2012 USA: Cracked Eggs in der Bisti Wilderness
Heute war die Sonne das erste Mal vor uns aufgestanden. Halb 8 Uhr war es, als wir wach wurden. Unsere Zimmernachbarn schliefen entweder noch, oder waren sehr leise.
Im Frühstücksraum war recht viel los, soviel zu der Theorie, dass die Leute noch schliefen. Leider gab es wieder nichts Warmes (abgesehen von gekochten Eiern). Fast alles, was es zu essen gab war noch in einer Plastikverpackung: Bagels, Muffins -> die Blaubeermuffins waren göttlich. An die Umwelt dachte hier wohl keiner.
Gegen 9 Uhr fuhren wir los. Erst zur Post, endlich mal die Postkarten einwerfen die schon seit Tagen mit uns durch Amerika fuhren. Dann ging es auf zu den Bistis. Auch wenn es heute Nacht geregnet hatte, sogar mit Thunder & Lightening, wollten wir doch gucken, ob wir in den Bistis wandern konnten.
Die Anfahrt über die 64 West und dann auf die 371 South gestaltete sich einfach. Ungefähr bei MM 70-71 bogen wir links auf die 7297 ab. Es stand auch ein Schild, dass es hier zu der Bisti Wilderness geht. Ein weiteres Schild verwies 7 km weiter auf den De-Na-Zin-Teil der Bisits, also nicht irritieren lassen.
Nach knapp 3 Meilen auf Gravel waren wir auch schon angekommen. Es gibt 2 Parkplätze. Der erste auf der rechten Seite ist der aktuelle Trail Head, dort stand auch die Registerbox. Der zweite Parkplatz der sich ein Stückchen weiter die Gravelroad entlang auf der rechten Seite befand war wohl der ehemalige Parkplatz. Wobei hier noch ein altes Holzschild stand, das auf die Bisti Wilderness hinwies.
Verloren gegangen in den Bistis
Um 10:09 Uhr brachen wir zu unserer Expedition auf. Ungeschickterweise bogen wir schon im 2. kleinen Seitenarm des Alamo Wash/Gateway ab und folgten den Fußspuren, die um die schwarzen Lehmhütchen herumführten. Die GPS-Daten vom Zehrer *klick* bzw. den Punkt der Chocolate Hoodoos hatten wir dabei zwar im Auge, aber auf die Idee dass es geschickter gewesen wäre erst noch im Wash weiter zu laufen, kamen wir nicht. Somit liefen wir über Stock und Stein bzw. über Berg und durch Tal, an steilen Abgründen vorbei und über nicht vertrauenerweckende Lehmbrücken. Kamen unserem Ziel jedoch nicht wirklich näher.
Als wir dann auch noch in einer Sackgasse steckten war der einzige Rettungsanker die Flucht auf das Lehmhaufen Plateau und von dort auf die Chocolate Hoodoos zu. So der Plan.
Irgendwann standen wir wieder vor einem Abgrund und waren noch viel weiter von den Hoodoos entfernt. Ich war der Verzweiflung recht nahe und wollte nur noch nach Hause. Wir drehten auf dem Plateau wieder um. Das Auto war in weiter Ferne (2 km Luftlinie) und natürlich auch im Tal, zu sehen.
Von Schokolade und kaputten Eiern
xxx erleichterter. Dieser „Umweg“ kostete uns aber bestimmt 1,5 Stunden und ich weiß nicht wie viele Meilen.
Zu den Chocolate Hoodoos stiegen wir wieder den Lehmhügel rauf, aber nur ganz kurz und dann ging es schnell wieder runter in den sicheren Wash.
Auf dem Weg zum nächsten Punkt, dem Bisti Arch, begegneten wir einem Mann mit Hund, der zu den Cracked Eggs wollte. Wir folgten ihm, denn dies war auch noch eins unserer Ziele. Unsere Mägen knurrten schon ganz gut, und wir wollten dem Mann nichts vorkauen, daher fotografierten wir zunächst die Eier.
Kaum Schatten in der Bisti Wilderness
Der Mann ging danach zum Parkplatz zurück und wir suchten uns ein schattiges Plätzchen hinter einem Lehmhaufen. Das mit dem schattigen Plätzchen war gar nicht so einfach, klappte doch noch. Auf den Weg zum schattigen Plätzchen sahen wir auch schon den Bisti Arch aus der Ferne.
Ach ja, was ich noch gar nicht gebeichtet hatte: Während wir oben auf dem Lehmhügel herumirrten und keinen Weg runter in den Wash gefunden hatten war ich so verzweifelt/frustriert/sauer, dass ich kurzerhand die Topo Map vom Zehrer *klick* und die anderen Beschreibungen von Angelika Czepan und Isabel Synnatschke die ich dabei hatte, in mehrere Stücke zerrissen habe. Und nun saß ich da während unseres Lunches und war am Puzzlen. War ganz schon „klug“ von mir die Ausdrucke zu zerreißen. Wie das halt meistens mit zu Kurzschluss-Handlungen ist.
Hoodoos und versteinertes Holz
Irgendwie konnte ich dann doch noch erkennen, dass kurz hinter den Cracked Eggs versteinertes Holz sein sollte. Also starteten wir gestärkt in die Richtung.
Es war auch tatsächlich da und Hoodoos gab es auch noch. Allerdings fand ich die eher langweilig, weil die so unfarbig aussahen.
Frank hatte in der Zwischenzeit einen bequemen Sessel gefunden, aus dem er nicht mehr aussteigen wollte.
Wir hatten noch überlegt bis zum Eagles Nest zu laufen, aber vom Parkplatz aus waren so böse Regenwolken im Anmarsch und es wären noch one-way über 800 m bis zum Nest gewesen, daher drehten wir lieber um und steurten den Bisti Arch an.
Kurz drauf fielen die ersten paar Tropfen und dann war es wieder trocken. Weiter auf dem Rückweg trafen wir noch eine Amerikanerin, die alleine unterwegs und morgens in ABQ gestartet war. Sie war auch etwas in Sorge wegen des Wetters.
Kurz vorm Erreichen des Parkplatzes fielen dann ein paar mehr Tropfen. Ich trug uns schnell in der Registry Box aus. 5:35 Stunden bzw. 13,1 km waren wir in der Wildnis unterwegs gewesen und waren dann doch nicht verloren gegangen. Wobei ich da oben auf den Lehmhaufen echt meine Befürchtungen hatte nicht mehr heil aus den Bistis herauszukommen.
Regenbogen über der Bisti Wilderness
nur meine subjektive Einschätzung. Beim hiken in den Bistis könnte der lehmhaltige Boden sich jedoch bei Regen an den Schuhsohlen fest beißen oder einen versinken bzw. ausrutschen lassen. Daher sollte man nach Möglichkeit bei Regen nicht in der Wilderness unterwegs sein.
Aufgrund des Regens wurde uns über den Bistis ein riesiger Regenbogen präsentiert.
Gegen 16:45 Uhr waren wir zurück in Farmington und checkten nach einem kleinen Tankstopp (das 1. Mal das unsere Kreditkarte mit dem ZipCode von Beverly Hills 90210 funktionierte) im Comfort Inn ein.
Unsere Haut war heute leicht rotbraun geworden, daher sprangen wir trotz starker Bewölkung und Gewittergrummeln noch schnell in den Pool, der extra für uns aufgeschlossen werden musste. Das tat gut!
Zum Abendessen gab es die Salat-Reste von gestern, die wieder sehr lecker schmeckten! Frank hatte im I-Net ein wenig über die Wilderness geforscht und ich war mit Tagebuch schreiben beschäftigt. Um 21:30 Uhr war Schicht.
Comfort Inn Farmington (Scott Ave)
Zimmer Nr. 110
gefahrene Meilen: 86,0
gelaufene km: 13,1
tbc