2016 Cuba: Nochmal nach Havanna
Beim Blick vom Balkon lernten wir heute Morgen, wie die Poolhandtücher getrocknet werden. Einfach auf dem Boden des Tennisplatzes.
Seit wir nur noch einen Früchteteller für uns beide zum Frühstück bekamen, hatten sich unsere Mägen bzw. unsere Därme wieder etwas von der ganzen Fruchtmasse erholt, was sich direkt in einer schlechteren Verdauung niederschlug. Aber irgendwie fing mein Magen heute Nacht zu grummeln hat. Hoffentlich hatte das nichts Schlimmeres zu bedeuten.
Das Frühstücksbuffet im Hotel bot reichlich Auswahl. Wir waren zufrieden und wurden satt.
Von T-Shirts, Seifen und Kulis
Nach dem Frühstück wollten wir mit dem Hop-on-Hop-off-Bus für 10 CUC p. P. in die Stadt fahren. Während wir an der Haltestelle, die sich genau gegenüber vom Hotel befand, standen, kam aus Richtung Hotel eine Dame auf uns zu. Ob wir im Hotel übernachten würden. Ja. Ob sie ein Shirt von mir haben könnte. No! (es sei angemerkt, dass sie eh nicht reingepasst hätte, auch nicht mit reinschießen). Danach wollte sie ein Herrenshirt von Franky haben. No“ Irgendwann zog sie dann ab. Geht‘s noch? Das war jetzt das 2. Mal, dass man mich nackig machen wollte. In Trinidad wurde ich von einer heruntergekommenen zahnlosen Dame afrikanischen Ursprungs mitten in der Stadt um mein Shirt angebettelt. Ich hätte anschließend wohl nackig durch die Stadt gehen sollen. Oder was?
Das Touristen um Kleidungsstücke angebettelt werden hatte ich schon zu Hause gelesen. Genauso wie die Fragen nach Kugelschreibern und Seife. Teilweise bin ich mir nicht sicher, ob die Touris das nicht selber Schuld sind, dass sie danach angebettelt werden. Eigentlich müsste es auf Cuba schon Kulis und Seifen im Überfluss geben. Mit den Kleidungsstücken ist das auch so eine Sache. Ich weiß, dass es Leute gibt, die alte Shirts mitnehmen, die sie dann eh im Urlaub lassen. Meine Urlaubssachen sind aber nicht so oll, dass ich sie dort lassen möchte und verschenken will ich sie auch nicht. Dann müsste ich mir für den nächsten Urlaub ja selbst etwas Neues kaufen. Nee, nicht mit uns!
So hatten wir Havanna vor 3 Wochen nicht erlebt
Am Parque Central war der Teufel los. Musik kam aus Boxen. So hatten wir unsere diversen Aufenthalte im Parque vor gut drei Wochen nicht erlebt. Wir stiegen am Parque Central aus und gingen die Obispo hoch. Taxis und Pferde wollten eifrige Verkäufer uns anbieten. Nein Danke! Ein Menschenvolk schob sich durch die Straße. Restaurantbesitzer hielten uns die Menus vor die Nase. Als wenn wir um 11 Uhr noch Frühstücken wollten. Das nervte ungemein. Auch Zigarren gibt es heute im Angebot. Die wollen wir zwar kaufen, aber bestimmt nicht auf der Straße.
Ein paar letzte Souvenirs
Im Zigarrenladen stapelten sich die Touris. Ohne etwas zu kaufen flüchteten wir. Im Museo del Ron war hingegen überhaupt nichts los. Wir kauften dort eine Flasche Rum und ein paar Zigarren. Eigentlich wollten wir noch Havanna Club T-Shirts kaufen, aber die waren nicht so wie wir die haben wollten. Weder im Museo noch in sonstigen Läden.
Das Holzdomino wollten die Verkäuferinnen mir auch nicht zu dem Preis geben den ich zahlen wollte. Dann eben nicht! An einem kleinen rollenden Verkaufsstand holten wir uns noch Churros. Natural gab es nicht, nur mit Zucker bzw. Erdbeer- oder Schokosauce. Wir wählten die Zuckervariante. Den konnte ich wenigstens abschnipsen und Frank konnte die Churros mit Zucker essen. 2 CUC kostete diese Variante. Der Preis für neutrale Churros hätte 1 CUC betragen. Aber die wollte man ja nicht verkaufen.
Die afrikanisch stämmigen Santeria-Damen waren heute an allen wichtigen Punkten anzutreffen, auch sie wollen ihr Geld mit den Tourimassen machen.
Eine arme Touristin durfte mit einem Cubaner zu Musik der Band tanzen. Ihr Mann musste sie nachher vermutlich gegen CUC auslösen.
Auf dem Weg zurück zum Parque wollten die eifrigen Restaurantschlepper uns nun Mittagessen verkaufen. Nein, immer noch nicht.
Eine letzte Fahrt durch Havanna
Die Sonne knallte auf uns hernieder und wir hüpften wieder in den Hop-on-hof-off-Bus und fuhren zum Hotel zurück.
Eigentlich hatten wir noch überlegt auf die andere Hafenseite zu den beiden Festungen zu fahren, aber diesen Hop-on-hop-off-Bus hätten wir extra bezahlen müssen (3 CUC p. P.). Das haben wir uns dann geklemmt. Laut dem Plan von Transtur, den ich vorher aus dem I-Net hatte, konnten alle 3 Strecken mit einem Ticket befahren werden. Naja, und es hätte ja auch nur die Hälfte kosten sollen. Transtur schien mächtig an den Touris verdienen zu wollen.
Warum war heute so viel in Havanna los?
Ja, so war es heute in Havanna. Wie gut, dass wir es vor fast drei Wochen doch ein bisschen anders erlebt hatten. So wie es heute war, hat es uns gar nicht gefallen. Das Mehr an Touri-Massen kann eigentlich nicht daran liegen, dass ein Schiff von MSC im Hafen lag. Damals war auch immer ein Schiff im Hafen. Heute war allerdings auch mehr Polizei-Aufgebot zu sehen. Das war vor fast drei Wochen auch nicht.
Während wir so im Bus saßen und zum Hotel zurück fuhren kam mir die Idee, dass wir eigentlich unsere Bus-Tickets für den halben Preis weiterverkaufen könnten, aber der Bus aus der Gegenrichtung fuhr gerade los. Keine Ahnung, ob da Leute eingestiegen waren. Schade.
Auf dem Balkon verspeiste Frank seine Reste vom Schweinebratenbrötchen von gestern. Für mich gab es so eine Art Yes-Torti und Oreo Kekse.
Um kurz nach 14 Uhr gingen wir an den Pool. Natürlich war es jetzt wieder so bewölkt wie heute Morgen. Die Altstadt von Havanna schien mehr Sonnenglück zu haben als wir in Miramar. Die Sonne ließ sich also kaum blicken.
Laute Musik dröhnte wieder aus den Lautsprechern. Wir fanden während des Urlaubs Gefallen an den Liedern Bailando, El Perdon und Yolanda von Nicky Jam!
Pizza im Hotel war gut
Abends bestellten wir bei der Hotel Pizzeria eine Pizza mit Ham, Käse und Zwiebeln und ein Sandwich mit Ham und Cheese. Für 8 CUC war das preislich in Ordnung. Geschmeckt hatte es auch. Dazu gab es dann noch Bier aus dem Supermarkt. Nachdem wir das Essen auf den Poolliegen verspeist hatten gingen wir hoch aufs Zimmer. Wir duschten und sind dann nochmal raus.
Von dem Ham hatten wir 4 kleine Stückchen beiseite getan. Die wollen wir an ein paar Katzen verfüttern. Die erste Katze rannte erschrocken vor uns und dem Ham weg. Auf der 42nd Street waren zwei Katzen dann doch mutig genug den Ham anzunehmen. Von zwei Cubanern wurde ich währenddessen angesprochen. Als ich „no comprende“ gesagt habe, haben die mich an-/ausgelacht. Ich glaub, die wollten auch was zu essen haben. Nachdem alles verfüttert war, ging es zum Hotel zurück.
Wir setzten uns noch etwas in der Lobby und guckten den Neckermann Ordner für die Pauschal-Touris durch. Die live Musik, die in der Lobby gespielt wurde, war allerdings Geschmackssache. Unser Geschmack war es jedoch nicht.
Um 22:20 Uhr checkten wir online für den Rückflug ein. Ja, der Abschied nahte. Wir werden auf beiden Flügen nebeneinander sitzen. Ging doch! Danach fielen wir müde ins Bett.
tbc