle fünf Alpakas auf Wanderung gehen.
Nach einem ersten Kennenlernen – mit Futter lässt sich jedes Alpaka anlocken – und beschnuppern, bekamen wir unsere Alpakas zugeordnet. Üblich ist es wohl, dass die Gäste sich ihr Alpaka für die Wanderung aussuchen können. Da unsere Nicht mit ihren gerade 10 Jahren aber eigentlich noch zu jung für die Führung eines eigenen Alpakas war, bekam sie Karlsson – den Kleinsten aus der Herde -zugeteilt.
Teddy, der Angst vor Hunden hat und daher eine „feste“ Hand benötigt, wurde Frankys neuer Freund. Beide (also Franky und Teddy) hatten noch den Corona-Haarschnitt und sahen beinah aus wie Brüder, was im Nachhinein in der Familie und bei Freunden für Belustigung sorgte. Zusammen mit Karlsson kam Laurich zu der Herde, somit war klar, dass Laurich mein Alpaka wurde.
Snorre und Lillebror machen das Quintett komplett, wobei sie die ersten beiden Alpakas von Sandra-Lea waren.
Ein erstes Beschnuppern
Nach dem jeder sich mit seinem Alpaka bekannt gemacht hatte verließen wir den Hof und spazierten mit unseren freundlichen felligen Begleitern und mit Sandra-Lea durch die Felder und Wälder in Leuth, nahe an der holländischen Grenze entlang. Wir lernten einiges über diese freundlichen Wesen – die normalerweise hoch in den Anden in Peru beheimatet sind, bspw. dass die Tragezeit 11,5 Monate beträgt und das Baby 7 Monate bei seiner Mutter bleibt, bevor es auf eigenen Beinen durchs Leben gehen muss. Apropos „gehen“: Jeder Huf hat 2 Zehen.
Wissenswertes über Alpakas
Bei Alpakas ist es wie bei den Menschen: Es gibt große, kleine, dicke und dünne Alpakas in den unterschiedlichsten Fellfarben. Normal ist ein Gewicht von um die 70 Kilo. Die Lebenserwartung liegt bei rund 25 Jahren.
Wir hatten Glück, dass die Alpakas noch ihren Corona-Haarschnitt bzw. ihr Winterfell hatten. Einmal im Jahr (ungefähr im Mai) müssen die Alpakas geschoren werden. Dabei sollte es nach der Schurr nicht mehr so kaltes Wetter sein, ansonsten brauchen die putzigen Tiere übergangsweise Decken, damit sie nicht frieren.
Alpakas sind sehr reinliche Tiere. Sie haben auf dem Hof bzw. auf der Weide einen bestimmten Kreisel den sie alle als Toilette nutzen. Sandra-Lea erzählte uns noch, dass die Alpakas nach der Wanderung als erstes die Toilette ansteuern und dort ihre Geschäfte verrichten. Anscheinend hatte der kleine Karlsson heute eine etwas schwache Blase …
Was zuvor geschah …
Wir gingen einen langen, recht schmalen Weg durch den Wald, wobei am Ende ein Herr mit zwei Hunden zu sehen war. Sandra-Lea ging vor, um sicherzugehen, dass der Herr mit den Hunden stehen bleibt und wartet bis wir mit unserer Herde an ihm vorbei gegangen waren. Franky war bereits in Alarmbereitschaft, weil sein Teddy doch keine Hunde mag, was auf ein schlechtes Erlebnis in früher Kindheit zurückzuführen ist. Als die Luft rein war – also die Hunde brav am Rand warteten – gingen wir im Gänsemarsch an den Hunden vorbei. Natürlich musste einer der Hunde kläffen und Teddy machte ein paar Sätze nach Vorne – Franky hinterher, den Teddy fest im Griff.
Wie war das noch gleich mit „die gehen zu Hause direkt aufs Klöchen“?
Nur unsere Nichte bekam von der „Aufregung“ nicht viel mit. Karlsson hatte sich am Rand mit breitbeinigen Hinterhufen hingestellt und musste erstmal seine Blase erleichtern, was dauerte und dauerte. Wieviel Liter passen in so eine Alpaka-Blase rein? Irgendwann war Karlsson mit seiner Verrichtung fertig und schloss schnellen Schrittes – oder war es leichter Trab – zu uns auf, denn so alleine abseits von der Herde fühlt sich jedes Alpaka unwohl.
Bis zum Ausgangspunkt war es nun nicht mehr weit. Zurück hinter Gittern erlösten wir unsere Alpakas von der Leine. Direkt liefen alle Fünf zur Toilette, stellten sich im Kreis – mit dem Hintern zur Mitte – auf und es plätscherte und plätscherte. Auch Karlsson hatte sich noch etwas aufgespart und machte mit.
Zum Abschluss der zweistündigen Alpaka-Wanderung durfte jeder nach sein Alpaka mit „Leckerli“ Füttern. Angst vor Bissen mussten wir nicht haben. Alpakas besitzen nur im Unterkiefer Zähne. Im Oberkiefer befindet sich lediglich eine Kauleiste.
Karlsson musste als einziges der Alpakas an den Wassertrog, schließlich musste die Blase wieder gefüllt werden.
Es war ein toller Ausflug, den wir so schnell nicht vergessen werden und uneingeschränkt empfehlen können. Danke ihr „Nette-Alpakas“!!!
tbc