2014 Israel: Auf den Spuren von Jesus
Wir waren schon wieder um 6 Uhr wach. Draußen war es windig, kalt und bewölkt. Das Frühstück war, wie gestern, wieder lecker. Heute waren wir auch nicht die einzigen Gäste. Gleich zu Beginn des Tages warfen wir die mögliche Tagesplanung über den Haufen. Denn während des Frühstücks kam die Sonne etwas raus, die Wolken verzogen sich. Also wollen wir das doch gute Wetter nutzen und uns auf den Spuren von Jesus begeben.
Mit dem Light-Train fuhren wir bis zum Damaskus-Tor. Durch die Marktgassen und entlang der Via Dolorosa (in umgekehrte Richtung), liefen wir bis zum Löwentor.
Neben den Fußgängern schlängelte sich ein kleiner roter Trecker über die schmalen kleinen Fahrwege.
Frank nutzte an einer Ecke der Via Dolorosa die Gelegenheit und bekam ein Foto mit einem Polizisten. Vermutlich stand die Polizei dort, um während einer Prozession ein wenig aufzupassen.
Durch das Löwentor führte uns der Weg zum Ölberg. Natürlich wurden wir von einem Taxi-Fahrer angesprochen, der uns seine Dienste anbot. Nein Danke, wir laufen gerne. Generell muss ich sagen, dass die Leute nicht aufdringlich waren. Während wir durch die Marktgassen und entlang der Souvenir-Straße liefen, wurden wir so gut wie gar nicht angesprochen. Und wenn wir angesprochen wurden, wurde ein freundliches „Nein, danke“ akzeptiert. Das war sehr, sehr angenehm.
Busladungen von Menschen auf Jesus Spuren
In Bussen wurden Menschenmassen dahin gekarrt wo wir zu Fuß hin unterwegs waren. Wahnsinn, was hier los war.
Im Mariengrab soll die Jungfrau Maria begraben sein. Eine Treppe führte hinunter zum Mariengrab. Rechts davon befand sich die Höhle von Gethsemane, hier soll Judas Jesus verraten haben (im Innern hielten Reisegruppen kurze Gottesdienste ab).
Die Kirche der Nationen ist umgeben vom Garten Gethsemane. Die Olivenbäume sollen teilweise über 2000 Jahre alt sein. Jesus soll unter den Bäumen nach seinem letzten Abendmahl gebetet haben.
Die russisch-orthodoxe Maria-Magdalena-Kirche war heute nicht für Touristen zugänglich.
Der Weg führte uns vorbei am jüdischen Friedhof. Kurz bevor wir unser Ziel erreicht hatten, um einen schönen Blick auf die Altstadt von Jerusalem zu haben fing es leider an zu tröpfeln, was dann schnell stärker wurde. Musste das jetzt sein??? Zum Glück hatten wir die Regenjacken dabei.
Auf dem Weg zurück in die Altstadt schien schon wieder die Sonne, allerdings war die abschüssige Straße durch den Regenschauer etwas rutschig.
Die Prophetengräber sahen wir uns noch kurz an. Sie befanden sich auf einem Privatgrundstück. Der Besitzer führte uns rum und erklärte uns etwas zu den Gräbern. Es gab keinen offiziellen Preis. Wir haben 20 NIS gegeben. Keine Ahnung, ob das gerecht war.
Auf dem Rückweg sahen wir das goldene Stadttor, dass einzige Stadttor was zugemauert wurde.
Der Kreuzweg auf der Via Dolorosa
Wieder in der Altstadt folgten wir der Via Dolorosa und somit den Spuren von Jesus (Kreuzweg). Der Weg führte uns zum Äthiopischen Kloster, dass sich quasi an der „Hinterpforte“ der Grabeskirche befand.
Nachdem wir durch den schmalen Durchgang gegangen waren, hatten wir die Endstation erreicht. Die Grabeskirche: dem Ort an dem Jesus ans Kreuz genagelt wurde und gestorben war. Heute ist es ein großes Bauwerk das sechs verschiedene Glaubensrichtungen beheimatet.
In der Grabeskirche wurde uns mal wieder bewusst (wie an vielen anderen Stellen in Jerusalem), dass wir nicht wirklich gläubig sind. Viele Gläubige knien am Salbungsstein nieder um Gott für die Nahrung die sie haben zu danken.
Wer das Grab von Jesus sehen wollte musste Schlange stehen. Wir warfen stattdessen einen Blick auf die Rotunde und die Kreuzigungsstelle Golgatha.
Geheime Wünsche
Im jüdischen Viertel warfen wir aus erhöhter Position noch mal einen Blick auf die Western Wall und aßen etwas. Wer weiß, wann wir heute Abend etwas zu Essen bekommen?
Frank kam dann auf die Idee, dass wir doch auch einen Zettel in die Ritzen der Western Wall stecken könnten. Gesagt getan (nachdem wir uns einen Kugelschreiber geliehen hatten). Durch den Sicherheits-Check gelangten wir also wieder auf den Vorplatz der Western Wall.
Für Männer und Frauen gibt es an der Western Wall einen separaten Bereich. Somit machten wir uns getrennt, mit unseren gefalteten Zettelchen, in den jeweiligen Bereich auf. Noch während ich auf der Suche nach einer passenden Ritze war (schließlich wollte ich nicht, dass mein Zettel durch die Gegend fliegt) fing es wie aus Eimern an zu schütten. An diesem Ort und zu diesem Moment war das schon sehr skurril.
Auf dem Weg zum Damaskus-Tor ließ der Regen etwas nach. Mit dem Light-Train fuhren wir zurück zu unserer Unterkunft, wo wir gegen 15:30 Uhr eintrafen. Wir wollten uns noch etwas für heute Abend ausruhen.
Zwischenfazit:
Auch wenn wir nicht wirklich gläubig sind und es leider zu regnen anfing, so war es dennoch ein sehr „magischer“ Moment als wir unsere Zettelchen zur Klagemauer brachten.
tbc