2014 Vietnam: Die Tunnel von Vinh Moc
Letzter Punkt für heute waren die Tunnel von Vinh Moc, die sich im südlichsten Bereich des damaligen Nordvietnam befinden, ca. 40 km von Dong Ha entfernt. Ein ganzes Fischerdorf hatte sich damals in die Erde gegraben, um den amerikanischen Bombenangriffen „Rolling Thunder“ zu entkommen und lebte 5 Jahre lang unter der Erde.
Wir parkten und gingen durch die Bambusse Richtung Tunnel und plötzlich ging es mir absolut gar nicht mehr gut. Vu meinte ich sollte zurück zum Auto gehen. Ich fragte ihn nur, ob es OK wäre, wenn ich hinter den Bambus ginge. Den Reis mit Ei, den ich vorhin erst gegessen hatte, sah ich wieder. Als das Essen draußen war, ging es mir wieder gut. Frank und Vu hatten auf dem Weg gewartet. Da es mir nun wieder gut ging, folgte ich den beiden in die Tunnel. Ich möchte nicht wissen, welchen Eindruck ich bei Vu hinterlassen habe. Ich konnte aber echt nichts dafür.
Die Eingänge zu den Tunneln wurden für die Touristen größer gemacht.
Fünf Jahre im Tunnel
Kurz hinter jedem Eingang war eine Wachposten-Nische. Sofern doch mal ein Feind die Tunnel entdeckt hätte, dann hätte der bewaffnete Wachposten direkt reagieren können.
Zugang zum Meer gab es auch. Nachts gingen die Männer fischen.
Die Hauptwege und Gemeinschaftsräume wurden von der Gemeinde angelegt. Den jeweiligen „Schlafraum“ musste sich jede Familie selber graben. Diese Zimmer waren wirklich winzig. Es ist unvorstellbar, wie die Menschen dort auf kleinstem Raum über mehrere Jahre gelebt haben.
Es gab drei Etagen, wovon die tiefste 27 Meter tief in der Erde lag. Im ersten Untergeschoss war die Küche, damit die Dämpfe besser nach oben geleitet werden konnten. Im 2. Untergeschoss befand sich der Wohn-/Schlafbereich und im dritten Untergeschoss war das Lager für Waffen und natürlich für Essen. Es gab Ab- und Zuluft-Rohre.
Die Tunnel sind einfach zu besichtigen, auch für großgewachsene Menschen. Wir konnten gut drin laufen. Eine Taschenlampe ist von Vorteil.
Privatfahrt nach Hue
In Dong Ha setzten wir Vu ab und wurden dann vom Fahrer nach Hue gefahren. Es war massig Verkehr, aber unser Fahrer brachte uns sicher ans Ziel. Wenn ich mir den Verkehr so ansah, dann möchte ich nicht wissen, wie Kamikaze-mäßig unserer Busfahrer letzte Nacht unterwegs war.
Anstatt uns vom Fahrer nach Hue fahren zu lassen, hätten wir auch eine Nacht in Dong Ha verbringen und am nächsten Morgen mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hue fahren können. Da es lt. Aussagen im I-Net, allerdings nicht so einfach sein soll als Ausländer mit den local Bussen nach Süden fahren zu können, hatten wir uns schon vorher entschieden, dass wir uns nach Hue bringen lassen.
Von Hue werden auch viele Tagestouren zur DMZ angeboten. Wir wollten uns aber die doppelte Hin- und Herfahrerei sparen, daher haben wir es so gemacht, wie wir es gemacht haben. Gekostet hat das 20 $ mehr. Insgesamt zahlten wir für die DMZ-Tour 120 $.
Der erste Eindruck von Hue war schon etwas „erschreckend“. Die vielen Motos kannten wir zwar schon von Hanoi, aber hier wollen wir selber auch am Straßenverkehr, zwar nur mit Fahrrädern, teilnehmen. Ob das gut gehen wird?
Unser Hotel, das Holiday Diamond Hotel Hue, liegt in einer kleinen Seitenstraße, in der keine Autos fahren durften. Unser Fahrer setzte uns vorne ab und wir gingen die paar Meter zu Fuß zum Hotel.
Im Hotel wurden wir freundlich empfangen. Es gab kühle Erfrischungstücher, Zitronenlimonade und einen kleinen Teller mit frischer Melone. Unser Gepäck wurde schon aufs Zimmer gebracht während wir noch eincheckten.
Organisation der Weiterfahrt
Von zu Hause hatten wir bereits eine private Tour angefragt, die uns in 2 Tagen nach Hoi An führen sollte. Diese buchten wir nun fest. Laut Aussage von Ms. Jenifer (das war nicht ihr richtiger Name, sondern der für die westlichen Touristen) können wir an 4 Punkten halten. Wir hatten den Lang Co Beach, den Hai Van Pass, China Beach und die Marble Mountains vereinbart. Frank wollte wissen, ob wir im Vorhinein festlegen müssen, wie lange wir wo anhalten wollen und wie lange die Tour insgesamt dauern darf. Wir dürfen anhalten so lange wir wollen und die Tour kann so lange dauern wie sie dauert. Wir sollen dem Fahrer nur sagen wie lange wir stoppen wollen. OK, dann ist ja alles prima. Aber: erstens kam es anders und zweitens als wir dachten. Mehr dazu in 3 Tagen.
Das Zimmer war sehr schön. Es standen jeden Tag zwei 0,5 Liter Wasserflaschen und ein Früchteteller gratis bereit.
Ich versuchte meine einzige lange Hose zu waschen, dazu kam dann auch direkt unsere neue Wäscheleine zum Einsatz. Die Hose trocknete aber nicht wirklich gut, so dass wir sie nach 2 Tagen noch trocken fönen mussten, damit sie nicht nass in den Rucksack kam. Ich glaub im Nachhinein wäre es sinnvoller ein paar wenige USD oder Dong auszugeben und waschen zu lassen. Aber hinterher ist man schlauer.
Die Augen fielen heute früh zu. Schließlich waren wir schon lange auf den Beinen und haben letzte Nacht auch nicht wirklich ein Auge zu gemacht. Tut-tut.
tbc