2014 Israel: Die jüdische Hochzeit
Um kurz nach 18 Uhr fuhren wir mit dem Auto zur Light-Train-Haltestelle. Kurz danach kamen Tara und Cale mit der Bahn angefahren. Eine knappe Stunde brauchten wir bis Modi’in, wo die Hochzeit stattfand. Die Örtlichkeit der Trauung/Feier kann man kaum beschreiben. Hier ist der Link dazu *klick*, dann könnt ihr euch vielleicht ein ungefähres Bild davon machen, wie riesig, schön, edel diese Location war.
Oh, was waren wir aufgeregt. Die Freude über unsere Anwesenheit war riesig, nicht nur Maayan und Ofir, nein auch die Eltern waren total glücklich dass wir zu der Hochzeit gekommen waren. Die Freude und Herzlichkeit war überwältigend. Dabei waren wir doch eigentlich diejenigen, die total Dankbar über die Einladung zu der Hochzeit waren.
Die jüdische Hochzeit
Zum Empfang gab es Getränke und Snacks. Zum ersten Mal in meinem Leben probierte ich Schaf (in Form von Hackbällchen). War lecker!!! Irgendwann erfuhren wir dann, dass es nachher noch „richtiges“ Essen gibt. OK!?!
Von den 500 Gästen die zur Hochzeit geladen waren, waren wir die einzigen 4 die nicht aus Israel kamen. Wahnsinn! Das machte die Einladung noch wertvoller für uns.
Nach dem Empfang fand die Zeremonie statt. So eine jüdische Trauung ist schon anders als bei uns. Die Familie stand vorne mit dem Brautpaar, war also viel mehr im Geschehen drin. Von den gesprochenen Worten haben wir natürlich nichts verstanden, es wirkte aber alles sehr locker und entspannt. Nicht so steif wie man das hier so kennt.
Nach der Trauung schob sich die Glasfront zur Seite, der Vorhang öffnete sich und dahinter kamen ca. 50 eingedeckte Tische (für je 12 Personen) zum Vorschein. Um unsere Tischnummer zu erfahren gab es eine Dame die im Tablet nachsehen konnte wer wo sitzt.
Abwechselnd wurde getanzt und gegessen
Die ersten Vorspeisen standen schon auf den Tischen (Humus und andere Dips, Brot, geschnibbeltes Gemüse). Nach dem Einzug des Brautpaars wurde vorne getanzt. Männer und Frauen durch eine Trennwand separiert.
Wir staunten und beschäftigten uns in der Zwischenzeit mit den ersten Vorspeisen. Irgendwann wurde die Musik runtergefahren, die Leute gingen zu ihren Plätzen und die zweite Vorspeise wurde serviert. Wir konnten zwischen Fisch, Huhn und Lamm wählen, was dann auf einem Teller angerichtet serviert wurde. Das Huhn in Blätterteig war wirklich lecker.
Wir hatten noch gar nicht aufgegessen, als schon wieder weitergetanzt wurde. Diesmal ohne die Geschlechtertrennung. Wir stürzten uns dann auch ins Getümmel. Es wurden lustige Hüte, Blinkeketten etc. verteilt. Die Stimmung war gut. Die Musik? Eine Mischung aus hebräischen und internationalen Liedern, alle unterlegt mit einem Techno-Sound. Uns hat das echt sehr gut gefallen.
Gegen 23 Uhr setzte die Musik wieder aus und der Hauptgang wurde serviert. Die Teller waren mit drei Fleischsorten, Reis und etwas Salat angerichtet.
Das war wieder richtig lecker, aber so langsam mussten wir uns zur Tanzfläche rollen. Wir zappelten die Kalorien wieder ab, um Platz für den Nachtisch zu machen. Ich glaub, dass ein ganzer Teil der Leute den Nachtisch gar nicht mehr gegessen haben. Die Musik wurde dafür auch nicht mehr runter gefahren. Wir teilten uns einen Nachtischteller (Maracuja-Sorbet, Pannacotta, …). Das war zum reinlegen lecker!!! Erst nachem die Hälfte schon verputzt war, fiel uns ein, dass wir noch kein Foto hatten.
Die Speisekarte war natürlich auf hebräisch: Alles klar?
Wir hatten so richtig unseren Spaß
Neben der Tanzfläche wurden wenig später noch mehr kleine Dessert-Gläschen aufgestellt und es gab auch einen Stand an dem wir uns selber Shawarma (hier bekannt als Döner) zubereiten konnte. Ich weiß nicht, wie Frank das noch essen konnte, aber an Shawarma kann er schlecht vorbei gehen und es war wohl auch köstlich.
Die Party war echt klasse, so richtig mit Herzblut ging es zur Sache! Um 1 Uhr wurde es dann langsam ruhiger und gegen halb 2 war dann endgültig Schluss. Wir verabschiedeten uns (für ein Treffen morgen Abend werden wir uns noch mal über FB kontaktieren) und fuhren mit dem Mietwagen wieder zurück. Diesmal musste ich ans Steuer, da ich mich den Abend über nur mit Wasser „betrunken“ hatte.
Da es einen open-bar-service gab hätten wir alles Mögliche trinken können, aber ein Taxi wäre auch nicht wirklich günstig gewesen und dann war es so am einfachsten.
Schon wieder Kontakt mit der Polizei
Zu Anfang musste ich mich erstmal mit dem kleinen Micra anfreunden, aber dann ging es doch ganz gut. Unterwegs wurden wir dann aufgrund einer Straßenkontrolle von der Polizei angehalten. Der Officer sagte irgendwas auf Hebräisch, was wir natürlich nicht verstanden. Als ich dann endlich antworten konnte, sagte ich nur „in English please“. Und schon wünschte der Polizist uns einen schönen Abend gewünscht und winkte uns durch.
Tara und Cale setzten wir am Hostel in Jerusalem ab und fuhren zu unserer Unterkunft weiter. Wie gut, dass es die Möglichkeit der Handy-Navigation gab. Dadurch hatten wir alles ganz einfach gefunden.
Gegen halb 4 gingen die Lichter aus.
Kurzfazit:
Die Hochzeit war einfach unbeschreiblich schön!!! Wir sind wirklich total glücklich, dass wir die Einladung zur Hochzeit bekommen haben und nach Israel gefahren waren!!!
Gefahrene km: 88,8
tbc