ud dann hatten wir diesen Wahnsinnsblick auf Angels Landing

2011 USA: Zion National Park – Angels Landing



Wir setzten uns in den Shuttle-Bus, um weiter in den Park rein zu fahren. Erster Halt sollte für uns am Grotto sein. Und wohin läuft man von dort aus? Richtig! Nach Angels Landing. Wir wollten es dann doch wagen. 8 km Länge und 463 Höhenmeter lagen vor uns (lt. Angaben vom National Park).

Zion zum Zweiten: Angels Landing



Den ganzen Weg über ging es mehr oder minder steil bergauf. Nur 2 kleine Passagen waren dabei, bei denen es ganz leicht wieder runter ging. Natürlich ganz getreu nach dem Motto: alles was wir runter laufen, müssen wir auch irgendwann wieder rauf laufen. Wir schnaubten wie 2 alte Dampfloks. Kondition hatten wir immer noch
keine.

Ich glaub alle anderen Leute waren schneller als wir, aber egal. Franks Schmerzen tauchten bei dem stetigen nach oben laufen natürlich auch wieder auf. Ein Indianer kennt keinen Schmerz, Augen zu und durch. Wir gönnten uns des öfteren Verschnaufpausen und waren nach gut einer Stunde am Scotts Lookout, der Gabelung von Rim Trail und Angels Landing, angekommen.

Halbzeit auf dem Weg nach Angels Landing


An dem Lookout saß sogar eine Schulklasse (nein, nicht die mule deers). Leider zog sich der Himmel immer mehr zu und es fing sogar ganz leicht an zu tröpfeln; hörte aber sofort wieder auf. Sollten wir wirklich weiter laufen? Kurz gestärkt und mit „neuem Elan“ machten wir uns dann auf die letzten 800 m.

Der „Weg“ war die meiste Zeit mit Ketten zum langhangeln und festhalten gesäumt. Vor uns war eine Dame mit Höhenangst, die sogar noch langsamer war als wir. Die Stelle, die in der Map & Guide so unvorteilhaft abgebildet war, war in Wirklichkeit total unspektakulär und gut zu meistern. Dann ging’s erstmal wieder ein Stück geradeaus und dann hatten wir diesen Wahnsinnsblick auf den Felsen.

Noch könnten wir umdrehen …



Nein, wer so weit gekommen ist, der läuft auch weiter. Mit und ohne Ketten zum festhalten kletterten wir über die Felsen. Wo keine Ketten waren, war es auch nicht so ganz gefährlich. Allerdings kamen uns ganz schön viele Leute entgegen. Ich hörte davon, dass man wohl früh morgens hier hoch soll, damit man vor dem Massenandrang wieder unten ist.

Zu der frühen Zeit waren wir aber noch mit dem Watchman beschäftigt. Also mussten wir nun da durch. Es gab aber immer wieder Stellen an denen wir gut und ohne Gefahr andere Leute passieren lassen konnten.

Angst war keine vorhanden, aber dieses ewige hochklettern ging wieder ganz schön an meine nicht vorhandene Kondition. Frank nahm sich immer wieder die Zeit Fotos zu machen, allerdings nur mit der kleinen Unterwasserkamera. Einige Leute überholten uns, aber uns war es egal. Wir gingen unser Tempo und konnten nun mal nicht schneller. Für dies 800 Metrer benötigten wir nochmal eine gute Stunde.

Auf dem Landeplatz der Engel



Oben suchten wir uns ein schönes Plätzchen. Es war Mittagessen Zeit und nahmen Lunch zu uns. Vorne an der Spitze saßen einige Twens.

Von hinten sah es wieder nach Regen aus, so dass ich recht schnell aufgesprang, um Fotos zu machen. Das Mädel mit der Höhenangst traf auch kurz drauf ein. Hätte ich nicht gedacht, dass sie es schafft.

Der Blick ins Zion Tal war schon gigantisch!

Plötzlich sprangen die jungen Leute auf und begaben sich auf den Weg nach unten. Der Grund war die immer näher kommende Regenfront. Frank kam noch mit an die Ecke, die nun endlich frei geworden war. Wir ließen uns schnell noch gemeinsam fotografieren und machten uns dann auch ziemlich zügig auf den Rückweg.

Es fing an zu tröpfeln. Als wir Angels Landing verließen kamen gerdade noch 2 – 3 Leute oben an und zwei Personen liefen mit uns zusammen runter. Sonst war keiner mehr oben.




Schön gleichmäßig regnete es auf uns nieder, der Wind wehte in Böen. Vorsichtig, auf unsere Schritte achtend und leicht geduckt gingen wir über das Plateau zurück.

Dann begann der Abstieg. Die Steine, die vorhin noch guten Halt beim klettern gegeben hatten, wurden durch den Regen und den Sand nun doch leicht rutschig. An manchen Stellen auch ganz schön fies rutschig. Ich ging in gehockter Haltung, fast auf meinem Hintern rutschend den Berg runter. Dieses runter rutsch-kraxeln ging ganz schön auf meine Knie, die bisher im Urlaub kaum Probleme bereitet hatten.

Kurz bevor wir den Scotts Lookout erreichten, kamen uns wieder die ersten Leute entgegen, die hoch wollten, ansonsten hatten wir den ganzen Weg keinen Gegenverkehr. Hatte also auch etwas Gutes, dass es regnete.

Bis wir wieder am Scotts Lookout waren, waren wir schon recht gut durchgeweicht.

Trotz des Regens waren wir überglücklich, dass wir es geschafft hatten:

We survived Angels Landing!



Der restliche Weg runter bis ins Tal, war nicht sehr angenehm zu gehen. Steilbergrunter laufen war für meine Knie nicht dolle. Um diese zu entlasten beanspruchte ich die Oberschenkel mehr, um die Schritte abzufedern.

Auf halben Weg runter war es plötzlich wieder trocken. Die Sonne kam durch, die grauen Wolken verzogen sich und blauer Himmel kam zum Vorschein. Das war ganz schön ärgerlich, dass wir ausgerechnet die dicke Regenwolke oben erfischen mussten! Aber den Berg rauf wollten wir nicht noch einmal. Nach insgesamt 4 Stunden waren wir wieder am Trailhead angekommen.

Eine noch ausführlichere Beschreibung des Weges nach Angels Landing findet ihr in einem eigenen *Beitrag*.

tbc

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