Haltestelle am Burgtheater

2017 Wien: Zu Fuß und mit der Bahn durch Wien



Die Matratze war unbequem, die Nacht daher unruhig. Um 7 Uhr läutete wohl eine Kirchenglocke. Ich hab’s verschlafen, Frank nicht.

Wir machten uns fertig und gingen gegen 8 Uhr zum Frühstück. Frische Säfte, Müslis, Joghurt, Brot, Brötchen, herzhafte warme Speisen, … Alles was das Herz begehrte wartete auf uns. Bei den Süßspeisen war auch eine Sachertorte anzufinden. Ein kleines Stück zum probieren … Naja … wird wohl überbewertet. Auch das andere Ding, eine Art Kokosrolle schmeckte mir nicht. Frank mochte Letztere.

Wir packen unsere Sachen zusammen, um den ganzen Tag Wien zu entdecken. Draußen empfing uns neben einer tiefen Wolkendecke auch noch Regen. Musste das sein? Wir trotzten dem Wetter (was blieb uns auch anderes übrig) und liefen erneut die Mariahilferstraße Richtung Stadtmitte. Bei Hofer holte ich uns Cola, Wasser und Mozartkugeln. Viele der Artikel kamen mir aus unserem ALDI Süd doch sehr bekannt vor.



Am Ring hielten wir uns in östliche Richtung. Neben dem Burgtheater waren Panzer aufgestellt. Es hat was mit dem Nationalfeiertag nächsten Donnerstag zu tun. Frank schaute sich die Sachen näher an. Ich stelle mich in einem Seitenbereich des Theaters unter. Von einer Dame erfuhr ich, dass hier heute noch ein Hubschrauber landen soll. Vermutlich in einer Dreiviertelstunde. Wir warteten. Frank guckte sich weiter um und erfuhr, dass sogar zwei Hubschrauber kommen werden.

Das österreichische Heer



Der Regen ließ etwas nach. Der erste Hubschrauber drehte über uns seine Runden und landete im Park hinter uns. Blätter wirbelten durch die Luft. Bevor der nächste Hubschrauber, der auf dem Platz direkt vor uns landen sollte, kommt, wurden wir gebeten alle zur Seite zu gehen. Schirme zusammenzuklappen, Kopfbedeckungen abzunehmen. Das österreichische Heer überwachte alles.



Bisher konnte ich mir nicht vorstellen, welche Power dahinter steckt, wenn ein Hubschrauber landet. Die Rotorblätter verursachten eine riesige Luftbewegung. Von jetzt auf gleich befanden wir uns quasi in einem Sturm. Dem zweiten Heli folgte noch ein dritter Heli, der auf dem Dach eines Containers landete.

Einer der Panzer hatte für den Landeanflug des Helis Platz gemacht und rüttelte wieder zurück auf seine ursprüngliche Position. Der Hubschrauber wurde mit Flatterband abgesperrt.

Wir setzten unseren Weg fort. Gegenüber vom Theater befand sich das alte Rathaus. Wir warfen nur einen kurzen Blick darauf und fanden es dann spannender einen älteren Herren zu beobachten, wie dieser mit einem Smartphone das alte Rathaus fotografierte. Daumen hoch!!!



Auf der linken Seite des Theaters waren weitere Gerätschaften des Heers ausgestellt. Wir sprachen eine Weile mit einem der Soldaten. Gestern waren die ganzen Fahrzeuge im Konvoi von der Leitstelle hierher gefahren. Der Anflug der Hubschrauber war auch schon für gestern vorgesehen, dann jedoch wegen der Wetterlage am Abflugort auf heute verschoben. Gut für uns.

Zum Wiener Prater mit der Bahn



An der nächsten größeren Straßenbahnhaltestelle stiegen wir in die 1, die uns zum Prater brachte. Irgendwo müsste unterwegs das Hundertwasserhaus liegen. Den Ausstieg verpassten wir jedoch und fuhren bis zur Prater Hauptallee durch. Es regnete immer noch und war daher etwas unspaßig der langen Straße bis zum Prater zu folgen.

Für Fußgänger, Radfahrer, Pferde und motorisierte Fahrzeuge gab es eigene Wege auf dieser Hauptallee. Heute wara nicht sehr viel los. Vorbei an zwei Freefall Tower erreichten wir den eigentlichen Volksplatz / Prater. Die Achterbahn wartete auf Besucher, auch die Liliputbahn war nicht sehr gefragt. Bei schönem Wetter wäre die Fahrt mit dem Riesenrad (die Frage wäre gewesen mit welchem der beiden) eine Option gewesen, aber so: grau in grau … Wir verzichten darauf.

Indoor-Attraktionen gibt es auch. Ein wenig erinnerte das Gelände an das Outlet in Roermond. Anstelle von Modegeschäften gab es Fahrgeschäfte und ähnliches. Wir hatten genug vom Regen und flüchteten in die U-Bahn am Praterstern. Wir wählen den Fußweg nach unten und liefen und liefen die Stufen runter. Ganz schön tief ging es unter die Erde.

Kurz verschnaufen



Mit einmal umsteigen verließen wir die U-Bahn an der Zieglergasse. Nanu! Es war trocken! Wir gingen dennoch zum Hotel zurück. Frank fing sich unterwegs einen Türkis-Döner. Etwas ausruhen tat gut, nachdem wir ungefähr 4 – 5 Stunden im Regen unterwegs waren. Wir schauten noch nach bei welcher Haltestelle wir für das Hundertwasserhaus aussteigen müssen und für den Rückflug konnten wir auch gleich einchecken.

Nach gut einer Stunde gingen wir wieder raus. Es war immer noch trocken. Der Himmel war gleich viel freundlicher. Ab in die U-Bahn bis Wien Mitte und dann noch ein Stück zu Fuß zum Hundertwasserhaus. Von Kunst haben wir nicht viel weg. Das Haus ist zwar mit den verschiedenen Materialien ganz nett anzusehen, aber warum da so ein aufsehen drum gemacht wird? Ja, wir sind Kunst-Banausen.



Wir stiegen in die Straßenbahn und am Schwedenplatz wieder aus. Von dort wollten wir den inneren Ring unter die Lupe nehmen. Wir bahnten uns den Weg zum Feuerwehrmuseum, das jedoch nur sonntags geöffnet hat. Klar, was wir morgen machen werden: Allmos Kumpels besuchen.

Am Graben wischte Frank uns eine der Bänke trocken und wir ließen das Treiben um uns rum auf uns wirken. Amüsiert beobachteten wir asiatische Damen aus einer Reisegruppen die nach einigem hin und her dann auch endlich die Sitzfläche trocken wischten. Alles gar nicht so einfach. Einen Blick warfen wir von außen noch auf den Stephansdom und schwangen uns wieder in die U-Bahn.

Abendessen auf dem Naschmarkt



Am Karlsplatz stiegen wir aus der Bahn aus. Bewunderten die Kuppel der Karlskirche aus der Ferne, hielten uns dann jedoch rechts. Unser Ziel war der Naschmarkt. Natürlich kamen wir zuerst beim Fisch aus. Pfui! Verschiedene Lokale, aber auch Obst-, Gemüse- und Gewürzstände reihten sich aneinander. Später auch Stände mit Kleidung und Schnickschnack.



Wir entscheiden uns für ein Essen to-go. Nach dem der Falafel-Mann mich überzeugt hat, dass in den Falafel-Bällchen wenig Koriander ist (die Österreicher mögen das nicht so sehr – kann ich sehr gut verstehen) entschied ich mich für einen Falafel-Wrap. Für Franky gab es an einem anderen Stand eine türkische Pizza. Wir verspeisen beides etwas unbequem an einem Geländer oberhalb der Bahntrasse. Inzwischen setzte die Dämmerung ein.

Zurück ging’s zur U-Bahn und zum Hotel. Kurz vor Ladenschluss erstanden wir in der Schokothek nach 3 Päckchen mit Mozartkugeln. Bis zum Hotel war es nur noch ein Katzensprung. Es war ein anstrengender Tag. Wir waren glücklich, dass es nachher trocken geblieben war. Dank der Bandagen haben meine Knie durchgehalten. Dafür schmerzten die Fußgelenke. Im TV gab es einen Gruselfilm, den wir beide auch tatsächlich zu Ende geschaut haben.

Danach gingen die Lichter aus.

tbc

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert